#Wald am 05.09.2022

Spaß im Wald für kleine und große Abenteurer

Ein kleines Mädchen läuft bei schönem Wetter hinter einem Jungen auf einer Lichtung im Wald.
iStock / Imgorthand

Ein Tag im Wald ist eine wahre Wohltat. Es ist der ideale Ort, um abzuschalten, zu entschleunigen und aufzutanken – und der Wald ist zugleich ein Spaß für die ganze Familie. Es gibt also viele gute Gründe, mehr Zeit mit dem Nachwuchs im Grünen zu verbringen.

Spielerisch in der Natur unterwegs zu sein, fördert nicht nur die Konzentration und Aufmerksamkeit. Walderlebnisse helfen Kindern auch dabei, zur Ruhe zu kommen, sie steigern das Wohlbefinden und verbessern die psychische Gesundheit. Denn im Wald blühen auch die Kleinen auf. Sie tauchen ein in eine Welt, die all ihre Sinne anspricht. Gleichzeitig gibt der Wald ihnen unzählige Möglichkeiten zum Entdecken und Erforschen.

Kinder erleben auf spielerische Art die Natur

Bei jedem Schritt knacken kleine Äste auf dem Waldboden unter kleinen Füßen. Ein Eichhörnchen huscht auf einen Baum. Die Kinder bleiben stehen und lauschen den Vögeln ganz weit oben in den Baumkronen. Ein Tag im Wald, ein Tag für die Sinne.

Für Erwachsene ist das sogenannte Waldbaden eine willkommene Entschleunigung, um den Kopf wieder freizubekommen. Kinder wiederum erleben dabei auf spielerische Art die Natur. Sie berühren borkige Baumrinde, die sich rau anfühlt, und begutachten die zarten Tautropfen im grünen Moos. „Das Waldbaden macht Kindern nicht nur Spaß, sondern es tut auch gut, fördert ihre Kreativität und Abwehrkräfte“, sagt Waldtherapeutin Lara Leonie Keuthen.

Walderlebnisse machen kreativ

Kinder tragen eine unglaubliche Fantasie in sich. Im Wald können sie diese sowohl entdecken als auch entfalten. Es ist ein perfekter Ort dafür. Manche Kinder der Gruppe, die Lara Leonie Keuthen durch den Wald führt, hüpfen auf dem Waldpfad entlang oder werfen herabgefallene Blätter durch die Luft. Andere trauen sich, auf einem einzelnen dicken Baumstamm zu balancieren, der am Wegesrand liegt, oder trödeln einfach nach Herzenslust und schauen sich jedes Blatt und jeden Käfer an.

„Kinder nutzen den Wald nicht bewusst zum Entspannen“, sagt die Waldtherapeutin. „Beim Kinder-Waldbaden geht es eher darum, Freiräume zu schaffen. Sie wollen die Natur entdecken und Sachen ausprobieren.“ Die Kleinen dürfen nach Herzenslust umherlaufen und die Natur anfassen. Außer die Pilze, denn die können giftig sein. Manche Blätter haben einen leichten Flaum, der sich ganz weich anfühlt. Andere haben kleine Zacken am Rand. Der Herbst färbt sie in allen Farben: von Grün zu Rot, Gelb und Braun.

Der Wald – grüne Gesundheit im Überfluss

Die Kinder entdecken einen dicken, schwarzen Käfer, der einen Baumstamm hochklettert. Der sogenannte Waldmistkäfer wird gleich bestaunt. Beim Laufen und Erkunden bauen die Kleinen ganz spielerisch ihre Muskulatur sowie das Bewegungs- und Gleichgewichtssystem auf und stärken ihre Lungenaktivität und das Kreislaufsystem.

Darüber hinaus wechselt der Waldboden ständig seine Beschaffenheit. Mal ist er hart, mal ist er weich. Zudem gibt es für die Kinder zwischendurch Hindernisse wie Wurzeln, Steine, Stöcke zu bewältigen. Steigungen und Gefälle sorgen zusätzlich dafür, dass die Kinder Körperbeherrschung, Sicherheit und Standfestigkeit erlernen. Zusammengefasst fördert der Wald Ihre gesamte Motorik.

­„Es geht auch darum, zu zeigen, dass man nicht immer einen Bildschirm oder ein Brettspiel braucht“, sagt die Waldtherapeutin. Viele Kinder leben im Überangebot, haben das Zimmer voller Spielzeug, beschäftigen sich oft mit dem Smartphone oder dem Computer. „Im Wald benötigt man nichts davon. Er bietet so viele Möglichkeiten, hat so viel im Angebot.“

Mit einem Beispiel aus der Praxis zeigt sie, was sie damit meint. Lara Leonie Keuthen nimmt aus ihrem kleinen beigefarbenen Stoffrucksack bunte Postkarten aus Pappe. Darauf hat sie einen breiten Streifen doppelseitiges Klebeband befestigt. „Geht umher und sammelt Dinge, die ihr schön oder interessant findet, und klebt sie auf eure Postkarte. Danach sammeln wir uns wieder hier.“ Einzige Regel: bitte nichts abzupfen.

Tipps für entspannte Walderlebnisse mit Kindern

  • Warm anziehen: Im Herbst kann es kühl werden. Zudem bewegen sich die Kinder oft nur sehr langsam durch den Wald und für manche Erkundungen setzen sie sich auf den Boden. Mehrere Schichten wärmen und können bei Bedarf auch ausgezogen werden.
  • Wasser und Snacks: Spielen im Wald macht hungrig und durstig. Deshalb ein paar gesunde Snacks und Wasser einpacken. Auch schön: ein gemeinsames Picknick im Wald.
  • Keine Ablenkung: Smartphones, Springseile, Bälle oder andere Spielzeuge bleiben während des Waldausflugs in der Tasche. So können sich alle auf den Wald einlassen.

Entspannung in der Natur wirkt nach

Der Waldboden bietet zahlreiche kleine Schätze. Dunkelgrüne Tannennadeln, hellgrünes, weiches Moos, bräunliche ovale Blätter und stachelige Bucheckern wandern auf die Postkarten. Als jedes freie Fleckchen beklebt ist, legen alle ihre kleinen Kunstwerke auf den Waldboden und staunen darüber, wie unterschiedlich sie sind.

Nach zweieinhalb Stunden geht das abenteuerliche Walderlebnis zu Ende, und Lara Leonie Keuthen führt ihre Gruppe zurück zum Ausgangspunkt. Die Kinder sind glücklich, aber auch ein wenig geschafft. „Viele spüren am Abend dann eine richtig wohlige Erschöpfung“, sagt die Waldtherapeutin.

Die Kinder betrachten stolz ihre Wald-Postkarten. „Jetzt kann jeder von euch ein Stückchen Wald mit nach Hause nehmen“, sagt Lara Leonie Keuthen. „Ich werde meine Postkarte auf meinen Schreibtisch stellen. Sie erinnert mich daran, kleine Pausen zu machen, wenn ich am Computer arbeite.“

Spiel und Spaß im Wald

Blätterregen: Wer mag, kann sich ins Blätterbad legen und sich dann mit Blätterkonfetti beregnen lassen.

Zapfenmensch: Für dieses Spiel werden Tannenzapfen gesammelt. Dann darf sich jemand auf den Waldboden legen, die anderen legen den Körperumriss mit den Zapfen nach. Wenn alle fertig sind, bestaunen sie gemeinsam die Körperform. Es lassen sich auch lustige Posen einnehmen, zum Beispiel fliegen wie Superman.

Lustige Tierparade: Hasen hüpfen und schlagen Haken, Katzen gehen auf Samtpfoten und sind wunderbare Schleicher. Den Gang eines Tieres nachzuahmen, bringt Abwechslung in den Waldspaziergang. Den Kindern fallen bestimmt noch viele andere Beispiele ein. Eins geht voran, die anderen können nachmachen. Oder jedes geht, wie es mochte und es entsteht eine bunte Tierparade.

Wald erleben – die Mitmachaktion: Alle Familien mit Kindern bis 13 Jahren können noch bis zum 22. Oktober 2022 bei der AOK Jolinchen Sommerkampagne mitmachen und tolle Preise gewinnen. Dafür musst du lediglich als Sorgeberechtigter ein Foto hochladen, das dein Kind bei einem Walderlebnis zeigt. Alle weiteren Informationen findest du auf der Seite der Mitmachaktion.

Acht abwechslungsreiche Walderlebnisse im Ländle für die ganze Familie

Fast 40 Prozent Baden-Württembergs sind bewaldet. Es gibt also viel zu entdecken für Naturfreunde. Bei uns im Ländle finden sie hervorragende Bedingungen für Walderlebnisse aller Art vor. Wir haben für dich einige besonders schöne Ausflugsziele zusammengestellt, die für Familien mit Kindern ideal geeignet sind.

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    veröffentlicht am 05.09.2022
    AOK-Expertin „Psyche und Seele“

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