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Haut & Allergie

Blaue Flecken – was steckt hinter einem Hämatom?

Veröffentlicht am:17.01.2024

5 Minuten Lesedauer

Wenn wir uns stoßen, entstehen oft blaue Flecken. Aber was passiert genau unter unserer Haut? Kann ein Bluterguss auch gefährlich sein? Und wie wird man ein Hämatom schnell wieder los?

Das Knie einer Frau, an dem sich ein blauer Fleck befindet.

© iStock / PORNCHAI SODA

Wie entstehen blaue Flecken?

Ein blauer Fleck ist ein Bluterguss im Gewebe unter der Haut, der auch Hämatom genannt wird. Blaue Flecken entstehen, wenn sich Blut unter der Haut ansammelt. Das passiert, wenn kleine Blutgefäße unter der Haut beschädigt werden und Blut aus ihnen austritt. Ursache dieser Gefäßverletzungen ist in den allermeisten Fällen, dass wir gestürzt sind, uns gestoßen oder einen Schlag bekommen haben.

Wenn die Haut über den beschädigten Blutgefäßen intakt geblieben ist, kann das Blut nicht nach außen abfließen. Stattdessen sammelt es sich unter der Haut und bildet einen rot- bis blaugefärbten Bluterguss. Dieser ist als blauer Fleck von außen gut erkennbar. Je mehr Gefäße gerissen sind und je mehr Blut ausgetreten ist, desto größer ist das Hämatom. Gut zu wissen: Der blaue Fleck sitzt nicht immer exakt an der Stelle, an der wir uns gestoßen haben. Das Blut kann durch die Schwerkraft nach unten abfließen und an einer anderen Stelle ein Bluterguss bilden.

Hämatome können manchmal druckempfindlich sein und schmerzen – gefährlich sind sie in der Regel nicht und sie müssen selten behandelt werden. Die verletzten Gefäße verschließen sich durch Gerinnung von selbst wieder. Normalerweise klingen blaue Flecken innerhalb von zwei Wochen von allein wieder ab.

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Wann ist ein Hämatom gefährlich?

Es ist nicht ungewöhnlich, dass man plötzlich einen blauen Fleck an sich bemerkt, ohne sich erinnern zu können, sich gestoßen zu haben. Eine Verletzung der Blutgefäße selbst ist nicht mit Schmerzen verbunden und kann schon einmal durch einen kaum merklichen Stoß passieren. Manche Menschen haben auch Berufe oder betreiben Sportarten, die mit einer erhöhten Gefahr verbunden sind, sich zu stoßen. Deshalb haben sie häufiger blaue Flecken. Kurzum: Hämatome sind völlig normal.

Aber: Wenn Sie ständig und ohne erkennbare Ursache blaue Flecken haben, sollte das ärztlich abgeklärt werden. Das könnte zum Beispiel an Medikamenten liegen, die Sie regelmäßig einnehmen. Schmerzmittel mit Acetylsalecylsäure erhöhen bei regelmäßiger Einnahme die Wahrscheinlichkeit von Blutergüssen. Ebenso weitere Gerinnungshemmer (oft auch als Blutverdünner bezeichnet), die zum Beispiel viele Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen einnehmen. In seltenen Fällen können ständige und scheinbar grundlose Hämatome auch ein Hinweis auf ein medizinisches Problem wie einen Blutplättchenmangel, eine Gerinnungsstörung oder eine andere Bluterkrankung sein.

Wenn nach einem Sturz oder einem Stoß ein Bluterguss geschwollen und sehr schmerzhaft ist oder sich Körperteile nicht mehr richtig bewegen lassen, liegt vermutlich eine weitere Verletzung vor, zum Beispiel ein Knochenbruch. In solchen Fällen muss ein Arzt oder eine Ärztin das überprüfen. Das Gleiche gilt, wenn sich ein Hämatom in der Nähe des Auges befindet und Sie Schwierigkeiten beim Sehen oder Bewegen des Auges haben.

Eine junge Frau sitzt auf der Couch und kühlt ihren blauen Fleck am linken Ellenbogen mit einem Kühlpack.

© iStock / AndreyPopov

Ein Kühlpack sollten Sie nie direkt auf die Haut legen, sondern in ein Tuch einschlagen oder über Kleidung anwenden.

Blaue Flecken: die wichtigsten Fragen zu Hämatomen

  • Warum hat man manchmal sofort blaue Flecken manchmal erst Tage, nachdem man sich gestoßen hat?

    Abhängig davon, woran und wie heftig man sich stößt, reißen Blutgefäße, die sehr nah unter der Haut liegen oder sich tiefer im Gewebe befinden. Je tiefer das verletzte Gefäß liegt, desto länger dauert es, bis ein Bluterguss sichtbar wird. Deshalb ist das Hämatom manchmal sofort und in anderen Fällen erst nach Tagen sichtbar.

  • Wie lange dauert es, bis ein Hämatom verschwindet?

    Ein Bluterguss verschwindet in der Regel binnen zwei Wochen von selbst. Manchmal kann es aber auch deutlich länger und sogar Monate dauern, bis der blaue Fleck nicht mehr sichtbar ist. Wenn Sie sehr unsicher sind, sollten Sie ein Hämatom, das nach über zwei Wochen noch nicht verschwunden ist, von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin untersuchen lassen.

  • Was hilft gegen blaue Flecken und dabei, sie schnell loszuwerden?

    Es braucht Zeit, bis ein blauer Fleck abklingt und diese Zeitspanne kann nicht mit Salben oder Tabletten verkürzt werden. Damit ein Hämatom möglichst klein bleibt, sollten Sie eine frische Prellung kühlen: zum Beispiel mit einem in ein Tuch gewickelten Coolpack oder einem Eisbeutel. Das kann helfen, das Ausmaß vom Bluterguss gering zu halten, da sich die Blutgefäße durch die Kälte verengen und der Blutfluss an der betroffenen Stelle verlangsamt wird. Leichter Druck auf den Ort der Verletzung hilft zusätzlich dabei, die Gefäße zu verengen. Diese Kälteanwendung hilft insbesondere in den ersten Stunden nach der Verletzung. Wenn sich die Verletzung an einem Arm oder Bein befindet, legen Sie das entsprechende Körperteil hoch, um den Blutfluss zum betroffenen Bereich zu verringern.

  • Wieso verändert sich die Farbe von einem Hämatom im Laufe der Zeit?

    Ein Hämatom sieht am Anfang wegen des sich frisch angesammelten Bluts rötlich aus. In den nächsten Wochen baut der Körper das Blut auf natürliche Weise ab und nimmt es auf. Der Blutfarbstoff Hämoglobin ändert dabei seine Farbe und somit auch der blaue Fleck, bevor er schließlich verblasst und ganz verschwindet.

  • Welche Farben kann ein Bluterguss haben?

    Das mögliche Farbspektrum während des Heilungsprozesses eines Hämatoms reicht von rosa über sehr dunkel bis hellbraun. Die jeweilige Farbe gibt Aufschluss darüber, wie alt der blaue Fleck ungefähr ist:

    • rosa oder rot: ganz frisch
    • bläulich-violett oder sogar schwarz: ein bis vier Tage
    • grün oder gelb: fünf bis zehn Tage
    • gelbbraun oder hellbraun: zehn bis 14 Tage
  • Warum haben Kinder und alte Menschen öfter blaue Flecken als junge Erwachsene?

    Kinder bekommen öfter blaue Flecken, weil sie meist körperlich aktiver sind als Erwachsene und sich deshalb auch häufiger stoßen. Auch Kinder, die gerade laufen lernen, stürzen oft und haben häufig Hämatome. Bei kleinen Kindern ist außerdem die Haut dünner, wodurch ein Bluterguss deutlicher sichtbar ist. Ältere Menschen können weniger elastische Blutgefäße haben. Das bedeutet, dass sie anfälliger für Gefäßverletzungen und folglich auch für blaue Flecken sind.

  • Bekommen Frauen leichter blaue Flecken als Männer?

    Frauen haben zwar eine höhere Wahrscheinlichkeit für blaue Flecken als Männer, im Einzelfall muss das jedoch nicht so sein: Jeder Mensch weist individuelle Eigenschaften bei der Blutgerinnung oder der Gewebestruktur auf. Die größere Neigung zu Hämatomen bei Frauen ist darauf zurückzuführen, dass die Haut von Frauen dünner ist als die von Männern und Frauen außerdem oft ein schwächeres Bindegewebe haben. Das hat den Vorteil, dass sich die Haut im Falle einer Schwangerschaft leichter dehnen kann. Die Kehrseite: Das Unterhautfettgewebe federt Stürze oder Stöße schlechter ab und Blutgefäße werden leichter verletzt.

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