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Mönchspfeffer – natürliche Hilfe bei PMS und Beschwerden in den Wechseljahren
Veröffentlicht am:08.05.2023
3 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 30.07.2025
Mönchspfeffer ist ein natürliches Heilmittel, das Beschwerden im Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom oder den Wechseljahren lindern kann. Wie schnell er wirkt und welche Nebenwirkungen möglich sind, erfahren Sie hier.

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Was ist Mönchspfeffer?
Keuschlamm, Agnus castus oder einfach Mönchspfeffer – die meterhohe Pflanze hat viele Namen, was wohl auch an ihrer langen Geschichte liegt. Die kleinen, dunklen Steinfrüchte des Mönchspfeffers erinnern in Aussehen und Form an Pfefferkörner. Tatsächlich lassen sie sich auch als milde Alternative zu schwarzem Pfeffer verwenden, um Speisen zu würzen.
Mönchspfeffer gehört botanisch aber nicht zu den Pfeffergewächsen, sondern zur Familie der Lippenblütler. Damit ist er verwandt mit bekannten Kräutern wie Lavendel, Salbei oder Rosmarin.
Wirkung: Wofür wird Mönchspfeffer verwendet?
Schon im Mittelalter wurde Mönchspfeffer nicht nur als Gewürz, sondern vor allem wegen seiner angeblich lusthemmenden Wirkung geschätzt. Mönche und Nonnen nahmen die Früchte mit der Nahrung auf oder legten sie in ihre Schlafstätten, in der Hoffnung, so ihre Keuschheit besser wahren zu können.
Als pflanzliches Arzneimittel wird Mönchspfeffer heute eingesetzt, um das prämenstruelle Syndrom (PMS) oder Beschwerden in den Wechseljahren zu lindern. PMS bezeichnet eine Vielzahl körperlicher und psychischer Beschwerden wie Brustspannen oder Reizbarkeit, die typischerweise vor Beginn der Menstruation auftreten. Unter den Wechseljahren versteht man die natürliche Lebensphase einer Frau, in der die Hormonproduktion allmählich abnimmt und die Fruchtbarkeit endet.
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Was zeigen wissenschaftliche Studien zur Wirkung von Mönchspfeffer?
Obwohl Mönchspfeffer häufig bei Beschwerden in den Wechseljahren eingesetzt wird, ist seine Wirksamkeit in dieser Lebensphase nicht eindeutig wissenschaftlich belegt. Die meisten Studien fokussieren sich auf die Anwendung bei PMS. Für die Wechseljahre fehlen bisher aussagekräftige Studien, die einen klaren Effekt bestätigen.
Natürliche Hilfe bei Zyklusbeschwerden
Viele Frauen möchten bei PMS oder Brustspannen nicht gleich zu hormonellen Medikamenten oder Antidepressiva greifen, denn diese bringen oft Nebenwirkungen mit sich. Pflanzliche Alternativen wie Mönchspfeffer können oft eine starke Wirkung entfalten. Die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit von Agnus castus, insbesondere bei Frauen mit PMS, ist wissenschaftlich belegt. Neben seiner Anwendung bei PMS wird Mönchspfeffer auch häufig bei Zyklusstörungen und unregelmäßigen Blutungen eingesetzt – etwa im Zusammenhang mit den Wechseljahren, obwohl die Studienlage noch nicht eindeutig ist.
Mönchspfeffer reguliert den Hormonhaushalt
Ein möglicher Grund für Zyklusbeschwerden kann ein erhöhter Prolaktinspiegel sein. Dieses Hormon ist zwar während der Schwangerschaft wichtig für die Milchproduktion – liegt aber keine Schwangerschaft vor, kann ein dauerhaft zu hoher Wert den Zyklus auch durcheinanderbringen. Mönchspfeffer kann daher helfen, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen – und damit auch den Prolaktinwert zu normalisieren.

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Wie lange dauert es, bis Mönchspfeffer wirkt?
Mönchspfeffer ist in Apotheken als Fertigpräparat erhältlich – etwa in Form von Kapseln, Tees oder Tropfen. Wenn Sie ihn zum ersten Mal verwenden, ist etwas Geduld gefragt. Denn seine ganze Wirkung entfaltet sich erst, wenn Sie ihn drei Monate regelmäßig einnehmen.
Die empfohlene Tagesdosis liegt je nach Präparat und Beschwerdebild meist zwischen 20 und 40 Milligramm. Bei PMS hat sich eine Einnahme von 40 Milligramm Extrakt täglich über drei Monate bewährt. Danach kann die Einnahme pausiert oder angepasst werden – etwa durch eine gezielte Anwendung in der zweiten Zyklushälfte, eine Woche vor der Menstruation oder nur an den Tagen mit Symptomen.
Nebenwirkungen: Was ist bei der Einnahme von Mönchspfeffer zu beachten?
Wichtig zu wissen:Auch wenn Mönchspfeffer ein pflanzliches Mittel ist, kann es – wie jedes Arzneimittel – Nebenwirkungen haben. Nicht für jede Frau ist das pflanzliche Mittel automatisch die richtige Wahl. Diese Punkte sollten Sie vor der Einnahme beachten:
- Nebenwirkungen sind selten, können aber Hautreaktionen, Kopfschmerzen, Schwindel oder Magenbeschwerden umfassen
- Während Schwangerschaft und Stillzeit wird die Anwendung nicht empfohlen
- Wer hormonelle Präparate oder Dopamin-Wirkstoffe einnimmt, sollte vor der Einnahme ärztlichen Rat einholen
- Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren liegen keine ausreichenden Daten vor
Sprechen Sie am besten mit Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Gynäkologin, bevor Sie mit der Einnahme beginnen. Denn Beschwerden wie Brustempfindlichkeit oder Zyklusstörungen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Eine ärztliche Einschätzung hilft, die passende Behandlung zu finden.
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