AOK Bayern
Wandern mit Kind und Kegel
Veröffentlicht am:14.08.2025
5 Minuten Lesedauer
Gemeinsam wandern tut gut und ist sowohl für Eltern als auch für den Nachwuchs ein Erlebnis.

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In der Natur unterwegs
Das Sprichwort, wenn einer eine Reise tut, da kann er was erleben, trifft auch auf das Wandern zu. Gut geplant ist es nicht nur für Eltern ein Erlebnis, sondern ist auch für den Nachwuchs ein Abenteuer.
Gemeinsam in der Natur unterwegs zu sein und etwas erleben ist für Groß und Klein Spaß pur, entspannt und verbindet. Und, Kinder wandern anders als Erwachsene weiß Johannes Laws-Hofmann, Bewegungsexperte bei der AOK Bayern. „Der Nachwuchs entdeckt unterwegs tausend Dinge. Das Vorwärtskommen ist oft nebensächlich. Die vielen kleinen Abenteuer entlang des Weges sind spannender.“ Familienwandern ist wie ein gemeinsames Projekt, bei dem die großen von den kleinen lernen und umgekehrt. Laws-Hofmann ergänzt: „Und die gemeinsam verbrachte Zeit, statt vor dem Handy oder Computer zu sitzen, ist echte Lebenszeit. Auch Eltern können einmal aus dem hektischen Alltag entfliehen. Entscheidend ist, dass die Wanderung gut geplant und für jeden etwas dabei ist.“ Die Gehstrecke, geeignete Rastplätze, und auch frühere Ausstiegsmöglichkeiten sind wichtig, damit alle Freude beim Wandern haben, so der Experte. Gut ist dabei auch auf viel landschaftliche Abwechslung zu achten. Gibt es Spielplätze, eine Burg, Erlebnis- oder Lehrpfade, einen See oder einen Wasserfall? All das sorgt dafür, dass es nicht langweilig wird. Dabei helfen beispielsweise auch eine gemeinsame Schatzsuche oder Geocaching. Für längere Wanderungen bieten sich Übernachtungen an. Für Kinder sind diese auf einer für Kinder geeigneten Hütte oder einem Bauernhof abenteuerlich.
Für eine gelungene Familienwanderung sind ein paar Tipps hilfreich, dann steht dem Spaß nichts mehr im Wege.
Tipps für Wandern mit Kindern
Sicherheit geht auf jeden Fall vor. Wählen Sie für den Anfang kürzere, einfache Strecken mit viel Abwechslung. Legen Sie sich Alternativen oder frühere Ausstiegsrouten zurecht. Vermeiden Sie steile und zu schmale Wege.
Für Kinder zwischen drei und sechs Jahren sind maximal 2-3 Stunden reine Gehzeit möglich. Schulkinder von sieben bis zehn Jahren können bis zu vier Stunden wandern.
Ab circa zehn Jahren können Kinder, je nach Fitness, auch längere und anspruchsvolle Strecken wandern oder auch Klettern.
Planen Sie großzügig Pausen ein und genießen Sie gemeinsam die Natur bei einem Picknick. Nehmen Sie ausreichend zu Essen und zu Trinken mit.
Die richtige Bekleidung ist auch für Kinder wichtig. Gutes Schuhwerk und wettergerechte Kleindung sind Pflicht. Und auch das Gepäck sollte so leicht wie möglich sein.
Bitte den Sonnenschutz für alle einpacken.
Ein Erste-Hilfe-Set darf im Rucksack ebenfalls nicht fehlen.
Und für kleinere Kinder eignet sich eine Trage oder Kraxe. Voraussetzung ist zwingend, dass die tragende Person entsprechend trittsicher ist und das Sturzrisiko weitestgehend minimiert wird.
Die örtliche Touristeninfo oder Einheimische, die über gute Kenntnisse der Wanderwege verfügen, helfen gerne weiter.
Lassen Sie sich inspirieren – Vorschläge für Familienrouten
Familienwanderweg „Wildtierpfad“ – Hermannsfeld-Rhön
Dieser Wildtierpfad ist für Kinder ein echtes Abenteuer. Besonders die Wildtier-Beobachtung im Gehege ist spannend und die zum Teil 400 Jahre alten Bäume regen die Fantasie an. Auf dem Lehrpfad findet man darüber viele Informationen. Ein echtes Highlight zum Abschluss der circa 1,6 Kilometer langen Tour ist die traumhafte Panoramasicht der schönen Rhön.
Perlsee-Rundwanderweg in der Oberpfalz
Dieser Weg bei Waldmünchen ist eine gemütliche Rundwanderung. Entweder man geht die sieben Kilometer lange Route oder verkürzt über den Steg auf vier Kilometer. Auf der Südseite des Sees befindet sich der Staudamm mit Ruhebänken. Weitere Highlights am Weg sind der Walderlebnisspielplatz „Räuberhöhle“, das Naturkneippbecken und der Kräuterlehrpfad.
Leutascher Geisterklamm im Karwendelgebiet
Auf einem 800 Meter langen Stahlsteg läuft man über einen tosenden Fluss. Der Klammgeistweg ist insgesamt circa drei Kilometer lang und der Koboldweg noch einmal zwei Kilometer. Unterwegs kann man auf den Hinweisschildern Geschichten und Hintergründe über den legendären Klammgeist erfahren, der sich noch immer in den Felsspalten versteckt.
Eibsee-Rundgang im Wettersteingebirge
Ein atemberaubendes Wanderpanorama wartet rund zehn Kilometer südwestlich von Garmisch-Partenkirchen auf Sie. Unterwegs laden das türkisblaue Wasser des Eibsees und die Aussicht auf die Zugspitze zum Verweilen ein. Start des Rundwegs ist der Parkplatz der Seilbahn-Zugspitze. Auch ein Bad ist je nach Saison im See schon mal drin.
Idealer Einstieg: Käseralm im Chiemgau
Diese Tour ist sehr gut geeignet, um gemeinsame erste Wandererfahrungen zu machen.
Los geht’s an der Talstation der Hochriesbahn. Der Aufstieg dauert zwei Stunden und der Abstieg circa eine Stunde. Zwischendurch gibt’s jede Menge Kühe zu sehen sowie einen Bikepark. Außerdem wartet ein schöner Naturspielplatz auf die Kleinen.
Jede Menge weitere Strecken für Familien gibt es auch beim Wanderverband in Bayern.
Viele Spaß beim Entdecken!