Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Zähne

Zahnpflege: So bleiben Ihre Zähne schön und gesund

Veröffentlicht am:08.10.2021

5 Minuten Lesedauer

Das Geheimnis eines strahlenden Lächelns liegt in einem gesunden Gebiss. Damit Sie möglichst lange Freude an Ihren Zähnen haben, kommt es vor allem auf die richtige Zahnpflege und das richtige Zähneputzen an. Mit den Tipps der AOK-Beratungszahnärztin Katja Kühler halten Sie Ihre Zähne gut in Schuss.

Ein junges Paar putzt sich vor dem Badezimmerspiegel die Zähne.

© iStock / PeopleImages

Warum ist Zahnpflege so wichtig?

Beim Essen setzen wir unsere Zähne regelmäßig Gefahren und Strapazen aus. Säurehaltige Zitrusfrüchte, zuckerreiche Süßigkeiten oder essighaltige Salatsoßen – sie alle greifen den Zahnschmelz an und als Reste zwischen den Zähnen bieten sie einen hervorragenden Nährboden für Bakterien. Diese regen wiederum die Bildung von Zahnbelag (Plaque) in den Zahnzwischenräumen sowie am Zahnfleischrand an und erhöhen so die Gefahr für Zahnstein. In der Summe begünstigt das Zahnkrankheiten wie:

  • Karies
  • Entzündung des Zahnfleischs (Gingivitis)
  • Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodontitis)

Zur Vorbeugung ist eine gute Mundhygiene unerlässlich. Die Basis hierfür ist ohne Wenn und Aber das richtige Zähneputzen. 

Mehr zum Thema

Die richtige Technik beim Zähneputzen

Auch wenn die Zahnbürste täglich zum Einsatz kommt, passieren beim Putzen noch viele Fehler. Zwar gibt es nicht die eine richtige Zahnputztechnik, aber es gibt zwei Regeln, die für eine gute Reinigung beachtet werden müssen, unabhängig davon, ob die Zahnbürste in kreisenden, rüttelnden oder horizontalen Bewegungen durch den Mund geführt wird:

  1. Achten Sie darauf, dass alle Flächen geputzt werden, dazu zählt auch die Innenseite der Zähne sowie eventuell vorhandene Kronen oder Brückenglieder – ein routinierter Ablauf kann dabei helfen.
  2. Drücken Sie die Zahnbürste nicht zu fest auf: „Zu starker Druck mit der Bürste kann zum Beispiel das Zahnfleisch verletzen und letztlich die Zahnsubstanz am Zahnhals verstärkt abtragen“, weiß Katja Kühler, Beratungszahnärztin der AOK. Ideal ist etwa ein Druck von 200 Gramm – für das richtige Gefühl kann vorher an einer Küchenwaage geübt werden.

Welche Putztechnik die richtige ist, hängt unter anderem auch vom Zustand der Zähne und des Zahnfleischs ab. Wer sich unsicher ist, ob die eigene Technik reicht, um die Zähne sauber zu bekommen, kann sich von seinem Zahnarzt anleiten lassen. Für Kinder eignet sich am besten die „KAI-Plus-Methode“, um das richtige Zähneputzen zu lernen.

„Zu starker Druck mit der Bürste kann zum Beispiel das Zahnfleisch verletzen und letztlich die Zahnsubstanz am Zahnhals verstärkt abtragen.“

Katja Kühler
Beratungszahnärztin der AOK

  • Wann und wie oft Zähne putzen?

    Wer seine Zähne zweimal täglich putzt, macht schon mal viel richtig. „Am besten nach dem Frühstück und dem Abendessen“, weiß die AOK-Expertin. Nur mit der Bürste lässt sich der größte Teil des Zahnbelags entfernen. Reinigen Sie Ihre Zähne gründlich, etwa drei Minuten pro Putzvorgang. Wer vorher etwas Säurehaltiges gegessen hat, sollte mindestens eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen warten, damit der Zahnschmelz Zeit hat, sich zu erholen.

  • Elektrische Zahnbürste oder Handzahnbürste – welche ist die richtige?

    „Das spielt keine entscheidende Rolle“, meint Katja Kühler. Wichtig ist vielmehr, dass die Borsten abgerundet und nicht zu hart sind. Eine mittelharte Zahnbürste ist ideal. Sie empfiehlt, regelmäßig einen Blick auf den Bürstenkopf zu werfen. Wenn die Borsten abstehen, ist Ersatz fällig. Mit der Zeit lässt bei jeder Bürste die Reinigungswirkung nach und Keime vermehren sich. „Nach sechs bis acht Wochen darf es deshalb ruhig eine neue sein.“

  • Welche Zahnpasta ist die richtige?

    Zahncremes sollten Fluorid enthalten, zum Beispiel in Form von Natriumfluorid oder Aminfluorid. „Das stärkt den Zahnschmelz und beugt Karies vor“, sagt die Zahnärztin. Dabei sollte der Fluoridgehalt dem Alter angepasst sein. Zahncremes für Kinder ab dem Schulalter, Jugendliche und Erwachsene enthalten bis zu 1.500 ppm Fluorid. Für jüngere Kinder raten Experten zu Produkten mit bis zu 1.000 ppm. Von Zahncremes, die statt Fluorid Hydroxylapatit enthalten, raten Experten ab, da wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit fehlen. Das Gleiche gilt für Zahncreme mit Aktivkohle, die Beläge und Verfärbungen besser lösen soll.

Die richtige Mundpflege: Zähneputzen allein reicht nicht

Eine Frau reinigt sich ihre Zähne vor dem Spiegel mit Zahnseide.
Zahnseide hilft dabei, die Stellen der Zahnzwischenräume zu reinigen, die mit der Zahnbürste nicht erreicht werden.

© iStock / Ridofranz

Selbst mit der richtigen Technik erreicht die Zahnbürste nur 30 Prozent des Mundraums. Vor allem die Zahnzwischenräume werden nicht ausreichend gesäubert und auch auf der Zunge und in der Mundhöhle bilden sich Bakterien, die mit einer Zahnbürste nicht entfernt werden. Neben Plaque und Zahnstein können diese auch zu Mundgeruch führen. Um das zu verhindern, sind weitere Pflegeschritte nötig. 

  • Zahnseide und Interdentalraumbürsten

    Zahnbelag hat besonders zwischen den Zähnen ein leichtes Spiel, wo selbst die beste Zahnbürste passen muss. Reinigen Sie deshalb täglich auch die Zwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalraumbürsten. Die Bürsten gibt es in verschiedenen Größen, sie eignen sich vor allem für breitere Zahnzwischenräume. Den gleichen Zweck erfüllt sogenannte Superfloss-Zahnseide. Gewachste Zahnseide schont das Zahnfleisch. Wofür Sie sich auch entscheiden: Wichtig ist, dass Sie gut damit zurechtkommen.

  • Mundspülungen

    Pflegende Mundspülungen schützen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe vor allem das Zahnfleisch und beugen somit Zahnfleischentzündungen vor. Sie können das Zähneputzen aber nicht ersetzen und sind meist für Kinder ungeeignet. Mundspülungen mit Alkohol bringen keinen zusätzlichen Nutzen. Auch kosmetische Mundwasser haben keine nachgewiesene Wirkung auf die Mundpflege.

  • Professionelle Zahnreinigung

    Zahnärzte bieten in der Regel eine professionelle Zahnreinigung an. Für die Sinnhaftigkeit dieses Eingriffs fehlen allerdings wissenschaftliche Belege. Das gilt sowohl für die Prophylaxe von Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis als auch für die Behandlung einer bereits vorhandenen Entzündung des Zahnhalteapparats. Allerdings gibt es auch keine Belege für nachteilige Effekte. Oft sind die Zähne nach einer professionellen Zahnreinigung sogar heller als vor der Behandlung. Bei Personen, die anschließend weiter rauchen, schwarzen Tee oder Kaffee trinken, kommt die Verfärbung aber in der Regel innerhalb weniger Wochen zurück.

  • Regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt

    Auch wenn Sie Ihre Zähne optimal pflegen und keine Schmerzen verspüren, sollten Sie Ihr Gebiss mindestens einmal im Jahr vom Zahnarzt kontrollieren lassen. Viele Probleme erkennt nur der Experte. Er kann rechtzeitig mit wirksamen Methoden gegensteuern und Zahnstein, der sich eventuell gebildet hat, entfernen.

Mehr zum Thema

8 Tipps zur Zahnpflege im Alltag

  • Zuckerfreie Kaugummis unterstützen die Zahnpflege, da sie den Speichelfluss anregen.
  • Besonders wenn’s blutet: Verzichten Sie auch bei Zahnfleischbluten nicht aufs Putzen. Das Bluten ist ein Anzeichen, dass Ihr Zahnfleisch entzündet ist – eine Folge von Zahnbelag. Und genau der muss weg. Am besten zusätzlich noch Zahnseide verwenden. Wenn das Zahnfleischbluten trotz guter Mundhygiene nicht verschwindet, sprechen Sie Ihren Zahnarzt darauf an.
  • Nach dem Zähneputzen nicht zu kräftig ausspülen. Wer zu stark spült, schwemmt das zahnschützende Fluorid der Zahncreme wieder aus.
  • Obst ist zwar gesund, aber für Zähne bedeutet es Stress. Der darin enthaltene Fruchtzucker trägt zur Plaquebildung bei und die Fruchtsäure greift den Zahnschmelz an. Tipp: Nach dem Obstessen den Mund mit Wasser ausspülen.
  • Viele Käsesorten haben einen positiven Effekt auf die Zahngesundheit. Sie führen dem Zahnschmelz herausgelöste Mineralien wieder zu. Außerdem enthält Käse, wie alle anderen Milchprodukte auch, Kalzium. Ein Mineral, das den Zahnschmelz stärkt.
  • Zucker ist der größte Feind der Zähne – aber wer will schon auf ihn verzichten? Tipp: Lieber einmal am Tag den Heißhunger auf Süßes stillen als den ganzen Tag über immer wieder naschen.
  • Rauchen schadet auch den Zähnen. Nikotin verschlechtert die Durchblutung des Zahnfleischs. Folge: Es ist anfälliger für Parodontitis und geht bei dauerhaften Entzündungen zurück. Die Stabilität der Zähne kann dadurch verloren gehen.
  • Medikamente können ebenfalls die Zähne angreifen. Darum lohnt es sich, vor Benutzung die Packungsbeilage zu beachten oder Rücksprache mit dem Zahnarzt zu halten.

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?