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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Was hilft bei einer Vorhautentzündung?

Veröffentlicht am:13.02.2023

3 Minuten Lesedauer

Wenn die Vorhaut des Penis gerötet, leicht angeschwollen ist und schmerzt, könnte es sich um eine Vorhautentzündung (Posthitis) handeln. Häufig lässt sie sich mit der richtigen Intimhygiene in den Griff bekommen – und vorbeugen.

Mann steht unter der Dusche und betreibt Intimpflege, um einer Posthitis vorzubeugen, dabei sieht man nur seine Füße und Waden.

© iStock / photique

Symptome und Ursachen einer Posthitis

Als Posthitis bezeichnen Mediziner und Medizinerinnen eine Vorhautentzündung beim Mann. Betroffen ist die Vorhaut, die leicht verschiebbare und dehnbare Hautschicht an der Eichel. Die Entzündung verursacht Symptome wie Rötung, leichte Schwellung und Schmerzen an der Vorhaut. Zusätzlich kann sich Eiter unter der Vorhaut ansammeln und das Wasserlassen schmerzhaft sein. Häufig sind die Vorhaut und Eichel gemeinsam betroffen. Die Kombination von Vorhaut- und Eichelentzündung wird Balanoposthitis genannt.

Eine Hauptursache für eine Entzündung der Vorhaut und der Eichel ist unzureichende Hygiene – wenn die Vorhaut nicht regelmäßig und gründlich genug gewaschen wird. Aber auch zu häufiges und übermäßiges Waschen ist eine mögliche Ursache. Zudem kann eine Vorhautverengung (Phimose) eine Entzündung begünstigen, da Verunreinigungen unter der Vorhaut schwerer zu entfernen sind und sich Pilze, Bakterien und Viren sich leichter vermehren können. Jungen sind vor allem im Zusammenhang mit einer Windeldermatitis von Pilzinfektionen betroffen. Bei Erwachsenen sind Männer mit Diabetes oder Immunschwäche sowie nach der Einnahme von Antibiotika anfälliger. Daneben sind Allergien (zum Beispiel gegen Latex) und Kontaktekzeme mögliche Ursachen einer Posthitis beziehungsweise Balanoposthitis.

Posthitis – eine Geschlechtskrankheit?

Eine Eichel- und Vorhautentzündung selbst ist keine sexuell übertragbare Krankheit, aber Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe und Chlamydien-Infektionen können zu einer Entzündung führen.

Wie wird eine Balanoposthitis behandelt?

Eine Eichel- und Vorhautentzündung kann oft mit einfachen Maßnahmen behandelt werden. Die Therapie richtet sich nach der Ursache, deshalb ist ein Arztbesuch wichtig.

Liegt eine schlechte Hygiene zugrunde, können Männer – oder bei Kindern die Eltern – die Entzündung oft selbst behandeln, in dem sie zwei bis drei Mal am Tag eine gründliche, aber schonende Intimhygiene durchführen. Lässt sich die Vorhaut zurückziehen, kann der Bereich vorsichtig mit einem Wattestäbchen gereinigt werden. Verwenden Sie dabei keine scharfen Waschlotionen oder Seifen – Wasser reicht meist völlig aus. Bei einer Vorhautverengung sollten Sie besonders vorsichtig vorgehen und die Vorhaut nicht mit Kraft zurückziehen.

Bei Infektionen kommen je nach Erreger verschiedene Medikamente zum Einsatz (Antibiotika, Antimykotika oder Virostatika) – meist in Form von Salben oder Gelen. Ist die Entzündung schwerer oder behindert eine Vorhautverengung das Auftragen, können Tabletten eingenommen werden. Liegt der Balanoposthitis eine Allergie zugrunde, sollten die allergieauslösenden Stoffe möglichst vermieden werden, beispielsweise Latexkondome oder Waschmittel. Bei den meisten Betroffenen heilt die Entzündung unter der Behandlung nach ein bis zwei Wochen ab. Tritt die Entzündung erneut auf, wird der behandelnde Urologe oder die behandelnde Urologin weitere Untersuchungen durchführen und das Vorgehen besprechen. Bei häufigen und wiederkehrenden Vorhautentzündungen kann eine Beschneidung infrage kommen.

Damit kleine Jungen keine Posthitis bekommen, ist regelmäßiges Waschen des Intimbereichs das A und O.

© iStock / Halfpoint

Eltern müssen vor allem im Babyalter auf eine korrekte Intimpflege bei ihren Jungen achten, um einer Posthitis bestmöglich vorzubeugen.

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Wie kann man einer Vorhautentzündung vorbeugen?

Es ist wichtig, dass Männer, Jungen und – je nach Alter – auch die Eltern von Jungen die Vorhaut regelmäßig waschen, denn darunter können sich Schweiß, abgestorbene Haut und Urinreste ablagern. So haben Keime, wie Bakterien und Pilze, einen idealen Nährboden, um zu wachsen und Entzündungen auszulösen. Der Bereich sollte am besten einmal täglich gewaschen werden, ohne dabei die Vorhaut stark zurückzuziehen oder die Haut zu reiben. Vermeiden Sie außerdem stark parfümierte Seifen oder Waschlotionen, da diese die Haut reizen und ihren Schutzmantel schwächen können. Sanfter sind ph-neutrale Produkte. Bloßes Wasser reicht aber für die Intimhygiene auch aus.

Bei Wickelkindern ist es wichtig, regelmäßig die Windeln zu wechseln. Außerdem ist die Vorhaut von Kindern oft noch eng und verklebt – das ist normal und nennt sich primäre Phimose. Dann reicht es zunächst aus, den Penis sanft zu säubern. Sobald sich die Vorhaut aber gelöst hat, können Eltern den Bereich darunter vorsichtig waschen. Wenn das Kind älter wird, ist es wichtig, ihm zu zeigen, wie es sich selbst richtig wäscht.

Um sich bestmöglich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen, ist es ratsam, beim Geschlechtsverkehr ein Kondom zu benutzen.

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