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Haut & Allergie

Sollte man ein Lipom entfernen?

Veröffentlicht am:27.02.2023

4 Minuten Lesedauer

Lipome sind harmlose und langsam wachsende Tumoren, die aus Fettzellen hervorgehen. Sie entstehen meist im Fettgewebe der unteren Hautschicht. Wenn Lipome schmerzen oder die Bewegung einschränken, können sie chirurgisch entfernt werden.

Ein Lipom am Unterarm kurz unterhalb des Ellenbogens.

© iStock / TimoninaIryna

Was ist ein Lipom?

Lipome sind Fettgeschwulste, die sich als weiche Beulen unter der Haut bemerkbar machen. Das Positive gleich vorweg: Ein Lipom ist nicht bösartig. Bei einem Lipom handelt es sich um eine gutartige Geschwulst, in der medizinischen Fachsprache einen benignen Tumor. Das ist das Gegenteil eines malignen Tumors, also einer bösartigen Geschwulst, zu der es beim Krebs kommt.

Lage, Größe und Eigenschaften von Lipomen

Häufig befinden sich Lipome am Rumpf, im Schulter- und Nackenbereich oder an Armen oder Beinen. Sie können aber überall am Körper vorkommen. Lipome bestehen aus Fettzellen, die von einer dünnen Kapsel umschlossen sind. Ein solcher Fetttumor misst meist wenige Zentimeter, ab einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern sprechen Mediziner von einem großen oder Riesenlipom. Drückt man auf ein Lipom, gibt es nach und lässt sich unter der Haut leicht verschieben. Dabei entstehen in der Regel keine Schmerzen. Nur wenn ein Lipom auf nahe liegende Nerven einwirkt oder es bei Bewegung gedehnt oder gestaucht wird, kann das mit Schmerz verbunden sein.

Häufigkeit von Lipomen

Lipome sind eine oft vorkommende Tumorart: Etwa eine von 1.000 Personen bekommt im Laufe ihres Lebens ein Lipom. Bei Männern treten sie etwas öfter auf als bei Frauen. Lipome können sich bei Menschen jeden Alters bilden, werden aber vor allem bei Menschen zwischen 40 und 60 Jahren beobachtet. Fünf bis zehn Prozent der Betroffenen haben statt eines klar abgegrenzten Lipoms eine Ansammlung mehrerer kleiner Fettpolster. Das nennt man eine Lipomatose. Diese Ansammlungen treten meist im Schulter- und Halsbereich oder an Oberarmen und Oberschenkeln auf. Sind diese Fettgeschwulste symmetrisch angeordnet, kann es sich um eine symmetrische oder eine familiäre multiple Lipomatose handeln.

Wie entsteht ein Lipom?

Warum sich Lipome bilden, ist unbekannt. Meist entstehen sie in der unteren Schicht der Haut und sind gut erkennbar. Sie können sich auch in tieferen Gewebsschichten oder im Magen-Darm-Trakt bilden.

Bei Menschen mit Adipositas, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipoproteinämie) werden Lipome etwas häufiger beobachtet. Auch genetische Faktoren können in wenigen Fällen eine Rolle spielen. Vor allem bei den multiplen Lipom-Formen werden genetische Einflüsse angenommen.

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Muss ich ein Lipom behandeln lassen?

Wenn Sie eine Beule, Schwellung oder Ähnliches an Ihrem Körper entdecken, ist es ratsam, das abklären zu lassen. Besondere Aufmerksamkeit ist geboten, wenn eine Geschwulst rasch wächst, schmerzt, gerötet oder hart ist und sich nicht bewegen lässt. Bei solchen Anzeichen handelt es sich möglicherweise nicht um ein Lipom. Die Diagnose Lipom kann ein Arzt oder eine Ärztin in der Regel durch Abtasten der Schwellung stellen, da ein Lipom in den meisten Fällen unter der Haut sitzt. Ein Lipom in einer tieferen Gewebeschicht wird zum Beispiel mit Ultraschall oder Computertomographie erkannt.

Wann kommt eine Operation infrage?

Bei Zweifel an der Gutartigkeit des Tumors wird er chirurgisch vollständig entfernt. Eine Untersuchung von Gewebeproben unter dem Mikroskop verschafft anschließend Klarheit, worum es sich bei dem Tumor handelt. Ist er bösartig oder offenbart die Gewebeuntersuchung andere gesundheitliche Probleme, kann eine Nachbehandlung erforderlich sein, deren Art vom jeweiligen Befund abhängt.

Wenn kein Verdacht auf Bösartigkeit besteht, gibt es keine medizinische Notwendigkeit, ein Lipom zu entfernen. Ausnahmen bestehen, wenn ein Lipom die Beweglichkeit einschränkt – etwa wenn es an ungünstigen Stellen im Arm- oder Beinbereich sitzt – oder wenn es schmerzt. Dann kann eine operative Entfernung des Lipoms medizinisch geboten sein.

Die Mehrzahl der Patienten und Patientinnen, die sich ein Lipom entfernen lassen möchten, haben aber kosmetische Beweggründe. Das ist zwar nachvollziehbar – handelt sich aber um eine persönliche, ästhetische Entscheidung. Die Kosten für eine Lipomentfernung werden nur bei einer aus medizinischen Gründen notwendigen Entfernung des Lipoms von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Eine junge Hautärztin untersucht den Unterarm einer Patientin.

© iStock / LightFieldStudios

Ein Besuch in der dermatologischen Praxis kann klären, ob eine Behandlung notwendig ist.

Welche Methoden zur Lipomentfernung gibt es?

Unabhängig davon, ob es sich um eine medizinisch notwendige oder kosmetisch gewünschte Maßnahme handelt, gibt es mehrere Methoden zur Entfernung von Lipomen. Welche Methode angeboten wird, hängt von der Größe und der Lage des Lipoms ab. Grundsätzlich werden Lipome von Hautärzten oder Chirurgen entfernt, allerdings bietet nicht jede Praxis alle Verfahren an:

  • Operation: Die chirurgische Entfernung des Tumors ist die Standardmethode.
  • Fettabsaugung (Liposuktion): Größere Lipome werden manchmal auch abgesaugt.
  • Laserbehandlung: Auch spezielle Lasertechniken zur Lipomentfernung sind bereits erprobt.

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