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Baby & Kleinkind

Ab wann brauchen Kinder eine Sitzerhöhung im Auto?

Veröffentlicht am:30.05.2022

3 Minuten Lesedauer

Eine Sitzerhöhung sorgt dafür, dass Kinder im Auto richtig angeschnallt sind und sicher mitfahren. Ab wann und wie lange Kinder eine Sitzerhöhung brauchen und welche Modelle den besten Schutz bieten, erfahren Sie hier.

Eine Mutter setzt ihr Baby in die Sitzerhöhung im Auto und schnallt es an.

© iStock / Drazen_

Sitzerhöhung im Auto: Ab welcher Körpergröße brauchen Kinder sie?

Von der Babyschale in den Kindersitz: Je größer ein Kind wird, desto weniger ist es auf Hilfsmittel angewiesen, die ihm im Auto Halt geben. Nachdem ein Kind das Babyschalen-Alter hinter sich gelassen hat, kann es auf einen Kindersitz oder eine Sitzerhöhung umsteigen. Welcher Sitz für welches Alter infrage kommt, legt die Kindersitznorm der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UN ECE) fest. Die neueste Form der Regulation (UN ECE Reg. 129) nimmt nicht mehr das Gewicht, sondern die Größe des Kindes zur Grundlage. Die Hersteller der Kindersitze geben vor, für welche Körpergröße die jeweilige Sitzerhöhung geeignet ist.

Grundsätzlich gilt: Das Kind sollte nicht zu früh vom Kindersitz auf die Sitzerhöhung umsteigen. Ist der Sitz zu groß, sitzt der Gurt nicht optimal und kann das Kind nicht richtig schützen. Eltern sind gut beraten, im Zweifelsfall etwas länger mit der Umstellung zu warten. Wenn der Kopf des Kindes deutlich über die Oberkante des alten Kindersitzes herausragt, ist es Zeit, auf eine Sitzerhöhung zu wechseln.

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Sitzerhöhung für Kinder: Welche werden empfohlen?

Die Sitzerhöhung sorgt dafür, dass die Kinder so im Fahrzeug sitzen, dass der Gurt sie optimal hält. Verschiedene Modelle schützen unterschiedlich gut:

Einfache Sitzerhöhung

Eine einfache Sitzerhöhung ohne Gurtführung oder Lehne funktioniert wie ein Kissen, das das Kind einfach höher setzt. Sie bietet keinen Puffer für das Becken, die Schulter oder den Kopf. Da sie keine Führungen für den Sicherheitsgurt hat, besteht die Gefahr, dass der Gurt bei einem Unfall verrutscht und das Kind nicht ausreichend sichert. Einfache Sitzerhöhungen bieten keinen guten Schutz und werden von Sicherheitsexperten nicht empfohlen.

Sitzerhöhung mit Gurtführung

Bei einer Sitzerhöhung mit Gurtführung sorgen zwei Führungshörner dafür, dass der Beckengurt sitzt und nicht verrutschen kann. Dadurch gibt diese Art der Kinder-Sitzerhöhungen etwas mehr Sicherheit als Modelle ohne Gurtführung. Allerdings schützen auch sie bei einem Unfall nicht den Kopf und den Oberkörper.

Sitzerhöhung mit Rückenlehne

Den besten Schutz bietet eine Sitzerhöhung mit Rückenlehne: Sie verhindert, dass Kopf und Oberkörper im Falle eines Unfalls unkontrolliert gegen den Vordersitz oder die Tür schleudern. Das Kopfteil schützt vor Verletzungen bei einem Seitenaufprall. Zusätzlich sorgen die Führungshilfen dafür, dass Becken- und der Schultergurt richtig verlaufen und nicht verrutschen.

Ein kleines Mädchen spielt mit einem Teddy während sie in der Sitzerhöhung im Auto sitzt.

© iStock / miniseries

Welche Sitzerhöhung in welchem Alter die Richtige ist, richtet sich nach der Körpergröße des Kindes.

Bis wann brauchen Kinder eine Sitzerhöhung?

Kinder, die zwölf Jahre alt oder mindestens 1,50 Meter groß sind, benötigen nach dem Gesetz keine Sitzerhöhung mehr und dürfen ohne zusätzlichen Schutz im Auto mitfahren. Das bedeutet nicht, dass Eltern die Sitzerhöhung nach dem zwölften Geburtstag sofort ausrangieren sollten. Wenn Kinder noch kleiner als 1,50 Meter sind, profitieren sie weiterhin von der Sitzerhöhung. Bei Kindern mit einer geringeren Körpergröße besteht die Gefahr, dass der normale Beckengurt bei einem Unfall in den Bauchraum des Kindes rutscht und dort die Organe quetscht. Daher ist es ratsam, die Sitzerhöhung etwas länger zu benutzen als sie vorzeitig auszusortieren.

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Sitzerhöhung: Was sollten Sie beachten?

Wann brauche ich in welchem Fahrzeug eine Sitzerhöhung und wo montiere ich sie am besten? Diese Tipps helfen Eltern, wichtige Fragen zur Sitzerhöhung zu klären:

  • Kinder sollten im Auto auf dem Rücksitz mitfahren. Grundsätzlich dürfen nach vorne gerichtete Kindersitze und Sitzerhöhungen aber auf dem Beifahrersitz montiert werden. In diesem Fall sollten Eltern den Beifahrersitz jedoch in die hinterste Position bringen, damit das Kind nicht zu nah am Airbag sitzt.
  • Bei rückwärts angebrachten Kindersitzen auf dem Beifahrersitz (z.B. Babyschalen oder Reboarder) muss der aktive Beifahrerairbag ausgeschaltet werden. Die sichersten Plätze für Kinder sind hinter dem Beifahrer und in der Mitte der Rückbank. Nur in Ausnahmefällen sollten Kinder auf dem Beifahrersitz mitfahren.
  • Isofix-Verankerungen im Auto sorgen dafür, dass der Kindersitz besonders fest mit dem Fahrzeug verbunden ist. Isofix ist ein standardisiertes Befestigungssystem für Kindersitze.
  • Wohnmobile sind in der Regel mit Fahrzeuggurten ausgestattet. Hier müssen Kinder, die jünger als zwölf Jahre oder kleiner als 1,50 Meter sind, mit einer Sitzerhöhung gesichert werden. Dabei darf der Kindersitz nur auf vorwärts gerichtete Sitze installiert werden. Auf keinen Fall dürfen sich Kinder während der Fahrt im Schlafbereich von Wohnmobilen aufhalten.

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