AOK Hessen
Heilquellen in Hessen: Diese fünf Kurorte tun Körper und Seele gut
Veröffentlicht am:14.11.2025
4 Minuten Lesedauer
Symptome lindern, Beschwerden vorbeugen: In hessischen Kurorten wie Bad Homburg oder Bad Nauheim sprudelt auch heute noch Heilwasser mit therapeutischer Wirkung. Wir stellen fünf Heilquellen und ihre Anwendungen vor.

© Adobe Stock / sehbaer_nrw
Schon Kaiser und Könige kamen im 19. Jahrhundert nach Hessen, weil sie von der Kraft des Heilwassers überzeugt waren. Und das gesunde Wasser zieht auch heute noch Besucher an: Hessen hat über hundert Heilquellen – ihre Wirkung ist staatlich anerkannt. Das heißt, die positive Wirkung auf die Gesundheit wurde in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Wir stellen fünf Heilquellen in Hessen vor, von denen deine Gesundheit profitiert:
1. Heilquelle Bad Homburg
Lage: mitten im Hochtaunuskreis, 18 km von Frankfurt a. M. Insgesamt neun Quellen finden Besucher hier, der Kurpark ist mit 44 Hektar Fläche einer der größten hessischen Heilquellenorte.
Therapie: Die sieben verschiedenen Trinkquellen tragen je nach ihren Inhaltsstoffen zur Linderung von Magen- und Darmbeschwerden oder Leber- und Gallenproblemen bei, können eine positive Wirkung auf Herz und Kreislauf haben oder den Organismus stärken. Die beiden Badequellen liefern Thermal- und Solewasser, das mit hohem Eisen- und Kohlensäuregehalt für äußerliche Anwendungen wie eine Badetherapie geeignet ist.
Tipp: Bei einem Spaziergang zu den Zapfstellen kannst du die Heilwässer kosten. Auf kleinen Hinweistafeln findest du alle Informationen zu den Inhaltsstoffen und Anwendungsformen des Heilwassers.
2. Heilquelle Bad Wildungen
Lage: In Nordhessen an den Ausläufern des Kellerwalds im sogenannten Waldecker Land liegt mit 50 Hektar Fläche der größte Kurpark Europas – mit 15 Heilquellen.
Therapie: Die zahlreichen Heilquellen lindern als Trinkkur Beschwerden wie Verdauungsschwäche, Nieren- oder Blasenleiden sowie Kreislaufprobleme. Eine besondere Tradition in Bad Wildungen ist die ärztlich begleitete Trinkkur: Besucher erhalten ein nummeriertes Trinkkurgefäß das aus reinem Glas gefertigt ist. An ihm lässt sich die verordnete Tagesdosis abmessen und der Geschmack des Heilwassers bleibt unverfälscht. Das Wasser nimmt man traditionell in kleinen Schlucken zu sich, während man langsam durch die Wandelhalle läuft.
Tipp: Der 16 Kilometer lange Quellenrundweg führt dich am Königsquellenpark entlang, durch das Helenental sowie durch die Bad Wildunger Stadtteile Reinhardshausen und Reitzenhagen – 11 Bad Wildunger Quellen liegen auf der Strecke, aus denen du trinken kannst.
AOK Hessen – wir machen Gesundheit leichter
Du wünschst dir eine Krankenkasse, die dich auch beim Gesundwerden unterstützt? Dann ist die AOK Hessen als Krankenkasse ein starker Partner an deiner Seite. Wir begleiten dich genau so, wie es zu deiner Lebenssituation passt – egal, ob du gerade fit bist oder erst wieder gesund werden musst.
3. Heilquelle Bad Nauheim
Lage: in der Wetterau, rund 30 Kilometer nördlich von Frankfurt am Main, am Rande des Taunus.
Therapie: Bad Nauheim hat neun Heilquellen, fünf davon sind für die Trinkkur geeignet und wegen ihres hohen Gehalts an frei gelöster Kohlensäure auch als „Säuerlinge“ bekannt. Die Wässer sind reich an Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat und können je nach Zusammensetzung die Magensäure neutralisieren, den Stoffwechsel anregen oder den Mineralstoffhaushalt ausgleichen. Drei weitere Quellen liefern thermale, kohlensäurehaltige Sole, die vor allem für medizinische Bäder genutzt wird. Das Zusammenspiel von Wärme, Auftrieb und Kohlensäure fördert die Durchblutung, entlastet Herz und Kreislauf und kann so insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, funktionellen Verdauungsstörungen oder Stoffwechselerkrankungen unterstützend wirken.
Tipp: Die Trinkkuranlage beeindruckt mit ihrer Architektur im Jugendstil. Du kannst durch die geschwungenen Säulengänge wandeln und das sprudelnde Heilwasser kosten.
4. Heilquelle Bad Schwalbach
Lage: 20 km von Wiesbaden entfernt, im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis. In Bad Schwalbach mit seinem kleinstädtischen Flair geht es deutlich ruhiger zu als in anderen Kurorten.
Therapie: Bad Schwalbach bietet eine besondere Kombination aus sieben staatlich anerkannten Heilquellen sowie einem Mineral- und Moorheilbad. Trinkkuren oder Moorbäder werden hier traditionell bei Beschwerden des Bewegungsapparats, Rheuma oder Arthrose eingesetzt, ebenso bei gynäkologischen Erkrankungen, Erschöpfungszuständen und zur Stärkung des Immunsystems. Kurios: Der „Champagnerbrunnen“ trägt seinen Namen wegen des hohen Kohlensäuregehalts, während das Wasser des „Weinbrunnens“ mit seinem säuerlichen Geschmack an Rebensaft erinnert.
Tipp: Die Quellen sind als Trinkbrunnen frei zugänglich – der Brodel-, Linden-, Stahl-, Wein-, Champagner-, Ehe- und Schwalbenbrunnen – du kannst probieren oder sie zum Abfüllen nutzen.

© Adobe Stock / Fotolyse
5. Heilquelle Bad Karlshafen
Lage: im Landkreis Kassel, nördlichste Gemeinde Hessens.
Therapie: In Bad Karlshafen gibt es keine klassischen Trinkkuren wie in den anderen vorgestellten Kurorten. Das Wasser sprudelt aus einer hochkonzentrierten Solequelle mit rund 23 Prozent Salzgehalt, die ausschließlich für äußere Anwendungen genutzt wird – etwa in der Weser-Therme oder am Gradierwerk. Das Wasser der heißen Sole-Heilquelle enthält nicht nur viel Salz, sondern auch Eisen, Kohlensäure und Schwefel-Anteile. Die wohltuende Wirkung ist gut belegt: Das Heilwasser kann eine Linderung von Asthma, Rheuma, Ischias, Bronchitis und einige Kinderkrankheiten unterstützen.
Tipp: Verbinde den Thermenbesuch mit einem Spaziergang zum Gradierwerk. Beim langsamen Vorbeigehen atmest du die salzhaltige Luft ein – das wirkt wie eine Meeresbrise und kann Atemwege und Haut wohltuend unterstützen.
Heilwasser aus Hessen kann deine Gesundheit unterstützen
Wasser aus Heilquellen kann dir bei bestimmten Krankheiten helfen, die Heilung zu unterstützen, und wird deshalb therapiebegleitend eingesetzt. Eine ambulante oder stationäre Reha, Trinkkur oder Badekur in einem Heilquellen-Kurort unterstützt dich dabei. Berate dich dazu mit deinem Arzt, der dir bei Bedarf eine Rehabilitation verordnen kann. Die AOK Hessen übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für diese Behandlung. Außerdem begleiten und unterstützen wir dich als Mitglied der AOK Hessen bei allen Fragen, Untersuchungen oder Behandlungen. Du liebst es, im Wasser zu sein, bewegst dich gerne und möchtest fitter werden? Dann sind die AOK-Kursangebote zu Aqua Fitness und Wassergymnastik genau das Richtige für dich.
Eine gute Gesundheit wünscht deine AOK Hessen.
Autorin: Ineke Haug
Die Inhalte unseres Magazins werden von Fachexpertinnen und Fachexperten überprüft und sind auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.



