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Kastanien sammeln im Herbst

Veröffentlicht am:23.11.2020

5 Minuten Lesedauer

Herbstzeit ist Kastanienzeit. Wenn die kleinen runden Früchte in ihren stacheligen Hüllen zu Boden fallen, schlagen die Kinderherzen höher. Auch Tiere freuen sich über eine gesunde Mahlzeit. Warum Kastanien sammeln gut für die Gesundheit des Menschen ist und was es beim Sammeln alles zu beachten gibt, erfahren Sie hier.

Zwei Hände halten Kastanien ohne Schale

© iStock / PhyllisMeredithPhotography

Er ist unverzichtbar für das Stadt- und Landschaftsbild und aus Parks und Städten nicht mehr wegzudenken: der Kastanienbaum. Dabei ist er in Deutschland nicht beheimatet, sondern erst im 16. Jahrhundert zu uns gelangt. Die Osmanen führten die Samen als Pferdefutter auf ihren Handelsreisen und Feldzügen mit – so erklärt sich wohl auch der Name "Rosskastanie". Heute kennt jeder die glänzenden braunen Früchte, denn sie eignen sich hervorragend zum Basteln. Aber Vorsicht: Für Menschen sind Rosskastanien ungenießbar.

Welche Kastanien sind essbar?

Kastanien sammeln im Herbst mit stacheliger Schale.

© iStock / azgek

Wildtiere, wie Rehe, Hirsche oder Wildschweine können sie zwar problemlos verzehren, für den Menschen ist die Kastanie aber giftig. Der Verzehr kann zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Eine Ausnahme bildet die Marone, auch Esskastanie genannt. Beim Unterscheiden der verschiedenen Kastanienbäume helfen folgende Merkmale:

  • Die Blätter der giftigen Rosskastanie erinnern an eine Hand und bestehen aus fünf bis sieben „Fingern“. Die Blätter der Esskastanie sind dagegen nicht mehrgliedrig, sondern hängen einzeln an den Ästen.
  • Auch die Fruchthüllen lassen sich bei genauerem Betrachten auseinanderhalten. Zwar sind beide von Stacheln umgeben, aber während die der Rosskastanien hart und spitz sind, sind die der Marone deutlich weicher.

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Anwendung in der Medizin

Auch wenn die Rosskastanie für den Menschen ungenießbar ist, findet sie in der Medizin  durchaus Verwendung: Der Extrakt wird beispielsweise bei der Behandlung von Gefäßerkrankungen eingesetzt. Eine Cochrane-Studie kam zu dem Ergebnis, dass der in den Samen enthaltene Wirkstoff Aescin die Blutzirkulation in den Venen fördert und dadurch Schwellungen und Entzündungen in den Beinen reduzieren kann. Doch Vorsicht: Ab einer gewissen Dosis wirkt der Stoff giftig, weshalb von einer eigenmächtigen Verarbeitung der Kastanie dringend abzuraten ist.

Darum sollten Sie Kastanien sammeln

Am sichersten ist es also, die Kastanie zu Hause nur auf dem Basteltisch zu verarbeiten - und die Gesundheit fördert es auch. Denn ob alleine oder gemeinsam mit Freunden und Familie sind Sie beim Sammeln an der frischen Luft. Zeit in der Natur zu verbringen hat zudem eine positive Auswirkung auf die Gesundheit. Aber auch das kreative Verarbeiten der Kastanien hat aus medizinischer Sicht einen Nutzen. Laut dem deutschen Verband für Ergotherapie schult Basteln die Feinmotorik sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen, weshalb Ergotherapeuten es auch in der Praxis bei ihren Patienten anwenden. Zudem zeigt eine Studie von Wissenschaftlern der San Francisco State University: Wer neben dem Job Zeit für kreative Hobbys findet, ist bei der Arbeit produktiver.

Darf man überall Kastanien sammeln?

Das Basteln mit der Kastanie bietet allerhand Möglichkeiten, sich kreativ auszutoben. Neben den Früchten eigenen sich auch die handähnlichen Blätter oder ihre stacheligen Schalen als Dekoration. Beim Sammeln gibt es allerdings ein paar Regeln zu beachten. Von Bäumen auf Privatgrundstücken darf generell nichts gepflückt werden, selbst dann nicht, wenn die Äste auf das eigene Grundstück ragen. Wer sich doch traut, begeht streng genommen Diebstahl. Erst wenn die Kastanien von allein auf den Boden fallen, darf man sie aufsammeln. Unter Bäumen in Wäldern, Dörfern und Städten oder an Alleen und in Parks kann man hingegen bedenkenlos sammeln. Vorausgesetzt, die sogenannte „Handstraußregel“, aus dem Bundesnaturschutzgesetz wird befolgt. Die gestattet „geringe Mengen für den eigenen Bedarf“.

Wozu Kastanien sonst noch gut sind

Wer die Regel etwas großzügiger auslegt und am Ende einen Überschuss an Kastanien hat, kann sich beim örtlichen Forstamt melden. Da die Rosskastanie als Wirtschaftsbaumart keine Rolle spielt, ist sie in Deutschland nur selten im Waldverband zu finden. Darum gibt es immer noch Förster, Forstämter und Tierparks, die Kastanien als Futter für die Tiere kaufen. 

Übrigens: Wer die Kastanie aufbewahren möchte, sollte sie an einem trockenen Ort lagern und auf Zeitungspapier auslegen. So kommt genügend Luft an jede Frucht und ein Schimmelbefall wird unwahrscheinlicher.


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