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Digitale Bildung: So begeistern Eltern ihre Kinder für IT
Veröffentlicht am:14.08.2025
4 Minuten Lesedauer
Coding-Kurse für Kinder zeigen: Der Einstieg in die digitale Welt kann früh gelingen. Eine Schlüsselrolle spielen Eltern, sie können ihrem Nachwuchs den Zugang zur Informationstechnologie erleichtern. Diese Tipps helfen, auch M ädchen zu begeistern.

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Wie Sie die IT-Begabung Ihrer Kinder erkennen und unterstützen
Der technologische Fortschritt nimmt rasant zu, Technik spielt in allen Lebensbereichen eine immer größere Rolle – das gilt auch für die Informationstechnologie. Dieser Begriff, abgekürzt mit „IT“, umfasst alle technischen Hilfsmittel, mit denen Sie digitale Informationen erstellen, speichern, verarbeiten und nutzen können. Dazu gehören Computer, Software, Netzwerke und das Programmieren, das sogenannte Coding. Doch woran erkennen Eltern, dass ihr Kind technikaffin ist? Wie auch in anderen Bereichen zeigt sich das Interesse anhand von Vorlieben für ausgewählte Tätigkeiten, Themen und Objekte. IT-begeisterte Kinder experimentieren gerne mit digitalen Medien und erforschen selbstständig neue Programme. Sie zeigen oft Freude am Problemlösen, Tüfteln und kreativen Gestalten mit Technik. Wenn Eltern diese Interessen fördern, helfen sie beim Ausbau der Fähigkeiten und vielleicht sogar bei der späteren Berufswahl. Schließlich steht digital gebildeten Menschen die Tür zu vielen Unternehmen offen – beinahe jede Branche setzt auf Mitarbeitende mit digitaler und technologischer Kompetenz.
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Eltern bereiten oft den Einstieg in die digitale Welt
Eltern sind frühe Vorbilder für Kinder. Viele Absolventen und Absolventinnen technischer Studiengänge geben an, dass ihre Eltern ihnen bereits in der Kindheit die Möglichkeit gegeben haben, sich mit Technologien zu beschäftigen. Sie durften etwa den Computer für Bildschirmpräsentationen nutzen oder bekamen von ihnen Bücher über Computer geschenkt. Eltern können ihre Kinder auf diese Weise motivieren, sich weiter mit ihren Interessen auseinanderzusetzen. Das gelingt auch mit speziellen Websites und Lernangeboten, die Kindern Programmierkenntnisse vermitteln können. Dieses elterliche Engagement ist besonders wichtig, wenn die Schule keine Informatikangebote bereithält. Trotz vielfältiger Möglichkeiten, die Mädchen gleichermaßen offenstehen, sind nur 19 Prozent der Fachkräfte in der Informations- und Kommunikationstechnologie weiblich. Diese Geschlechterunterschiede sind weniger biologisch als vielmehr durch Umwelt und kulturelle Erwartungen geprägt. Eltern spielen dabei eine Schlüsselrolle: Indem sie auch ihre Töchter mit Informatik in Kontakt bringen und zu entsprechenden Berufen ermutigen, stärken sie unter anderem deren Selbstvertrauen.
Passende Angebote der AOK
Die AOK unterstützt Kindertagesstätten und Schulen mit verschiedenen Programmen
Im Fokus steht der Umgang mit gesunder Ernährung und Bewegung. Eltern und Erzieher sowie Erzieherinnen erhalten damit ein größeres Bewusstsein für die kindliche Gesundheit.
Sind MINT-Schulen für IT-interessierte Kinder sinnvoll?
In Deutschland herrscht ein Fachkräftemangel in den MINT-Berufen – also in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. MINT-Regionen gehen dieses Problem aktiv an. Sie sind Vor-Ort-Netzwerke, bei denen verschiedene Akteure zusammenarbeiten: Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen, Firmen und Verbände. Ein entscheidender Partner sind die Schulen. Alle Schulformen können sich mit dem Siegel „MINT-freundliche Schule“ oder „Digitale Schule“ von der bundesweiten Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ auszeichnen lassen. Das Siegel erhalten Schulen nur, wenn sie MINT-Fächer und die Digitalisierung gezielt fördern. Wenn Sie Ihr Kind an einer solchen Schule anmelden, erhält Ihr Nachwuchs eine digitale Bildung und den Zugang zu Fächern, die für die Informationstechnologie wichtig sind.

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Wie bringt man Mädchen und Jungen zum Programmieren?
Wenn sich Ihr Kind für die digitale Bildung, etwa für das Programmieren, interessiert, sind entsprechende Kurse sinnvoll. Kurse können als Workshop in den Sommerferien oder nachmittags stattfinden. Die Angebote richten sich vor allem an Kinder auf der weiterführenden Schule, also ab Klasse 5. Da die Kurse oft gefördert werden, fallen für Sie als Elternteil, wenn überhaupt, oft nur geringe Gebühren an. Teilnehmende lernen dabei etwa, was Coding für Kinder ist und wie sie einen Roboter programmieren können. Das bunte Workshopprogramm fällt immer anders aus, ist aber stets spielerisch. Es gibt sogar Extraangebote für Mädchen. Vorkenntnisse sind meist nicht erforderlich. Wenn Sie Ihr Kind bei einem Angebot anmelden möchten, informieren Sie sich am besten im Internet oder direkt bei Hochschulen.
Tipps: So fördern Sie die IT-Begeisterung Ihrer Kinder:
- Beschäftigen Sie sich gemeinsam mit Apps: Untersuchungen zufolge können gut gestaltete Anwendungen auf dem Smartphone Kindern MINT-Wissen vermitteln. Informieren Sie sich im App-Store über verschiedene Anwendungen, geben Sie dafür beispielsweise die Suchwörter:“ Codierung App Kinder“ ein.
- Informieren Sie sich in der Schule über Angebote: Die schulische Ausstattung mit digitalen Geräten reicht nicht aus, um fortgeschrittene, digitale Fähigkeiten zu fördern. Kinder müssen lernen, wie man die technischen Geräte gezielt nutzt. Erfragen Sie bei der Schule, welche Angebote es dazu gibt, beispielsweise eine Informatik-AG.
Gerade wenn sich Ihr Kind für digitale Inhalte begeistert, verfliegt die Zeit vor dem PC oft wie im Flug. Seien Sie bei der Mediennutzung ein Vorbild und stellen Sie feste Regeln auf. Dafür können Sie sich beispielsweise an folgender Empfehlung orientieren: Eine Stunde pro Lebensjahr, pro Woche. Ein zwölfjähriges Kind dürfte damit 12 Stunden in der Woche, also etwa eine Stunde und 40 Minuten täglich in der digitalen Welt verbringen.
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