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Gesundheitsmagazin

Immunsystem

Nasennebenhöhlenentzündung: Symptome einer Sinusitis lindern

Veröffentlicht am:25.08.2022

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 07.11.2023

Eine Sinusitis macht sich durch eine verstopfte Nase und Druckschmerz im Gesicht bemerkbar. Mit welchen Hausmitteln Sie die Beschwerden bei entzündeten Nebenhöhlen behandeln können und wann Sie ärztlichen Rat einholen sollten.

Eine Person tastet die Nasennebenhöhlen eines Mannes ab – es besteht der Verdacht auf eine Nasennebenhöhlenentzündung.

© iStock / AndreyPopov

Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Viele kennen die Symptome: eine verstopfte Nase, die das Atmen erschwert, beeinträchtigter Geruchssinn und drückende Schmerzen hinter der Stirn, im Bereich der Nasenwurzel, seitlich der Nase oder im Oberkieferbereich, die sich beim Vorbeugen oft verstärken. Diese Beschwerden sind typisch für eine Sinusitis. Manchmal kommen auch Fieber oder Kopfschmerzen hinzu.

Da in der Regel nicht nur die Schleimhäute der Nebenhöhlen, sondern die der Nase selbst betroffen sind, sprechen Ärztinnen und Ärzte auch von einer Rhinosinusitis. „Rhino“ bedeutet Nase, „Sinus“ Hohlraum. Und die Endung „itis“ steht für eine entzündliche Krankheit.

Akute Nasennebenhöhlenentzündungen gehen in vielen Fällen in Verbindung mit Erkältungen einher und sind daher eine häufige Erkrankung. Meist halten die Beschwerden bei einer akuten Sinusitis nur ein bis zwei Wochen an. Bestehen die Symptome länger als zwölf Wochen oder treten sie öfter als viermal im Jahr auf, handelt es sich um eine chronische Nebenhöhlenentzündung. Dabei zeigen sich die gleichen Beschwerden wie bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung, sie können allerdings schwächer ausgeprägt sein. Ein chronischer Verlauf ist deutlich seltener als die akute Krankheit. Ursache einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung können sein:

  • eine nicht ausgeheilte Sinusitis,
  • eine verkrümmte Nasenscheidewand,
  • Allergien oder Nasenpolypen (Schleimhautausstülpungen).

Welche Aufgabe haben die Nasennebenhöhlen?

Die Nasennebenhöhlen sind eine Gruppe luftgefüllter Hohlräume. Zu ihnen gehören je zwei Stirnhöhlen, Kieferhöhlen und Keilbeinhöhlen sowie die Siebbeinzellen im Bereich der Nasenwurzel. Sie alle sind durch enge Öffnungen, die Ostien, mit der Nasenhöhle verbunden.

Die Nasenhöhle und ihre Nebenhöhlen kleidet eine Schleimhaut aus, die mit feinen Härchen besetzt ist.

  • Die Härchen befördern das von den Schleimhäuten produzierte Sekret in Richtung Rachen,
  • dadurch können Keime, die in die Nase gelangen, geschluckt und zum Magen transportiert werden, um
  • dort von der Magensäure inaktiviert oder abgetötet zu werden.

Aufgabe der Nasenhöhle

In der Nasenhöhle wird die eingeatmete Luft aufbereitet.

Die Nasenhöhle mit den angrenzenden Nebenhöhlen hat die Aufgabe, die eingeatmete Luft zu erwärmen, vorzureinigen und zu befeuchten, um sie so für die unteren Atemwege aufzubereiten.

Warum kommt es zu einer Nasennebenhöhlenentzündung?

Meist entsteht eine akute Nasennebenhöhlenentzündung infolge einer Erkältung: Die Nase versucht, Erreger loszuwerden, indem sie vermehrt Schleim produziert. Durch die Infektion werden die Schleimhäute gereizt und schwellen an. Dadurch können sich die kleinen Öffnungen zu den Nebenhöhlen verschließen. Das Sekret staut sich dann in den Nebenhöhlen, weil es nicht mehr abfließen kann. Das feuchtwarme Milieu der Nasennebenhöhlen begünstigt eine Vermehrung von Keimen. Auf eine ursprüngliche Virusinfektion kann sich dann eine bakterielle Infektion aufsetzen, die eine eitrige Entzündung hervorruft.

Eine akute Sinusitis können Sie – aufgrund ihrer charakteristischen Symptome – meist leicht erkennen. Ist die Nase verstopft und kommt es zu Schmerzen im Bereich der Nebenhöhlen, die sich durch leichtes Klopfen mit den Fingerkuppen noch verstärken, deutet das auf eine Sinusitis hin. Ein Arzt oder eine Ärztin kann das Innere der Nase mit einem kleinen Endoskop untersuchen und feststellen, wie stark die Schleimhaut geschwollen ist. Sehr selten breitet sich eine Nasennebenhöhlenentzündung auch auf angrenzende Strukturen, wie das Gehirn oder die Augen aus. Dann kann es zu Symptomen wie hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Nackensteife oder Schwellungen und Rötungen im Bereich der Augen kommen – Warnzeichen, bei denen Sie sofort ärztlichen Rat einholen sollten.

Ein Mann mit Nasennebenhöhlenentzündung hält sich die Nase und sitzt auf der Couch.

© iStock / PeopleImages

Bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung schmerzen die Nebenhöhlen und die Nase fühlt sich verstopft an. In seltenen Fällen können auch weitere Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen hinzukommen.

Was hilft bei einer akuten Sinusitis?

Meist heilt eine akute Nasennebenhöhlenentzündung in ein bis zwei Wochen von selbst ab. Ärzte und Ärztinnen können Medikamente zur Linderung der Beschwerden verordnen. Dazu gehören kortisonhaltige Nasensprays, die den Entzündungsprozess hemmen und etwa bei Nasennebenhöhlenentzündungen in Verbindung mit allergischem Schnupfen helfen.

Abschwellende Nasentropfen oder -sprays führen zu einem Abschwellen der Schleimhäute. Dadurch kann der Schleim wieder besser abfließen und es lässt sich freier atmen. Allerdings sollten Sie diese Präparate nur wenige Tage anwenden. Die Schleimhäute schwellen nach der Anwendung wieder an und dies umso mehr, je länger Sie diese Nasensprays oder –tropfen verwenden.

Auch Nasensprays oder -spülungen mit Salzlösungen, die in Apotheken erhältlich sind, können helfen, das Sekret in den Nebenhöhlen zu lösen.

Bei schweren Krankheitsverläufen einer Sinusitis mit bakteriell bedingten Entzündungen setzen Ärztinnen und Ärzte zum Schutz vor Ausbreitungen der Infektion und damit verbundenen Komplikationen auch Antibiotika ein. Gegen Schmerzen können Wirkstoffe wie ASS, Paracetamol und Ibuprofen helfen.

Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung wird wie die akute Form der Krankheit behandelt. Wenn die Beschwerden trotz Medikamente nicht besser werden, kann bei medizinischer Indikation in seltenen Fällen eine Operation nötig sein.

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Welche Hausmittel lindern eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Auch Hausmittel können die Symptome einer akuten Sinusitis lindern. Viele Menschen empfinden das Inhalieren von heißem Wasserdampf als wohltuend. Ätherische Öle, etwa aus Pfefferminze oder Kamille, steigern den Effekt meist. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit sind Nasenspülungen mit einer Kochsalzlösung: Sie haben eine abschwellende und sekretlösende Wirkung. In der Apotheke oder Drogerie gibt es spezielle Nasenduschen und Salzlösungen. Man kann allerdings auch mit normalem Speisesalz und Leitungswasser ein Spüllösung anmischen: Ein Mischverhältnis von etwa 20 Gramm oder fünf TL Salz auf einen Liter ergibt eine hypertone Lösung. Bei zirka neun Gramm oder zwei TL Salz auf einem Liter entsteht eine isotone Salzlösung. Nasenspülungen mit einer hypertonen Lösung gelten als effektiver, können aber auch die Nasenschleimhaut austrocken und reizen.

Außerdem ist es wichtig, ausreichend zu trinken. So kann sich das zähe Sekret leichter verflüssigen und abfließen – damit die Nasennebenhöhlenentzündung schon bald Geschichte ist.

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