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Gesundheitsmagazin

Herz & Kreislauf

Gesundes Schwitzen in der Sauna

Veröffentlicht am:20.01.2021

8 Minuten Lesedauer

Ein Saunabesuch ist wohltuend und kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Der Dampf in Kombination mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus ist nicht nur für den Körper gut, sondern macht auch den Kopf frei – wenn man die Schwitzkur richtig angeht. Oberste Regel: Bei einigen Vorerkrankungen sowie bei Infekten ist sie tabu.

Frau entspannt liegend in der Sauna.

© iStock / VictorCap

So beliebt sind die finnischen Schwitzbäder bei Groß und Klein

Der finnische Exportschlager ist nicht nur wegen seiner entspannenden, sondern auch wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung hierzulande sehr beliebt. Rund 25 Millionen Menschen gingen im Jahr 2020 regelmäßig in die Sauna – das sind knapp fünfmal mehr deutsche Saunagänger als es überhaupt Finnen gibt.

Die meisten Saunabesucher sind zwischen 40 und 60 Jahre alt, aber auch Kinder gehen zumindest in Deutschland regelmäßig mit ihren Eltern in die Sauna. Das Schwitzbad ist sogar so beliebt, dass es bereits einen eigenen Tag der Sauna gibt: Er wird jährlich am 24. September gefeiert. 

Das macht die Schwitzkur so gut für unsere Gesundheit

  • Regelmäßiges Saunieren unterstützt das Immunsystem

    Der gesundheitsfördernde Aspekt der Sauna ist mittlerweile unumstritten. Mehrere Studien konnten die positive Wirkung des Schwitzens auf das Immunsystem und die Haut belegen. Neue Erkenntnisse aus Finnland deuten darauf hin, dass das Saunabaden über die reine Entspannung hinaus mit weiteren gesundheitlichen Vorteilen verbunden sein kann.

    Dazu gehören unter anderem die Verringerung des Risikos von Gefäßerkrankungen, wie Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auf Lungenerkrankungen soll sich das Saunieren ebenfalls positiv auswirken. 

  • Durch Saunagänge zu mehr Herzgesundheit

    Eine weitere Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen der sogenannten kardiorespiratorischen Fitness und der Häufigkeit des Saunabadens auf das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Die kardiorespiratorische Fitness drückt aus, wie gut Atmung und Blutkreislauf den Körper mit Sauerstoff versorgen können und bedeutet letztendlich "Herzgesundheit".

    Das Ergebnis: Eine gute kardiorespiratorische Fitness und dasSaunabaden verringerten bereits für sich allein das Sterberisiko. Die Studie ergab zudem, dass eine gute kardiorespiratorische Fitness in Kombination mitregelmäßigen Saunabesuchen von drei bis sieben Mal pro Woche das Mortalitätsrisiko stark senken können. Dabei gilt: Viel trinken und nicht übertreiben – lange in der Sauna sitzen, ist nicht unbedingt gesünder. 

  • Der Kreislauf wird gepusht

    In der Regel ist ein Saunagang gesund für den Kreislauf. Im Vergleich zum Sporttraining steigt der Blutdruck in der Sauna nur gering. Die Belastung des Herzens in der Sauna ist vergleichbar mit der Belastung während eines gemäßigten Trainings.

    Folgerichtig können auch Menschen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten, in die Sauna gehen – lediglich auf das kalte Baden im Anschluss sollten sie verzichten. Um auf Nummer Sicher zu gehen, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt vor dem ersten Saunagang.

Darauf sollten Herzpatienten achten

Die Deutsche Herzstiftung weist darauf hin, dass für alle Herzpatienten die plötzliche Abkühlung mit der Schwalldusche und im kalten Becken nach der Sauna ein absolutes Tabu ist. Durch das ruckartige Abkühlen ziehen sich alle maximal weitgestellten Blutgefäße im Haut- und Unterhautgewebe plötzlich zusammen und eine große Menge Blut wird in kürzester Zeit in das Körperzentrum verschoben.

Dieses Volumen und der dabei massiv ansteigende Blutdruck belasten beim Abkühlen das Herz. Patienten mit Herzschwäche, Herzkranzgefäßerkrankungen und Bluthochdruck würde das gefährden. Herzpatienten müssen sich daher nach Saunagängen langsam abkühlen, vorzugsweise durch Umhergehen in kühlen Räumen oder durch lauwarmes Duschen. 

Ein junges Paar sitzt gemeinsam in der Sauna und lächelt sich an.

© iStock / bernardbodo

Mit Saunagängen das Demenzrisiko senken?

Gibt es noch weitere gesunde Auswirkungen eines Saunabesuchs auf den menschlichen Körper und Geist? Eine neuere Studie deutet darauf hin, dass Saunieren das Demenzrisiko verringern könnte. Untersucht wurden 2.315 Männer zwischen 42 und 60 Jahren, die regelmäßig mehrmals pro Woche (vier- bis siebenmal) in die Sauna gingen. Ihr Demenzrisiko war gegenüber Personen, die nur einmal wöchentlich in die Sauna gingen, um 66 Prozent reduziert.

Über den ursächlichen Zusammenhang kann bisher nur spekuliert werden: „Wir wissen lediglich, dass ein gesundes Herz und gesunde Gefäße einen positiven Einfluss auf das Gehirn haben“, sagt Tanjaniina Laukkanen vom Institute of Public Health and Clinical Nutrition, University of Eastern Finland, die mit ihrem Team die Studie aufgesetzt hat. Zudem könnte das gute und entspannte Gefühl, das viele Menschen in der Sauna empfinden, eine Rolle spielen. 

Sieben nützliche Regeln für ein gesundes Saunieren

Um bestmöglich von der gesundheitlichen Wirkung des Saunierens zu profitieren, gelten folgende Regeln:

  1. Ruhe: Hektik und Sauna passen nicht zusammen. Wer es eilig hat, kann sich nicht entspannen.
  2. Nicht zu viel essen: Wer sich vor dem Besuch in der Sauna ein Drei-Gänge-Menü gönnt, belastet den Kreislauf unnötig. Noch gefährlicher ist es jedoch, mit leerem Magen in die Sauna zu gehen. Dann droht ein Kreislaufkollaps. Etwas Obst, ein Joghurt oder ein belegtes Brot vor der Wellness-Einheit reichen aus.
  3. Viel trinken: Während man beim Essen Maß halten sollte, ist trinken zwischen den Saunagängen wichtig, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
  4. Duschen: Nicht nur aus hygienischen Gründen sollte man vor dem Saunabad unter die Dusche gehen. Durch das Wasser werden beispielsweise Kosmetika entfernt, die in der Hitze und aufgrund des vermehrten Schwitzens zu Hautirritationen führen könnten.
  5. Anzahl der Saunagänge: Fachleute empfehlen, nicht mehr als drei Saunagänge pro Besuch zu machen. Zusätzliche Saunagänge erhöhen den gesundheitlichen Nutzen nicht. Wer mehrmals pro Woche in die Sauna geht, kann die Anzahl der Saunagänge auf zwei pro Besuch reduzieren.
  6. Dauer: Der Aufenthalt in einer Sauna sollte kurz, aber intensiv sein. Je höher die Bank, desto höher ist die Temperatur. Wer sich oben nicht wohlfühlt, wählt lieberdie unteren Bänke – dabei hilft es, auf das eigene Körpergefühl zu hören. Ein Saunagang dauert idealerweise acht bis 15 Minuten. Es empfiehlt sich die letzten Minuten im Sitzen zu verbringen, um den Kreislauf rechtzeitig wieder an die Aufrechthaltung zu gewöhnen.
  7. Knigge: Versuchen Sie zu vermeiden, die Sauna während eines Aufgusses zu betreten oder zu verlassen und schließen Sie die Türen rasch, um so wenig Dampf wie möglich nach außen dringen zu lassen. Ein kurzer Gruß in die Runde ist höflich. Suchen Sie sich einen freien Platz und achten Sie auf einen Abstand von etwa einer Unterarmlänge. Und dann: entspannen und die wohltuende Wirkung der Sauna genießen.

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