Schlaganfall: erkennen und schnell handeln
In Baden-Württemberg wurde mit Unterstützung der AOK eine neue Schlaganfall-Konzeption erarbeitet, um Patienten mit Verdacht auf einen Schlaganfall besser zu versorgen. Wichtig für eine zügige Behandlung ist insbesondere, dass Laien Symptome eines Schlaganfalls sicher erkennen und entsprechend schnell reagieren können.
FAST-Methode: So erkennen Laien einen Schlaganfall
Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute, um Leben zu retten und spätere Beeinträchtigungen zu minimieren. Mithilfe der FAST-Methode, die in den USA entwickelt wurde, können auch Laien die Symptome eines Schlaganfalls sehr zuverlässig beurteilen. Die Testabfolge soll dazu dienen, schnell Klarheit zu gewinnen, damit der Notdienst unverzüglich alarmiert werden kann. Dies stellt sicher, dass der Betroffene zügig professionell versorgt wird.
Die Methode nennt sich FAST und besteht aus vier Schritten. Jeder Buchstabe steht für einen Schritt:

Das F steht für Face (Gesicht): Fordern Sie die betreffende Person auf zu lächeln. Im Falle eines Schlaganfalls ist das Lächeln einseitig verzogen, ein Mundwinkel hängt herunter.

Das A steht für Arms (Arme): Überprüfen Sie, ob die betreffende Person beide Arme gerade nach vorn strecken kann mit den Handflächen nach oben und geschlossenen Augen. Im Falle eines Schlaganfalls ist das in der Regel nicht möglich. Ein Arm sinkt ab, fällt direkt herunter oder kann gar nicht angehoben werden.

Das S steht für Speech (Sprache): Sprechen Sie einen einfachen Satz und bitten Sie die betroffene Person, diesen Satz nachzusprechen. Bei einem Schlaganfall kann die Person das meistens nicht, lallt oder stottert.

Das T steht für Time (Zeit): Ist einer der drei Tests positiv, verständigen Sie so schnell wie möglich den Notarzt unter 112. Teilen Sie umgehend Name, Symptome und Ihren Verdacht mit, dass es sich um einen Schlaganfall handelt.
So funktioniert die neue Schlaganfall-Versorgung
Die neue Schlaganfall-Konzeption, die mit Unterstützung der AOK entwickelt wurde, verbessert die optimale Behandlung von Schlaganfall-Patienten. Rettungsdienste in Baden-Württemberg sind angewiesen, bei Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall entsprechend spezialisierte und zertifizierte Klinik-Einheiten anzusteuern. Für eine zeitnahe Versorgung gibt es:
- lokale Schlaganfalleinheiten
- regionale Schlaganfallschwerpunkte
- überregionale Schlaganfallzentren
Diese sogenannten Stroke Units sind miteinander vernetzt. Eine zügige Versorgung erfolgt in der Regel zuerst in der lokalen Schlaganfalleinheit. Je nach Schwere und Art des Schlaganfalls wird der Patient dann in regionale oder überregionale Zentren gebracht. Je eher eine Therapie beginnt, umso geringer ist das Risiko für Spätfolgen.
Expertenrat am Telefon
Das AOK-MedTelefon ist eine Serviceleistung exklusiv für Versicherte der AOK Baden-Württemberg. Unsere Medizin-Experten sind unter der kostenlosen Servicenummer 0800 1050501 rund um die Uhr für Sie erreichbar und beantworten Ihre Fragen zum Thema "Schlaganfall" und anderen medizinischen Themen.
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