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Baby & Kleinkind

Neurodermitis vorbeugen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Veröffentlicht am:19.12.2022

3 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 01.08.2023

Einer Neurodermitis lässt sich nur bedingt vorbeugen. Für Kinder mit familiärer Vorbelastung empfehlen Experten aber Maßnahmen, die das Erkrankungsrisiko in einem gewissen Rahmen senken können.

Eine Frau cremt das Gesicht eines Babys mit Neurodermitis ein.

© iStock / Miljan Živković

Kann man Neurodermitis vorbeugen?

Ob eine Neurodermitis ausbricht oder nicht, hängt unter anderem von der genetischen Veranlagung ab – Babys, deren Eltern oder Geschwister an einer Neurodermitis leiden, haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls daran zu erkranken. Neben der genetischen Disposition gibt es weitere Faktoren, sogenannte Trigger, die einen Ausbruch der Krankheit begünstigen. Da in den letzten Jahren die Erkrankung immer häufiger auftritt, geht man davon aus, dass auch Schadstoffe in der Umwelt oder eine verbesserte Hygiene die Erkrankung auslösen.

Diese sogenannte Hygiene-Theorie basiert auf der Beobachtung, dass Neurodermitis bei Kindern seltener auftritt, wenn sie

  • viele Geschwister haben,
  • auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Nutztierhaltung aufwachsen oder
  • bereits als Baby in einer Kindertagesstätte betreut wurden.

Diese Kinder hätten, so die Annahme, bereits früh in ihrem Leben Kontakt zu verschiedenen Mikroorganismen gehabt, sodass ihr Immunsystem besser trainiert ist. Vor allem Kinder mit einer familiären Vorbelastung für Neurodermitis können daher möglicherweise davon profitieren, es mit der Hygiene nicht zu übertreiben und häufiger mal im Schmutz spielen zu dürfen.

Neurodermitis vorbeugen: Schadstoffe im Haushalt meiden

Wer einer Neurodermitis vorbeugen will, sollte Schadstoffe im eigenen Haushalt so weit wie möglich meiden. Dazu gehören Kontaktallergene wie etwa Waschmittel, Henna oder Nagellack, aber auch Zigarettenrauch.

Rauchen und Neurodermitis

Die Substanzen in Zigaretten können das Risiko für den Ausbruch einer Neurodermitis steigern. Das gilt vor allem bei erblich vorbelasteten Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft und Stillzeit rauchen. Dabei ist es egal, ob es sich um aktiven oder passiven Zigarettenkonsum handelt.

Auch nach der Geburt empfiehlt es sich, die Umgebung des Babys rauchfrei zu halten.

Welche Leistungen bietet die AOK zur Behandlung von Neurodermitis an?

Die Leistungen der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Eingabe Ihrer Postleitzahl können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und passende Leistungen Ihrer AOK anzeigen.

Neurodermitis vorbeugen: Immunsystem stärken

Generell kann es helfen, die Entwicklung des kindlichen Immunsystems zu unterstützen, um das Risiko für eine Neurodermitis zu senken. Folgende Maßnahmen stehen dafür zur Verfügung:

Langes Stillen ist für die Entwicklung des Immunsystems wichtig

Es gibt zwar keinen eindeutigen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Stillen ;hilft, einer Neurodermitis beim Baby vorzubeugen. Trotzdem empfehlen Experten und Expertinnen, ein Kind vier Monate lang voll zu stillen, um Allergien vorzubeugen. Denn die Muttermilch liefert Stoffe, die für die Entwicklung des Immunsystems wichtig sind. Wenn es Ihnen nicht möglich ist zu stillen und wenn Allergien in der Familie bekannt sind, sollten Sie Ihr Kind mit hypoallergener Säuglingsnahrung füttern. Entwickelt sich die Neurodermitis bei Ihrem Kind während der Stillzeit, empfiehlt es sich ebenfalls, die hypoallergene Nahrung zu bevorzugen.

Eine Mutter stillt ihr Baby.

© iStock / StefaNikolic

Stillen fördert die Entwicklung eines starken Immunsystems.

Frühzeitige Einführung der Beikost kann Neurodermitis vorbeugen

Die allgemeine Empfehlung lautet, die Beikost frühestens mit Beginn des fünften und spätestens mit Beginn des siebten Lebensmonats einzuführen. Entscheidend für den genauen Zeitpunkt ist jedoch die individuelle Entwicklung des Kindes. Dies gilt auch für Kinder mit erhöhtem Allergierisiko. Ist Ihr Kind bereits mit Beginn des fünften Monats reif für die Beikost, sollten Sie nicht länger warten, denn wer zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat mit der Einführung der Beikost beginnt, kann damit die sogenannte Toleranzentwicklung (also die Gewöhnung des Immunsystems an allergieauslösende Stoffe) fördern. Zeigt Ihr Kind allerdings noch keine Bereitschaft, sollten Sie auch nicht schon gleich zu Beginn des fünften Monats zum Essen von Brei drängen.

Im Übrigen gibt es Hinweise darauf, dass Kinder, die bereits vor dem neunten Lebensmonat regelmäßig Fisch zu essen bekommen, ein etwas geringeres Risiko für Neurodermitis haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Fisch fettreich oder mager ist.

Haustiere können das Immunsystem Ihres Kindes trainieren

Kinder, deren Eltern Haustiere halten, haben wohl ein niedrigeres Neurodermitis-Risiko. Insbesondere für Hunde wird dieser Effekt seit Jahren beobachtet. Der Grund dafür ist noch nicht eindeutig erforscht. Besteht bereits eine nachgewiesene Allergie bei Ihrem Kind, sollten Sie nach Möglichkeit darauf verzichten, Haustiere in den Wohnbereichen zu halten.

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Impfungen haben keinen Einfluss auf den Ausbruch einer Neurodermitis

Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Impfungen den Ausbruch einer Neurodermitis fördern. Es ist sogar sinnvoll, Kinder vor allem gegen Windpocken impfen zu lassen. Erkrankungen wie diese können nämlich bei Personen mit Neurodermitis schwerer verlaufen. Einer Neurodermitis vorbeugen können diese Impfungen allerdings nicht.

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