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Klimafreundlich inhalieren – wie und warum?
Veröffentlicht am:22.04.2025
8 Minuten Lesedauer
Der Klimawandel hat Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Aber auch manche Medikamente, die wir verwenden, tragen zur globalen Erwärmung bei – allem voran bestimmte Inhalationsmittel. Wir erklären, wie trotz steigendem Inhalationsbedarf beim Inhalieren klimaschädliche Treibhauseffekte minimiert werden können.

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Der Treibhauseffekt wirkt sich auch auf unsere Gesundheit aus
Besonders die Lunge und die Atemwege sind durch die Folgen und Begleiterscheinungen der globalen Erwärmung beansprucht. Die Häufigkeit und Schwere der Beschwerden bei Allergien, chronischer Atemwegserkrankungen oder Asthma nehmen mit steigenden Temperaturen zu. Insbesondere der immer früher einsetzende Pollenflug, häufiger werdende Hitzewellen, eine hohe Feinstaubbelastung und gestiegene Ozonwerte machen Menschen mit diesen Erkrankungen zu schaffen. Sehr häufig nutzen diese zur Linderung Ihrer Beschwerden Inhalationsmittel. Doch gerade inhalative Arzneimittel verursachen bei Herstellung, Vertrieb, Gebrauch und Entsorgung einiges an Kohlendioxid-Emissionen. Dabei lässt sich an einigen Stellschrauben drehen, um umweltfreundlicher zu agieren.
Umweltschädliche Treibmittel
Die Größe des ökologischen Fußabdrucks eines Inhalators hängt wesentlich von seinen Inhaltsstoffen ab. Dosieraerosole sind aufgrund der enthaltenen Treibgase besonders klimaschädlich. Die am Häufigsten verwendeten Aerosole sind für die Umwelt mehrere hundert Mal schädlicher als Kohlendioxid. Die Art des Treibmittels hat folglich einen nicht unwesentlichen Einfluss. In der Packungsbeilage Ihres Aerosols können Sie selbst nachlesen, welches Treibmittel darin enthalten ist.
Pulverinhalatoren – eine mögliche Alternative
Wesentlich umweltverträglicher als Dosieraerosole sind Pulverinhalatoren. Sie enthalten dieselben Wirkstoffe in Pulverform und sind – richtig angewandt – genauso wirksam. Derzeit machen sie nur rund die Hälfte der in Deutschland verschriebenen inhalativen Arzneimittel aus. Denn bei der Wahl des Inhalators spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, etwa die Einfachheit der Handhabung und die Atemtechnik. So ist bei der Inhalation des Pulvers ein kräftiger Atemzug erforderlich, um das Pulver an den Wirkort zu bringen. Kleinkinder und ältere Menschen sind dazu möglicherweise nicht in der Lage. In diesem Fall sollten sie besser bei ihrem gewohnten Dosieraerosol bleiben. Auch für die Behandlung eines akuten Asthmaanfalls sind Dosieraerosole weiterhin zu bevorzugen und für Menschen, die beatmet werden, in der Regel nicht geeignet.
Schon gewusst?
Wenn Sie von zwei Hüben täglich mit einem Dosieraerosol auf Pulverinhalation umsteigen, sparen Sie im Jahr etwa so viel Kohlendioxid ein, als würden Sie von einer fleischhaltigen zu einer vegetarischen Ernährung wechseln. Eine britische Studie hat noch eine andere Zahl errechnet: Die insgesamt freigesetzten Klimagase eines Dosiersprays entsprechen demnach dem Kohlendioxidausstoß eines Kleinwagens, der eine Strecke von 322 Kilometern zurücklegt. Die schädliche Wirkung eines Pulverinhalators beträgt nur ein Zwanzigstel davon.
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