Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Eltern

Achtung Läusebefall: Läuse erkennen – und wieder loswerden

Veröffentlicht am:14.09.2021

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 03.03.2023

Insbesondere unter Kindern verbreiten sich Kopfläuse schnell. Auch wenn die Parasiten harmlos sind, sollten Sie ihnen schnell den Garaus machen. Diese Maßnahmen helfen, die lästigen Läuse zu bekämpfen.

Eine Mutter kämmt die Haare ihrer Tochter mit einem Läusekamm aus.

© iStock / freemixer

Was sind Kopfläuse und sind Läuse gefährlich?

Bei dem Gedanken an Läuse schütteln sich viele Menschen vor Ekel. Kopfläuse sind winzige Tierchen, die sich in den Haaren einnisten und das Blut aus der Kopfhaut saugen, um sich davon zu ernähren. Die Parasiten sind etwa zwei bis vier Millimeter lang und vermehren sich sehr schnell. Sie kleben ihre Eier an den Haaren in der Nähe des Ansatzes fest. Innerhalb einer Woche schlüpft dann die neue Lausgeneration.

Kopfläuse verbreiten sich außerdem rasant – insbesondere unter Kindern. Wenn sie die Köpfe zusammenstecken, klettern die Läuse über die Haare von einem Kopf zum anderen. Daher kommt es auch regelmäßig zu Ausbrüchen in Kitas und Schulen. Grundsätzlich können Läuse aber auch Erwachsene befallen. Zwar können die Bisse der kleinen Blutsauger ordentlich jucken, gefährlich sind Kopfläuse jedoch nicht. Sie verteilen kein Gift und verbreiten auch keine Krankheiten.

Passende Artikel zum Thema

Was sind die ersten Anzeichen von Läusen?

Wenn Ihr Kind sich auffällig häufig am Kopf kratzt oder es sogar einen Läusefall in der Kita oder Schule gab, sollten Sie den Kopf des Kindes auf Kopfläuse untersuchen. Am besten benutzen Sie hierfür einen speziellen Läusekamm aus der Apotheke oder Drogerie. Kämmen Sie gegen die Haarwuchsrichtung am Ansatz jede Strähne zweimal sorgfältig durch und streichen Sie den Kamm an einem Tuch ab, sodass Sie die kleinen Parasiten besser erkennen können.

Ein weiteres Anzeichen, an dem sich Läusebefall erkennen lässt, sind Eier, die sogenannten Nissen. Diese kleben in der Regel an den Haaren hinter dem Ohr oder am Nacken, höchstens einen Zentimeter über dem Haaransatz. Auf den ersten Blick kann es passieren, dass Schuppen mit Nissen verwechselt werden. Der große Unterschied ist jedoch, dass Hautschüppchen sich abschütteln lassen, während Nissen fest am Haar verklebt sind.

Läuseier (Nissen) auf einem Kopf.

© iStock / hirun

So sehen die Läuseeier aus, die sogenannten Nissen.

Welche Maßnahmen sind bei Läusen zu ergreifen?

Wer Kopfläuse oder Nissen auf dem Kopf entdeckt, sollte schnell mit der Behandlung starten. Ein Arztbesuch ist dafür allerdings nicht notwendig. Alles, was Sie zur Bekämpfung von Läusen brauchen, bekommen Sie in der Apotheke. Für Kinder unter zwölf Jahren sind einige Mittel mit einem Rezept vom Kinderarzt oder von der Kinderärztin auch kostenfrei. Es gibt Shampoos und Tinkturen mit Insektengift, die die Läuse abtöten. Außerdem gibt es Mittel mit Silikonöl, die die Kopfläuse mit einer Ölschicht bedecken, sodass sie ersticken. Diese werden mittlerweile häufiger verwendet. Im Anschluss an die Behandlung sollte das Haar gründlich und mehrmals pro Woche mit einem Läusekamm ausgekämmt werden, um Läuse und Nissen zu entfernen. Nach sieben bis zehn Tagen muss die Behandlung in der Regel noch einmal wiederholt werden. Lesen Sie dazu die Packungsbeilage des jeweiligen Mittels.

Wichtig ist, dass Eltern bei einem Läusebefall ihrer Kinder die Schule oder den Kindergarten informieren sowie auch die Personen, mit denen enger Kontakt in der letzten Zeit bestand.

Vorsicht mit Hausmitteln gegen Läuse

Manche Menschen setzen Hausmittel gegen Läuse ein – davon raten Experten jedoch ab.

Essig, Mayonnaise und Co. sind keine zuverlässigen Läusemittel. Ebenso wenig wie der Föhn: Die heiße Luft aus dem Föhn wird die kleinen Parasiten nicht vollständig unschädlich machen. Dafür ist die Gefahr erhöht, dass durch die Hitze die Kopfhaut verbrannt wird.

Die Frage, wie lange man mit Läusen zu Hause bleiben sollte, beantwortet der Gesetzgeber: Wenn ein Kind Läuse hat, darf es so lange nicht in den Kindergarten oder in die Schule gehen, bis der Läusebefall behandelt ist. Das heißt in der Praxis, dass Kinder bereits am Tag nach der Behandlung mit einem wissenschaftlich empfohlenen und nachweislich wirksamen Läusemittel wieder die Gemeinschaftseinrichtung besuchen darf. Ob ein ärztliches Attest notwendig ist, entscheidet die Einrichtung meist selbst.

Was schützt vor Läusen?

Um sicherzugehen, dass nach der Behandlung mit einem Läusemittel die Tiere nicht den Weg zurück auf den Kopf des Kindes oder eines anderen Familienmitgliedes finden, sollten Sie ein paar vorbeugende Maßnahmen ergreifen:

  • Eine Übertragung über Gegenstände und Textilien ist unwahrscheinlich, weil Kopfläuse hier nicht lange überleben. Um ganz sicher zu gehen, sollten Sie jedoch darauf achten, dass Bettwäsche, Schals, Mützen und Bürsten nicht von mehreren Familienmitgliedern benutzt werden.
  • Kämme, Bürsten und Haarspangen des betroffenen Kindes sollten Sie mit heißem Wasser und Seife waschen und ein paar Tage lang nicht benutzen.
  • Waschen Sie benutzte Bettwäsche, Kleidung, Kuscheltiere und Handtücher bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine.
  • Alle Textilien, die Sie nicht bei 60 Grad Celsius waschen können, geben Sie in einen Plastiksack und halten diesen für drei Tage verschlossen.
  • Haustiere müssen nicht mit behandelt werden: Kopfläuse verbreiten sich nur von Mensch zu Mensch.

Übrigens: Läusebefall hat überhaupt nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, auch wenn sich dieses Gerücht hartnäckig hält. Tägliches Haarewaschen schützt nicht vor Kopfläusen. Denn Wasser und normales Shampoo können den Parasiten nichts anhaben. Sie bleiben trotzdem auf dem Kopf haften – und sind dann lediglich selbst blitzsauber.

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?