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Augenmigräne: Symptome, Ursachen und Behandlung

Veröffentlicht am:21.10.2025

4 Minuten Lesedauer

Flimmern, Lichtblitze und Zickzacklinien vor den Augen – solche Symptome können auf eine Augenmigräne hinweisen. Die Erkrankung, auch retinale Migräne genannt, kommt selten vor. Wie man sie behandelt und wie man vorbeugen kann.

Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch und hält sich die linke Hand an die geschlossenen Augen.

© iStock / Bevan Goldswain

Was ist eine Augenmigräne?

Augenmigräne, in der Fachsprache auch retinale Migräne genannt, ist eine seltene Form der Migräne, die öfter bei Frauen als bei Männern vorkommt. Am häufigsten sind Menschen im mittleren Alter betroffen. Auch eine Kombination mit klassischen Migräneanfällen ist möglich. Bei der klassischen Migräne sind die starken Kopfschmerzen das Hauptsymptom, bei der Augenmigräne stehen die visuellen Störungen im Vordergrund. Die Augenmigräne verursacht in der Regel keine Kopfschmerzen. Bei einigen Menschen können jedoch leichte Kopfschmerzen oder Migränesymptome wie Übelkeit oder Lichtempfindlichkeit auftreten.

Die Anfälle bei einer Augenmigräne können zwischen 5 und 20 Minuten dauern und sogar mehrmals am Tag auftreten. Manchmal kommen weitere Symptome wie Kribbeln, Taubheit oder Sprachprobleme dazu. Sobald der Anfall vorbei ist, haben die Betroffenen keine Einschränkungen mehr. In seltenen Fällen kann es zu einer vorübergehenden Sehblindheit auf einem Auge kommen, einer sogenannten monokularen Blindheit. Es kann mehrere Minuten bis zu einer Stunde bis zur Erholung dauern.

Welche Symptome treten bei einer Augenmigräne auf?

Es gibt viele Anzeichen, die auf eine retinale Migräne hindeuten können. Dazu gehören insbesondere flimmernde oder blinkende Lichter sowie Zickzacklinien vor den Augen, auch Flimmerskotom genannt. Schwarz oder weiß schattierte Bereiche unterschiedlicher Größe können ebenfalls im Sichtfeld erscheinen.

Oft bekommen die Betroffenen auch Kopfschmerzen, die weniger als eine Stunde nach dem Sehverlust auftreten. Die Anfälle beginnen meist mit einem blinden Fleck in der Mitte des Sichtfelds, der sich dann ausbreitet. Manchmal kommt es auch zu Seheinschränkungen in den Rändern des Sichtfelds.

Wie wird eine Augenmigräne diagnostiziert?

Augenmigräne wird oft durch den Ausschluss anderer Diagnosen festgestellt, da ein einseitiger Sehverlust auch auf andere Erkrankungen hinweisen kann. Nach der ersten Episode der Sehstörung sollten daher die Ursachen bei einem Arztbesuch abgeklärt werden. Mögliche Auslöser könnten zum Beispiel eine Entzündung des Sehnervs oder Durchblutungsstörungen der Netzhaut durch Arteriosklerose sein. Ein in die versorgenden Arterien verschlepptes Blutgerinnsel, ein sogenannter Augeninfarkt, ist ein absoluter Notfall und erfordert sofortige medizinische Hilfe. Er ist gekennzeichnet durch einen Schleier vor dem Auge oder schwarze Flecken im Sichtfeld.

Sollten Sie solche Symptome haben, ist es wichtig, dass Sie einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufsuchen und sich untersuchen lassen.

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Was sind die Ursachen einer Augenmigräne?

Die genauen Ursachen einer Augenmigräne sind unzureichend erforscht und daher weitgehend unbekannt. Man vermutet, dass genetische Faktoren, aber auch andere Einflüsse wie hormonelle Schwankungen oder psychische Belastungen eine Rolle spielen. Ein Erkläransatz ist, dass ein Gefäßkrampf (Gefäßspasmus) im Auge zur Verschlechterung der Durchblutung führt und die Sehstörung hervorruft.

Bestimmte Faktoren, die auch eine klassische Migräne auslösen, können für die Entstehung einer retinalen Migräne mitverantwortlich sein. Diese sind:

  • emotionaler Stress
  • Bluthochdruck
  • hormonelle Verhütungsmittel
  • körperliche Anstrengung
  • Aufenthalt in großen Höhen
  • Dehydrierung
  • Rauchen
  • niedriger Blutzucker
  • Überhitzung
Eine junge Frau mit Cap und weißen Kopfhörern meditiert mit geschlossenen Augen auf einer Wiese vor einer Baumreihe.

© iStock / seb_ra

Augenmigräne vorbeugen: Entspannung, Sport und frische Luft.

Wie wird eine Augenmigräne behandelt?

Die Behandlung der retinalen Migräne konzentriert sich darauf, die Häufigkeit und Intensität der Anfälle zu verringern. Je nachdem, wie häufig die Anfälle bei einer Augenmigräne auftreten und wie hoch der Leidensdruck der Betroffenen ist, können Kalzium-Antagonisten als Medikamente helfen. Wichtig ist, Gewohnheiten und Verhaltensweisen zu ändern, etwa den Konsum von migräneauslösenden Lebensmitteln wie Alkohol, Koffein und Tabak einzuschränken. Ein gutes Stressmanagement und gegebenenfalls das Senken des Blutdrucks tragen ebenfalls dazu bei, das Risiko einer Augenmigräne zu senken.

Und was tun im akuten Fall? Betroffene sollten bei einem Anfall nach Möglichkeit eine ruhigen, dunklen Raum aufsuchen. Abschirmung und Reizminderung, also weniger Geräusche und Gerüche, können bereits einen sofortigen positiven Effekt haben. In schwereren Fällen wiederum können Medikamente helfen. Patienten und Patientinnen mit Augenmigräne sprechen in der Regel gut auf eine Schmerztherapie mit Aspirin an.

Um einer Augenmigräne vorzubeugen, hilft es, individuelle Auslöser zu identifizieren und möglichst zu vermeiden. Zu den häufigsten Triggern zählen Stress, hormonelle Schwankungen, grelles oder flackerndes Licht, Alkohol (vor allem Rotwein), Wetterumschwünge, unregelmäßiges Essen und Schlafmangel oder -überschuss. Falls ein arterieller Hypertonus, also Bluthochdruck, vorliegt, ist eine gute Einstellung des Blutdrucks ein therapeutischer Ansatz. Medikamente für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken der Gefäßverengung sowie Bluthochdruck entgegen und verbessern somit auch die Durchblutung im Auge.

Tipp: Es kann nützlich sein, ein Tagebuch zu führen, um mögliche Auslöser, Symptome, wirksame Medikamente und Maßnahmen im Blick zu behalten. So können Sie alle wichtigen Informationen zum Verlauf Ihrer Erkrankung festhalten und bei Arztbesuchen vorzeigen.

Fachlich geprüft
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