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Haut & Allergie

Reibeisenhaut an Oberarmen und Beinen: Was tun bei Keratosis pilaris?

Veröffentlicht am:12.04.2023

3 Minuten Lesedauer

Wenn sich bestimmte Hautstellen rau und uneben anfühlen, kann es sich um eine sogenannte Reibeisenhaut handeln – eine Verhornungsstörung, die Sie mit einfachen Maßnahmen selbst lindern können.

Keratosis pilaris am Oberarm.

© iStock / sruilk

Was ist Reibeisenhaut?

Die Keratosis pilaris ist eine häufige und harmlose Erkrankung der Haut. Sie äußert sich durch raue Stellen und winzige weiße oder rötliche Veränderungen, sogenannte Papeln, die an eine Gänsehaut erinnern. Ursache ist eine Verhornungsstörung, die zu einer übermäßigen Ansammlung des Hautproteins Keratin führt, wodurch die Haarfollikel verstopfen.

Am häufigsten sind Oberarme, Oberschenkel, Wangen und das Gesäß betroffen. Erstmalig tritt die Störung vor allem bei jungen Mädchen aber auch bei Jungen in der Pubertät auf. Durch den altersbedingten Verlust der Follikel verschwinden die Veränderungen mit dem Erwachsenwerden meist von allein.

Warum entsteht Reibeisenhaut?

Die Ursache für die Ablagerung des Keratins, die zu den kleinen Verhornungen führt, ist bisher nicht geklärt. Die Hautstörung tritt jedoch familiär gehäuft auf, was darauf schließen lässt, dass sie genetisch bedingt ist. Menschen mit einer Neurodermitis neigen eher zu dieser Hautstörung.

Was sind Symptome von Reibeisenhaut?

Typische Anzeichen für Reibeisenhaut sind:

  • schmerzlose, verhärtete Hautveränderungen, sogenannte Papeln
  • trockene und raue Haut im Bereich der Papeln, ähnlich wie Sandpapier
  • oftmals Verschlechterung bei trockener Heizungsluft
  • in die Veränderungen können auch Haare einwachsen

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8 Tipps, wie sich Reibeisenhaut behandeln lässt

Da es sich um eine harmlose Hauterkrankung handelt, ist im Normalfall kein Arztbesuch erforderlich. Bei Auffälligkeiten, Juckreiz oder anderen Reizungen kann es sinnvoll sein, einen Dermatologen zu konsultieren. Dieser kann mit Cremes oder Salben, in schweren Fällen auch mit einer Lasertherapie, die Beschwerden lindern. Zur Selbstbehandlung der Reibeisenhaut sind diese Tipps hilfreich:

  1. Milde Reinigungs- und Pflegeprodukte verwenden. Für eine gesunde Haut ist es wichtig, dass die Hautbarriere gestärkt wird. Daher sollten möglichst sanfte und pH-neutrale Reinigungs- und Pflegemittel verwendet werden, am besten hydrophile Körperöle an Stelle von Duschgels, Waschlotionen oder Seife. Grundsätzlich sollte sparsam mit Reinigungsmitteln und Seifen umgegangen werden.
  2. Kein heißes Wasser zum Waschen verwenden, denn heißes Wasser trocknet die Haut aus und kann die Reibeisenhaut verschlimmern. Besser ist lauwarmes Wasser.
  3. Peeling mit Waschlappen oder Peeling-Handschuhen: Um Verhornungen und Verstopfungen der Poren zu entfernen und Hautunebenheiten zu verringern, kann ein mechanisches Peeling sinnvoll sein. Wichtig ist dabei, nicht zu fest zu reiben und natürliche Peelings, zum Beispiel aus Kaffeesatz oder Meersalz, zu verwenden.
  4. Nach dem Duschen die Haut mit einem Handtuch sanft trockentupfen, anstatt zu reiben. Auf diese Weise wird die Haut nicht zusätzlich irritiert.
  5. Beruhigende Feuchtigkeitscremes auftragen. Sie versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und stabilisieren die Hautbarriere. Juckreiz kann durch geeignete Cremes gelindert werden – Ihr Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin oder Ihr Dermatologe bzw. Ihre Dermatologin kann Sie dazu beraten.
  6. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie ureahaltige Pflegeprodukte direkt nach dem Duschen aufgetragen. Für eine optimale Wirkung sollte eine Lotion über Nacht einwirken.
  7. Chemische Peelings können helfen, die Verhornungen zu reduzieren. Sie enthalten Inhaltsstoffe wie Retinoide (chemisch dem Vitamin A ähnlich), Harnstoff oder Milchsäure. Sie sind meist apothekenpflichtig, die genaue Anwendung wird Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin erklären. Falls Irritationen auftreten oder die Haut durch das chemische Peeling noch trockener wird, sollten Sie umgehend Rücksprache halten, ob Sie das jeweilige Produkt weiterhin verwenden sollen.
  8. Kratzen vermeiden. Durch Kratzen kann die Haut irritiert und beschädigt werden, was zu Entzündungen führen kann.
Frau mit Reibeisenhaut cremt sich die Beine ein.

© iStock / Natalya Sambulova

Eine milde Feuchtigkeitscreme kann gegen Reibeisenhaut helfen.

Keratosis pilaris: Was, wenn Cremes und Peelings nicht helfen?

Eine Laserbehandlung ist eine weitere Möglichkeit zur Behandlung der Keratosis pilaris. Sie reduziert Schwellungen und Rötungen, der Juckreiz nimmt ab. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird diese Option mit Ihnen besprechen.

Wichtiger Hinweis: Da es sich bei Reibeisenhaut meist um ein rein kosmetisches Problem handelt, werden die oben genannten Maßnahmen einschließlich der apothekenpflichtigen Produkte in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen.

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