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Haut & Allergie

Gegen den Juckreiz: Hausmittel gegen Mückenstiche

Veröffentlicht am:16.04.2021

5 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 18.12.2023

Hausmittel gegen Mückenstiche sollte jeder kennen, denn spätestens, wenn es im Sommer dämmert, tauchen die lästigen Insekten auf. Vor allem in der Nähe von Seen und Bächen, aber gerne auch im heimischen Garten. Mücken können einen lauen Frühlings- oder Sommerabend im Freien schnell verderben: Stechen sie zu, bildet sich auf der Haut schnell eine mitunter fast unerträglich juckende Quaddel. Doch Hausmittel gegen Mückenstiche hat fast jeder zur Hand. Und fast immer können sie den Juckreiz schnell und nachhaltig lindern.

Frau juckt sich, weil sie Mückenstiche hat.

© iStock / RyanKing999

Warum stechen Mücken überhaupt?

Diese Mücken gibt es bei uns

In Deutschland leben mehr als 50 verschiedene Mückenarten, etwa Kriebelmücken, Gnitzen und Hausmücken. Während die bei uns heimischen Mücken allesamt als eher harmlos gelten, können subtropische und tropische Mückenarten durchaus gefährliche Krankheiten übertragen. Da sie sich auch hierzulande zunehmend verbreiten, könnte ein guter Schutz vor Mücken in Zukunft noch wichtiger werden.

Vor allem wenn die Winter mild und feucht sind, treten die Insekten im Frühjahr und Sommer oft in großen Scharen auf – und Mittel gegen Mückenstiche und zur Vorbeugung werden benötigt.

Was die Mücken anlockt

Nicht alle Mücken stechen, es sind ausschließlich die Weibchen, die auf der Suche nach Blut sind. Sie benötigen ein spezielles Eiweiß, das im Blut vorkommt, um nach der Befruchtung durch eine männliche Mücke Eier bilden zu können. Angelockt werden die Mückenweibchen zum einen durch das von uns Menschen ausgeatmete Kohlenstoffdioxid.

Zum anderen sind Substanzen, die bei der Zersetzung von Schweiß auf der menschlichen Haut entstehen, zum Beispiel Ammoniak, Harn- oder Milchsäure, für die Tiere äußerst attraktiv. Sie können diese Substanzen vor allem bei Windstille über weite Strecken aufspüren.

Was nach dem Mückenstich passiert

Hat eine Mücke zugestochen, bildet sich zunächst meist ein roter kreisförmiger Fleck, der rasch zu einer stark juckenden Quaddel anschwellen kann. Denn mit dem Stich gibt die Mücke ein Sekret an der Einstichstelle ab, das örtlich betäubend wirkt und zudem die Blutgerinnung hemmt. Unser Körper reagiert auf das Sekret, indem er den Immunbotenstoff Histamin ausschüttet. Dieser wirkt gefäßerweiternd und lässt darüber hinaus Flüssigkeit ins Gewebe austreten.

Das hat zur Folge, dass die Stelle sich rötet, anschwillt, juckt und sich meistens auch erwärmt. Vereinzelt reagieren Menschen auch allergisch auf das Sekret der Mücken. 

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Wie schützt man sich vor Mückenstichen?

Um sich vor dem Angriff der Mückenweibchen zu schützen, hilft regelmäßiges Duschen, damit sich so wenig Schweiß wie möglich auf der Haut befindet. Im Haus halten Ventilatoren, engmaschige Insektengitter in den Fenstern sowie Moskitonetze die Plagegeister weitgehend fern und sind zur Vorbeugung ein gutes Hausmittel gegen Mückenstiche.

  • Schutzkleidung

    Draußen bieten lange Hosen und langärmelige Shirts aus möglichst dichtem Stoff zumindest einen gewissen Schutz. Dünne oder grobmaschige Kleidungsstücke hingegen stellen für den kräftigen Rüssel der Blutsauger kein Hindernis dar. Auch die Farbe der Kleidung ist nicht unerheblich: Helle Farben halten die Tiere eher ab als dunkle.

  • Synthetische Anti-Mückenmittel

    Nicht bedeckte Körperpartien sollten, vor allem wenn die Insekten sehr zahlreich auftreten, mit Anti-Mückenmitteln eingerieben werden. Den besten Schutz liefern Mittel mit dem Wirkstoff Diethyltoluamid, kurz DEET. Sie halten Mücken bis zu acht Stunden lang fern. DEET kann allerdings die Augen und die Schleimhäute reizen, weshalb die Substanz vor allem bei Babys, Kleinkindern und schwangeren Frauen möglichst nicht zum Einsatz kommen sollte.

    Für sie ist der ebenfalls synthetisch hergestellte Wirkstoff Icaridin besser geeignet, der immerhin bis zu fünf Stunden lang vor Mücken schützt. Da fast alle Anti-Mückenpräparate wasserlöslich sind, sollten sie nach dem Baden oder nach schweißtreibenden Aktivitäten erneut aufgetragen werden.

    Elektrisch betriebene Geräte, die Dämpfe verbreiten, die für Stechmücken giftig sind, halten die Insekten ebenfalls fern. Allerdings können sie bei empfindlichen Menschen zu Kopfschmerzen, Schwindel und anderen Beschwerden führen, vor allem in nicht gut gelüfteten Innenräumen.

  • Natürlich vorkommende ätherische Öle gegen Mücken

    Einige Gerüche mögen Mücken überhaupt nicht. Dazu gehören beispielsweise die Düfte von Zitrusfrüchten, Lavendel, Eukalyptus und Zedernholz. Als vorbeugende Hausmittel gegen Mückenstiche sind daher auch natürliche Anti-Mückenmittel geeignet, die auf die Haut aufgetragen werden. Sie enthalten meist die entsprechenden ätherischen Öle. Sie halten die Insekten zwar auf Abstand, aber in der Regel nur für kurze Zeit.

    Um ihre Wirkung einigermaßen sicher zu entfalten, müssen sie daher ungefähr stündlich verwendet werden. Insbesondere auf den Duftstoff Geraniol reagieren manche Menschen zudem allergisch. Armbänder, die ätherische Öle verströmen, bieten hingegen fast gar keinen Schutz. Ähnliches gilt für Duftkerzen, Öllämpchen oder auch für mit Nelken gespickte Orangen und Zitronen.

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Welche Hausmittel helfen gegen Mückenstiche?

Vor allem der Juckreiz macht einen Mückenstich so lästig. Dem Verlangen zu kratzen sollten Betroffene nach Möglichkeit widerstehen. Denn über einen aufgekratzten Mückenstich gelangen leicht Bakterien in die Wunde und ins Blut, sodass sich die Stelle eventuell entzündet und es im schlimmsten Fall sogar zu einer Blutvergiftung kommen kann.

Viel besser ist es, die juckende Stelle zu kühlen, beispielsweise mit in ein Küchentuch eingeschlagene Eiswürfel, einem Kühlpad oder ganz einfach einem feuchten Lappen. Die Kälte dämmt dabei die Entzündungsprozesse ein. Zusätzliche Linderung verschaffen zum Beispiel die folgenden Hausmittel gegen Mückenstiche:

  • ein paar Tropfen Essig
  • eine aufgeschnittene Zwiebel
  • eine Scheibe frischer Ingwer
  • ein paar zwischen den Fingern zerriebene Blätter von Schafgarbe oder Spitzwegerich

Auch spezielle Salben oder Gels aus der Apotheke wirken meist kühlend und enthalten zudem oft ein Antihistaminikum, das die körpereigenen Abwehrreaktionen auf das Mückensekret unterdrückt. Batteriebetriebene Hitzestifte, die ebenfalls in der Apotheke erhältlich sind, erwärmen die Einstichstelle auf etwa 50 Grad Celsius. Die Wärme zerstört die Eiweiße der Mücke, die den Juckreiz auslösen, und beseitigt ihn dadurch.

Eine Mücke sitzt auf einem Arm.

© iStock / Tarasylo

Wann zum Arzt bei Mückenstichen?

In aller Regel ist ein Mückenstich kein Grund für einen Arztbesuch. Weitet sich die rote Stelle jedoch trotz der Hausmittel gegen Mückenstiche aus oder wird der Stich heiß und fängt gar an zu pochen, sollte man so schnell wie möglich einen Arzt – am Wochenende auch ein Krankenhaus – aufsuchen. Denn solche Symptome sind womöglich ein Hinweis darauf, dass über die Einstichstelle Bakterien in den Körper gelangt sind, die dort nicht hingehören. Das können zum Beispiel Fäkalbakterien wie Streptokokken oder Kolibakterien sein, wenn die Mücke zuvor etwa auf Hundekot gesessen hat.

Wie werden infizierte Mückenstiche behandelt?

Gelangen beispielsweise Streptokokken auf diese Weise in den menschlichen Körper, können sie sich in den Lymphgefäßen vermehren und so ein Lymphödem verursachen, also eine starke Schwellung des Gewebes. Erreichen die Bakterien den Blutkreislauf, droht eine Blutvergiftung. Noch gefährlicher wird es, wenn neben den von der Mücke übertragenen Keimen zusätzlich Hautbakterien in die Wunde gelangen und es dadurch zu einer Mischinfektion kommt.

Bei einer bakteriellen Infektion eines Mückenstichs reichen Hausmittel nicht mehr. Jetzt ist meist eine Therapie mit Antibiotika erforderlich, die intravenös verabreicht werden. Tritt neben den örtlichen Symptomen an der Einstichstelle auch plötzlich hohes Fieber auf, ist schnelles Handeln geboten.

Was tun bei einer allergischen Reaktion?

Allergische Reaktionen auf einen Mückenstich sind deutlich seltener als bei Bienen- oder Wespenstichen. Man erkennt sie daran, dass die typischen Reaktionen wie Quaddelbildung und Juckreiz deutlich stärker ausfallen als bei nicht-allergischen Menschen.

Darüber hinaus kann es zu Schwellungen der Schleimhäute und zu juckenden roten Flecken oder Quaddeln am ganzen Körper kommen. Im schlimmsten Fall macht sich die Allergie durch Übelkeit, Schwindel, kalten Schweiß oder Herzrasen bemerkbar.

Auch bei einer allergischen Reaktion auf einen Mückenstich ist, zumindest wenn sie zum ersten Mal auftritt oder sehr stark ausfällt, ein Arztbesuch erforderlich. Bei Herz-Kreislauf-Symptomen kann es sogar angebracht sein, den Notarzt zu rufen. Gegen die Überreaktion des Immunsystems auf das Mückensekret helfen Adrenalin, Antihistaminika und Kortisonpräparate.

Zum Glück aber werden diese Medikamente nur äußerst selten gebraucht. Den allermeisten Menschen helfen gegen Mückenstiche Hausmittel – die praktisch jeder und immer schnell zur Hand hat.

Auf einen Blick

Tipps und Tricks bei Mückenstichen

... zur Vorbeugung: 

  • lange Kleidung tragen
  • Schweißgeruch minimieren
  • süße Parfüme und Deodorants vermeiden

... und nach dem Stich:

  • möglichst nicht kratzen
  • Stichwunde kühlen
  • Hausmittel anwenden (zum Beispiel Zwiebeln und Ingwer)
  • Stichwunde beobachten und bei Infektion oder allergischer Reaktion zum Arzt gehen

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