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Reisekrankheiten

Im Flugzeug: Was passiert mit meinem Körper?

Veröffentlicht am:18.08.2020

3 Minuten Lesedauer

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“, sang Reinhard Mey. Das Lied brannte sich in die Gedächtnisse der Deutschen ein und unterstützt Flug-Fans darin, dass Fliegen ein wunderbares Erlebnis ist und für Freiheit steht.

Eine Frau sitzt neben zwei Mitreisenden im Flugzeug und liest ein Buch

© iStock / BraunS

Gewiss ist es ein atemberaubender Anblick, wenn wir auf einmal über den Wolken sind, die Sonne durch das kleine Kabinenfenster wärmt und die Erde unter uns liegt, wir Städte, Seen, Berge und Meer erahnen und uns dieser Magie hingeben können – immerhin fliegt (meistens) ein Anderer.

Wir haben Zeit, zu träumen, Musik zu hören, zu lesen, einen Film zu schauen oder zu essen. Doch sollten wir das alles auch wirklich tun? Warum ist uns im Flugzeug manchmal übel?  Und warum bekommen so viele Menschen ausgerechnet an Board Appetit auf Tomatensaft? 

Wie verändert sich mein Körper im Flugzeug?

Über den Wolken kann es nett sein – doch für unseren Körper bedeutet jeder Flug eine enorme Belastung, die sich in unterschiedlichen Symptomen niederschlägt. 

  • Ohrenschmerzen

    An Bord des Flugzeuges herrscht ein anderer Druck als auf der Erde. Dadurch kann es zu verstopften Ohren kommen: Wir hören weniger. Das kann ein erwachsener und gesunder Mensch meist leicht ausgleichen: Zum Beispiel helfen Kaugummi-Kauen, Gähnen und dass man sich die Nase zuhält und bewusst Luft in den hinteren Mundraum presst. Dadurch werden die Ohren wieder frei. 

  • Trockene Augen

    Klimaanlagen sind alles in allem nicht förderlich für die Luftfeuchtigkeit eines Raumes. Im Flugzeug ist die Luft besonders trocken. Der Körper kann bis zu 1,5 Liter Wasser verlieren. Viel trinken ist also wichtig! Kontaktlinsenträgern wird empfohlen, lieber die Brille zu tragen und befeuchtende Augentropfen zu benutzen. 

  • Geschmacksknospen

    Da kommt sie, die Stewardess mit dem Getränkewagen und ein Teil der Passagiere bekommt auf einmal eine unbändige Lust auf Tomatensaft. Was? Richtig gelesen: Auf Erden meistens eher Zutat eines Cocktails, ist der rote Saft über den Wolken ein echter Renner.

    Forscher bekamen heraus, dass sich das Geschmacksempfinden in der Luft ändert. Dies hat mit dem niedrigen Luftdruck zu tun. Salziges wird viel schwächer empfunden, der Tomatensaft schmeckt fruchtiger. 

  • Darmträgheit

    Unser Verdauungssystem arbeitet in der Luft nicht so auf Hochtouren, wie auf dem Boden. Wenn wir also etwas essen, wird es während eines Fluges entweder gar nicht, oder nur sehr langsam verdaut. Die Folge: Übelkeit, Völlegefühl, gefolgt von Müdigkeit.

    Dass es zu aufgeblähten Bäuchen und „duftenden“ Folgen kommt, ist übrigens weit verbreitet: Der sinkende Luftdruck in der Kabine sorgt nicht nur für Druck auf den Ohren, sondern auch auf den Bauch. Die Gase im Darm dehnen sich um satte 40 Prozent aus – wir müssen sie also rauslassen. Vermeiden Sie am besten blähende Lebensmittel und Alkohol. 

  • Sauerstoffmangel

    Auch, wenn die moderne Flugzeug-Architektur versucht, unserem Körper etwas anderes vorzumachen, merkt er, dass er in der Luft ist. Der Luftdruck an Bord ist künstlich und entspricht dem von 2400 Metern in der Höhe. Dadurch ist der Sauerstoffgehalt in der Luft geringer. Dadurch steigt der Blutdruck, das Herz schlägt schneller und die Gefäße werden enger. 

Wenn Babys einsteigen...

Während ein erwachsener Körper den ein oder anderen Flug verarbeiten kann, sieht es bei kleinen Kindern und Babys schwieriger aus. Gesunde Babys dürfen zwar etwa eine Woche nach der Geburt fliegen, jedoch haben sie Schwierigkeiten, den Druckunterschied auszugleichen. Das Baby während des Starts zu stillen, kann helfen, da es dann schluckt.

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