Haut & Allergie
UV-Index: Empfehlungen zum richtigen Sonnenschutz
Veröffentlicht am:07.08.2025
5 Minuten Lesedauer
Wer in die Sonne geht, sollte sich ausreichend schützen – vor allem vor der UV-Strahlung, die man nicht sehen kann. Dabei hilft der UV-Index: Er gibt Auskunft darüber, wie intensiv die UV-Strahlung ist und welcher Schutz nötig ist.

© iStock / Petrunjela
Warum ist der UV-Index wichtig?
Bei einem Bad in der Sonne ist es wichtig, sich ausreichend zu schützen, insbesondere vor den ultravioletten Strahlen (UV-Strahlung). Sie können Haut und Augen schädigen. Die UV-Strahlung ist im Sommer stärker als im Winter, im Süden stärker als im Norden, sie steigt mit der Höhe, auf der man sich befindet und wird durch Reflexion durch Schnee und Sand verstärkt. Wie stark die Strahlung am eigenen Aufenthaltsort ist oder in den nächsten Tagen sein wird und wie gefährlich sie für ungeschützte Haut ist, darüber gibt der UV-Index Auskunft. Somit bietet der UV-Index eine wichtige und nützliche Orientierungshilfe, um den richtigen Sonnenschutz zu wählen.
Der UV-Index ist ein international normiertes Maß für die sonnenbrandwirksame UV-Strahlung. Die Skala beginnt bei 1 und ist nach oben hin offen. Je höher der berechnete Wert ist, desto schneller kann ein Sonnenbrand bei ungeschützter Haut auftreten und umso gefährlicher ist die UV-Strahlung. Gemessen wird der UV-Index entweder durch Meßstationen am Boden oder er wird durch Satellitendaten berechnet. In Deutschland veröffentlicht das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den aktuellen UV-Index für 43 Messstationen. Angaben über die aktuelle UV-Belastung und die Vorhersage für die kommenden Tage finden Sie in den gängigen Wetter-Apps. So wie Sie in der Wetter-App nachschauen können, ob Sie einen Regenschirm oder eine Jacke brauchen, sollten Sie sich auch informieren, ob ein Sonnenschutz benötigt wird.
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UV-Index und richtiger Sonnenschutz
Alle sechs Minuten wird die Strahlung an derzeit 43 Orten gemessen – von Sylt bis zur Zugspitze. Die Risiken der UV-Strahlung sind in fünf Gefahrenbereiche eingeteilt: gering, mittel, hoch, sehr hoch und extrem. Spitzenwerte werden meistens um die Mittagszeit erreicht. Im Sommer können die Werte der UV-Strahlung in Deutschland auf 8 bis 9 ansteigen, in den Hochlagen der süddeutschen Gebirgsregionen sogar bis 11. Im Winter sind die Werte deutlich geringer und liegen nur noch bei etwa 1.
Der UV-Index wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert. Weltweit gelten einheitliche Werte. Konkret bedeutet das: Ein UV-Index von 7 in Deutschland unterscheidet sich nicht von dem gleichen Wert in anderen Ländern, ob in China oder Brasilien. Für die Menschen gibt der UV-Index einfache Empfehlungen, wie sie sich schützen können.
UV-Index: Bewertung der UV-Strahlen
Bei einem UV-Index von 1 bis 2 ist ein gefahrloser Aufenthalt im Freien möglich und kein Sonnenschutz notwendig. Ab einem Wert von 3 besteht für alle Hauttypen die Gefahr, dass Sie einen Sonnenbrand bekommen können. Ab einem Wert von 8 ist ein besonderer Schutz erforderlich. Bereits ab dem UV-Index 3 sollten Sie die Haut mit entsprechender Kleidung und Sonnencreme schützen, einen Sonnenhut und eine Sonnenbrille mit dem Label UV400 tragen. In der Mittagszeit wird empfohlen, möglichst nicht draußen zu sein. Wenn es doch notwendig ist, dann möglichst im Schatten.
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So schützen Sie sich richtig vor der UV-Strahlung
Wie tief die UV-Strahlung in die Haut eindringt, hängt von der Wellenlänge ab. Kleinkinder bis zu einem Jahr sollten ihr überhaupt nicht ausgesetzt werden. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30, in großen Höhen, auf Schnee, am Wasser und in sonnenreichen Regionen sogar einen LSF von 50 Plus. Die Sonnencreme muss großzügig aufgetragen werden, am besten 20 bis 30 Minuten, bevor Sie in die Sonne gehen. Als angemessene Menge Sonnencreme werden für den ganzen Körper etwa 4 gehäufte Esslöffel (40 Milliliter) angegeben. Und das Nachcremen alle 2 bis 3 Stunden und nach dem Baden nicht vergessen. Aber Achtung: Nachcremen verlängert die Schutzwirkung nicht. Es erhält sie nur.
Übersicht: Welche Schutzmaßnahmen sind laut UV-Index erforderlich?
UV-Index | Belastung | Schutzmaßnahmen |
---|---|---|
1-2 | niedrig | In der Regel nicht nötig. |
3-5 | mittel | Schutz ist erforderlich: • Suchen Sie in den Mittagsstunden Schatten auf. • Tragen Sie entsprechende Kleidung, einen Sonnenhut und eine Sonnenbrille. • Verwenden Sie für unbedeckte Haut ein Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor. |
6-7 | hoch | Schutz ist erforderlich: • Suchen Sie in den Mittagsstunden Schatten auf. • Tragen Sie entsprechende Kleidung, einen Sonnenhut und eine Sonnenbrille. • Verwenden Sie für unbedeckte Haut ein Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor. |
8-10 | sehr hoch | Schutz ist unbedingt notwendig: • Halten Sie sich in der Mittagszeit möglichst nicht draußen oder zumindest im Schatten auf! • Tragen Sie entsprechende Kleidung, einen Sonnenhut und eine Sonnenbrille. • Eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor ist dringend nötig. |
11 und höher | extrem | Schutz ist unbedingt notwendig: • Halten Sie sich in der Mittagszeit möglichst nicht draußen oder zumindest im Schatten auf! • Tragen Sie entsprechende Kleidung, einen Sonnenhut und eine Sonnenbrille. • Eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor ist dringend nötig. |

© iStock / Hanna Taniukevich
Wovon hängt der UV-Index ab?
Der UV-Index hängt vor allem vom Sonnenstand, vom Breitengrad und der Jahreszeit ab. Außerdem verändert er sich mit der jeweiligen Tageszeit. Mittags ist er höher als morgens und abends. Je näher Sie dem Äquator kommen und je höher Sie auf einen Berg steigen, desto stärker ist die UV-Strahlung. Wasser, Sand und Schnee reflektieren die Strahlung, aber auch helle Hauswände und Asphalt. Das bedeutet: Die Intensität wird verstärkt. Durch eine leichte Bewölkung verringert sich der UV-Index kaum.
Ist UV-Schutz im Auto wichtig?
In den Sommermonaten zieht es viele Familien in den Süden. Häufig sind sie mit dem Auto unterwegs. Im Innenraum sind Menschen zwar gut vor der UV-B-Strahlung geschützt, doch die längerwellige UV-A-Strahlung kann die Seitenscheiben passieren, während das Verbundglas der Windschutzscheibe UV-Strahlen kaum durchlässt. Deshalb empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz, sich an sonnigen Tagen bei längeren Fahrten auch im Auto entsprechend zu schützen: insbesondere Kinder. Im hinteren Bereich eignen sich auch Scheibenrollos, Sonnenschutzblenden oder getönte UV-Schutz-Folien.
Warum ist UV-Strahlung so gefährlich?
Ultraviolette Strahlung hat eine Wellenlänge von 100 bis 400 Nanometern. Sie wird in 3 Wellenlängen unterteilt. Je kürzer die Wellenlänge ist, desto mehr Energie hat sie und desto mehr kann sie schaden. Die Erdatmosphäre verhindert, dass die besonders energiereichen Strahlen, die UV-C-Strahlen, die Erdoberfläche erreichen.
UV-Strahlung kann die Zellen der Augen sowie der Haut und vor allem deren Erbgut (DNS) schädigen. Im schlimmsten Fall führt das zu Hautkrebs oder zu Schädigungen am Auge. Bereits 2009 hat die Internationale Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer) die UV-Strahlung in die höchste Risikogruppe „krebserregend für Menschen“ eingestuft.
In Deutschland erkranken pro Jahr mehr als 230.000 Menschen neu an Hautkrebs, davon 24.000 an dem schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom), der eine hohe Sterblichkeit aufweist. Das Risiko, daran zu erkranken, steigt mit jedem Sonnenbrand, insbesondere auch, wenn Sie in der Kindheit und Jugend schon Sonnenbrände hatten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Sommer 2009 übrigens neben der natürlichen auch die künstliche UV-Strahlung aus Solarien in die höchste Kategorie der krebsauslösenden Faktoren eingestuft. UV-Strahlung ist auch eine Ursache dafür, dass die Haut schneller altert, die Faltenbildung ausgeprägter ist und Wunden langsamer heilen. Außerdem schwächt sie das Immunsystem.
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