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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Was hilft gegen Sonnenbrand?

Veröffentlicht am:16.06.2022

4 Minuten Lesedauer

Die erste Reaktion auf einen Sonnenbrand erfolgt meist intuitiv: Raus aus der Sonne! Was in diesem Moment oft noch erträglich erscheint, kann sich zwölf Stunden später als schlafraubende Verbrennung herausstellen. Abkühlung hilft – aber was noch?

Eine Frau im blauen Bikini hat einen Sonnenbrand auf dem gesamten Rücken.

© iStock / andriano_cz

Was ist ein Sonnenbrand und wie entsteht er?

Abhängig von der Jahres- und Tageszeit sowie dem Breitgrad ist unser Körper im Freien unterschiedlich stark ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) ausgesetzt. Die Hautzellen sowie die Zellen der Augen nehmen diese Strahlung auf und verändern sich dadurch. Wie stark diese Veränderung ausfällt, hängt von der Art der UV-Strahlung ab. Folgende werden dabei unterschieden:

  • UV-A-Strahlen: energiearme, langwellige Strahlen, die tiefer ins Gewebe eindringen
  • UV-B-Strahlen: kurzwellige, energiereichere Strahlen
  • UV-C-Strahlen: sehr energiereiche Strahlung, die jedoch normalerweise in den oberen Atmosphärenschichten ausgefiltert wird und daher unseren Körper nicht erreicht.

In der Oberhaut bilden die Zellen durch UV-B-Strahlung den Farbstoff Melanin, der nach einigen Tagen dann als Bräune wahrgenommen wird. Die UV-A-Strahlung bewirkt ein Nachdunkeln des Hautfarbstoffs. Bei einem Sonnenbrand dringen zu viele UV-Strahlen in die Haut ein: Sie schädigen die Hautzellen und führen zu Entzündungen des Gewebes. Ein Sonnenbrand ist meistens eine Verbrennung ersten Grades. Schwere Sonnenbrände können auch bis zu Verbrennungen dritten Grades gehen. Eine hohe UV-Belastung kann nicht nur Sonnenbrand verursachen, sondern ist auch für die Augen schädlich, kann zu Pigmentstörungen führen und fördert die Faltenbildung. Darüber hinaus ist UV-Strahlung der größte Risikofaktor für Hautkrebs. Darum sollten längere Aufenthalte in der prallen Sonne vermieden werden oder nur mit ausreichendem UV-Schutz erfolgen. Dies gilt für Erwachsene und noch mehr für Babys und Kinder, die besonders gefährdet sind.   

Nach zu viel Sonnenbestrahlung dauert es etwa vier bis sechs Stunden, bis sich die ersten Symptome zeigen: Die Haut rötet sich und fängt an zu brennen und zu schmerzen. Oft kommt noch Juckreiz dazu. Bei stärkeren Verbrennungen bilden sich Blasen und manchmal können Fieber und andere Allgemeinsymptome hinzukommen.

Nach etwa einem Tag haben die Beschwerden in der Regel ihren Höhepunkt erreicht. Deren Ausmaß sowie Dauer sind abhängig vom Schweregrad des Sonnenbrandes. Ein leichter Sonnenbrand sollte nach etwa einer Woche verheilt sein, bei einem schweren Sonnenbrand dauert die Heilung länger.

Gesunde Bräune?

Eine intensive UV-Belastung sorgt dafür, dass sich die Zellteilung der Haut erhöht und sich die Hornhaut verdickt.

Dieser Schutzmechanismus der Haut kann einen Sonnenbrand zwar verzögern, trotzdem können die Zellen langfristig geschädigt werden, denn: das Erbgut unserer Hautzellen kann schon durch eine geringe UV-Dosis verändert werden. Das heißt: Eine „gesunde Bräune“ gibt es nicht.

Erste Hilfe bei Sonnenbrand: Was tun?

Wenn Sie sich längere Zeit unzureichend geschützt in der Sonne aufgehalten haben und einen Sonnenbrand befürchten, ist wichtig, dass Sie sofort raus aus der Sonne gehen, um der Sonnenstrahlung zu entfliehen. Danach können Sie die betroffenen Hautstellen für circa zehn Minuten kühlen – entweder unter fließendem Leitungswasser, das kühl, aber nicht eiskalt sein sollte, oder mit einem feucht-kühlen Umschlag. Verwenden Sie dazu sauberes Wasser und sauberes Umschlagmaterial, zum Beispiel sterile Kompressen. Bei einem leichten Sonnenbrand kann anschließend eine parfümfreie und hautberuhigende Lotion mit Dexpanthenol, Aloe Vera oder Ringelblume aufgetragen werden. Diese Pflegeprodukte sollen die Regeneration der Haut unterstützen und kühlen in einigen Fällen zusätzlich. Achten Sie außerdem bei Sonnenbrand darauf, ausreichend zu trinken.

Bei einem schweren Sonnenbrand, der durch Bläschenbildung oder gar Ablösung der oberen Hautschichten gekennzeichnet ist, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Dies gilt auch, wenn der Sonnenbrand mit Allgemeinsymptomen wie Fieber, Übelkeit oder Kreislaufproblemen einhergeht. Versuchen Sie nicht, Brandbläschen selbst zu öffnen, da dies mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden ist.

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Hausmittel bei Sonnenbrand

Viele Menschen greifen bei leichtem Sonnenbrand gern auf einfache Hausmittel zurück. Allerdings gibt es kaum wissenschaftliche Belege, wie gut diese Hausmittel wirklich helfen. In einigen Fällen können sie sogar schaden.

  • Quark- oder Joghurt-Wickel: Sie werden gern zur Kühlung verwendet und sollen der entzündeten Hautpartie zusätzlich Feuchtigkeit spenden. So soll sich die Haut schneller regenerieren und Schmerzen gelindert werden. Aber Achtung: Die Milchprodukte können die Haut auch zusätzlich reizen, bei offenen Wunden sogar Entzündungen verursachen.
  • Apfelessig: Manche Menschen tragen bei Sonnenbrand mit Wasser verdünnten Apfelessig auf die Haut auf. Davon ist jedoch abzuraten, da die Säure die Haut zusätzlich reizen kann.
  • Kamillentee: Die Kamille ist aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung ein beliebtes Hausmittel. Bei einem leichten Sonnenbrand kann ihre Wirkung genutzt werden, indem man feucht-kühle Umschläge mit kaltem Kamillentee macht.
  • Honig: Honig gilt als entzündungshemmendes und antibakterielles Hausmittel, weshalb einige Menschen ihn auch bei Sonnenbrand einsetzen. Hierbei ist jedoch zu beachten, medizinischen Honig zu verwenden – keinen Haushaltshonig. Letzterer kann Keime enthalten, medizinischer Honig hingegen ist sterilisiert. Studien zeigen, dass medizinischer Honig bei leichteren Verbrennungen tatsächlich die Wundheilung fördern kann. 
Eine junge Frau cremt sich mit Sonnencreme ein, um einen Sonnenbrand zu verhindern.

© iStock / LittleCityLifestylePhotography

Sonnencreme ist nur ein kleiner Teil des Sonnenschutzes und keineswegs eine Garantie für einen ausbleibenden Sonnenbrand.

Wie kann man einem Sonnenbrand vorbeugen?

Um sich vor UV-Strahlen, Sonnenbrand und somit auch Hautkrebs zu schützen, empfiehlt es sich, verschiedene Regeln einzuhalten:

  • Meiden Sie die Mittagssonne und starke Sonneneinstrahlung.
  • Tragen Sie an sonnigen Tagen vor dem Aufenthalt im Freien auf lichtausgesetzte Hautstellen Sonnencreme auf und achten Sie dabei auf einen ausreichend hohen Lichtschutzfaktor. (Achtung: Am Wasser, in der Höhe oder im Schnee ist die Strahlung intensiver. Menschen mit hellem Hauttyp müssen sich besonders schützen.)
  • Tragen Sie lange Kleidung, die die Haut vor Sonneneinstrahlung schützt, sowie eine Kopfbedeckung.
  • Schützen Sie Ihre Augen mit einer Sonnenbrille.
  • Informieren Sie sich über den aktuellen örtlichen UV-Index. Je höher der UV-Index ist, desto höher ist das Sonnenbrandrisiko. Ab einem UV-Index über zwei sind Schutzmaßnahmen erforderlich. Bei einem Index ab acht sollte man sich trotz Schutzmaßnahmen in der Mittagszeit möglichst nicht im Freien aufhalten und wenn dies unmöglich ist, unbedingt Schatten suchen.
  • Meiden Sie Solarien, da auch künstliche UV-Strahlung das Hautkrebsrisiko erhöht und bei zu langer Bestrahlungsdauer das Risiko eines großflächigen Sonnenbrands besteht.

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