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Baby & Kleinkind

Schnuller abgewöhnen mit Erfolg: die besten Tipps für Eltern

Veröffentlicht am:14.03.2023

3 Minuten Lesedauer

Für viele Kleinkinder ist der Schnuller wie ein guter Freund: Er tröstet, beruhigt und erleichtert das Einschlafen. Bereits im ersten Lebensjahr empfehlen Kinder- und Zahnärzte jedoch, den Schnuller abzugewöhnen.

Ein Kind mit Schnuller lacht in die Kamera.

© iStock / FluxFactory

Wann ist es an der Zeit, den Schnuller abzugewöhnen?

Kinderärzte lehnen den Einsatz eines Schnullers nicht kategorisch ab, denn er hat in den ersten sechs Lebensmonaten viele Vorteile. So hat er unter anderem eine schmerzlindernde Wirkung und wird daher von Medizinern beispielsweise nach einer Impfspritze empfohlen. Studien haben zudem gezeigt, dass er bei Frühgeborenen Krankenhausaufenthalte verkürzen und das Risiko für einen plötzlichen Kindstod verringern kann.

Nach dem siebten Lebensmonat sollte mit dem Nuckeln jedoch Schluss sein, so die die Empfehlung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. In dieser Entwicklungsphase bildet sich der Saugreflex zurück, die ersten Zähne brechen durch und das Kind will kauen. Etwas länger dürfen Frühgeborene ihren Schnuller benutzen, nämlich im gesamten ersten Lebensjahr, weil ihr Saugbedürfnis in der Regel besonders hoch ist. Dann sollten aber auch sie vom Schnuller entwöhnt werden.

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Warum ist es wichtig, Kindern den Schnuller abzugewöhnen?

Je länger und öfter ein Kind am Schnuller nuckelt, desto höher ist das Risiko für unliebsame Folgen. Die Zähne werden nach hinten gedrückt, die umgebenden Weich- und Hartgewebe können sich verformen. Die Zunge, die eigentlich am oberen Gaumen hinter den Zähnen liegt, wird in ihrer natürlichen Lage gestört. Das hat Einfluss auf die Schluck- und Sprachentwicklung. In den ersten Lebensmonaten gilt der Einfluss des Schnullers als unproblematisch, weil sich eventuelle Verformungen noch von selbst zurückbilden. Kommt es durch das Nuckeln jedoch nach dem ersten Geburtstag zu Zahn- und Kieferfehlstellungen, müssen diese später meist kieferorthopädisch behandelt werden.

Ein Schnuller hängt nach dem Abgewöhnen für die Schnullerfee an einem Baum.

© iStock / Andrea Kraus-Wirth

Rituale, wie beispielsweise das Abgeben des Schnullers an die Schnullerfee, können beim Entwöhnen helfen.

Schnuller abgewöhnen – aber wie?

Für die Entwöhnung vom Schnuller gibt es kein Patentrezept und nicht nur viele Kinder halten am Schnuller fest – er schont auch die Nerven der Eltern. Für eine frühzeitige Entwöhnung ist es ratsam, das eigene Verhalten zu ändern: Bieten Sie den Schnuller in entspannten Situationen einfach gar nicht an und behalten Sie ihn den Momenten vor, in denen Ihr Kind Trost braucht oder schlafen will.

Zuwendung erleichtert das Abgewöhnen

Bieten Sie Ablenkung, beschäftigen Sie Ihr Kind, sprechen Sie mit ihm.

Wenn Ihr Kind merkt, dass es den Schnuller nicht mehr braucht, ist die Akzeptanz höher und Sie bannen die Gefahr, dass es ihn durch seinen Daumen ersetzt. Es ist weit schwieriger, ein Kind vom Daumenlutschen abzubringen als vom Schnuller.

Diese Tipps können dabei helfen, einem Kind den Schnuller abzugewöhnen:

  • Reduktion

    Ein Tipp, den viele Kinderärzte empfehlen: den Schnuller möglichst unattraktiv machen. Sie können den Schnuller einstechen, sodass er schlaff wird, oder Sie reduzieren nach und nach die Größe. Kürzen Sie den Schnuller wöchentlich um etwa einen Millimeter mit einer Schere, bis nichts mehr davon übrig ist.

  • Alternativen

    Die meisten Babys fangen mit vier bis sechs Monaten an zu zahnen. Wenn die ersten Zähne durchbrechen, bietet sich als Schnuller-Ersatz ein Beißring an, auf dem Ihr Kind herumkauen kann. Die Kaubewegungen massieren das Zahnfleisch, ein gekühlter Beißring lindert Zahnungsschmerzen.

  • Abschiedsritual

    Als Ritual für eine Schnuller-Entwöhnung bei etwas älteren Kindern hat sich die „Schnullerfee“ bewährt: Sie holt in der Nacht den Schnuller ab und lässt ein kleines Geschenk als Dankeschön zurück. Ihr Kind kann den Schnuller aber auch weitergeben, zum Beispiel an ein Neugeborenes in der Familie oder im Bekanntenkreis. Diese symbolische Weitergabe an ein Baby, das den Schnuller dringender braucht, hilft beim Loslassen und stärkt das Selbstbewusstsein des Kindes, schon „groß genug“ zu sein, um auf den Schnuller verzichten zu können.

    Auch gemeinsames Wegwerfen kann helfen, künftig ohne Schnuller zu leben. All diese Rituale haben eines gemeinsam: Sie beteiligen das Kind aktiv daran, einen Schlussstrich unter die Schnullerphase zu ziehen.

  • Geschichten

    Lesen Sie eine Geschichte vor, in der es um das Schnullerabgewöhnen geht, oder schauen Sie mit Ihrem Kind ein Bilderbuch zu diesem Thema an. Das zeigt ihrem Sprössling, wie der Abschied funktionieren kann und dass auch andere die Trennung meistern.

  • Geduld

    Wählen Sie als Zeitpunkt für die Entwöhnung eine Phase, in der Ihr Kind gesund ist und Sie selbst entspannt sind. Auch Sie brauchen Geduld, um Ihrem Kind beizustehen, wenn es den Schnuller schmerzlich vermisst. Ermutigungen und Lob können den Prozess erleichtern. Der Abschiedsschmerz mag schlimm sein, aber er vergeht. Meist dauert es nicht länger als drei Tage, bis sich das Kind an ein Leben ohne Schnuller gewöhnt hat.

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