Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Herz & Kreislauf

Bauchaortenaneurysmen: erweiterte Gefäße

Veröffentlicht am:18.08.2022

3 Minuten Lesedauer

Bei einem Aneurysma in der Bauchschlagader weitet sich das Gefäß und droht zu zerreißen – es besteht Lebensgefahr. So lässt sich ein Bauchaortenaneurysma erkennen und behandeln.

Ärzte operieren ein Bauchaortenaneurysma minimal-invasiv.

© iStock / JazzIRT

Was ist ein Bauchaortenaneurysma?

Die Bauchschlagader versorgt die Bauchorgane und die Beine mit Blut, das mit Sauerstoff angereichert ist. Sie stellt somit die Hauptverbindung von Herzen zum unteren Körper dar.

Bei einem Bauchaortenaneurysma ist diese Bauchschlagader, die medizinisch Bauchaorta genannt wird, sackartig erweitert. Eine leichte Erweiterung der Bauchaorta ist meistens kein Problem, insbesondere weil es im Alter häufig vorkommt. Wächst sie jedoch weiter an und dehnt sich zu stark aus, besteht die Gefahr, dass sie reißt – dann droht Lebensgefahr.

Bauchaortenaneurysmen entstehen, wenn die Wände der Blutgefäße an Elastizität verlieren. Diese Faktoren begünstigen die Abnahme der Gefäßelastizität und damit ein Aneurysma im Bauch:

  • Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität des Gewebes ab. Der Großteil der Menschen mit einem Bauchaortenaneurysma ist älter als 65 Jahre.
  • Das Geschlecht: Es spielt eine Rolle beim Bauchaortenaneurysma. Frauen sind seltener betroffen als Männer.
  • Rauchen: Nikotin schädigt die Gefäße und ist ein vermeidbarer Risikofaktor für ein Bauchaortenaneurysma.
  • Krankheiten: Vor allem Bluthochdruck und die koronare Herzkrankheit begünstigen ein Aneurysma. Auch mit erhöhten Blutfettwerten steigt die Wahrscheinlichkeit.
  • Die Gene: Das Aneurysma-Risiko ist bei hellhäutigen Menschen größer. Das Gleiche gilt, wenn bereits enge Verwandte ein Aneurysma im Bauch hatten.

Symptome, die auf ein Bauchaortenaneurysma hindeuten

Wenn sich die Bauchschlagader weitet, ist dies in den meisten Fällen zunächst harmlos und geschieht unbemerkt. Bauchaortenaneurysmen verursachen in der Regel keine Beschwerden – und bleiben dadurch oft unerkannt. Größere Aneurysmen der Bauchschlagader führen jedoch mitunter zu Symptomen wie Bauch- oder Rückenschmerzen. Manche Betroffene verspüren Schmerzen in der Flanke.

Wenn die Bauchaorta reißt, ist ein plötzlicher Schmerz im Rücken spürbar. Die Schmerzen sind sehr stark und strahlen dann oft in die Seite oder Leistengegend aus. Je nach Größe des Risses kann es schnell zu einem Kreislaufzusammenbruch und zu Bewusstlosigkeit kommen. Das Gefährliche an einem Bauchaortenriss ist, dass der Körper innerlich verblutet, wenn keine schnelle Behandlung erfolgt. Bei Verdacht auf ein geplatztes Aneurysma muss sofort die Notärztin oder der Notarzt gerufen werden.

Wie wird ein Aneurysma der Bauchschlagader festgestellt?

Um ein Bauchaortenaneurysma zu diagnostizieren, macht die Ärztin oder der der Arzt einen Bauchultraschall. Dabei kann er den Durchmesser der Bauchaorta messen. Dieser beträgt normalerweise etwa zwei Zentimeter. Bei Ausbuchtungen der Bauchschlagader mit einem Durchmesser von mehr als drei Zentimetern sprechen Ärztinnen und Ärzte von einem Aneurysma.

Einen Bauchultraschall führen Mediziner einerseits durch, wenn Patientinnen oder Patienten über Beschwerden klagen. Andererseits können Männer ab 65 Jahren Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen.

Früherkennung

Mit der Früherkennungsuntersuchung bei Männern ab 65 Jahren lassen sich die Ausbuchtungen frühzeitig aufspüren und gegebenenfalls behandeln. So wird verhindert, dass ein Bauchaortenaneurysma reißt.

Die Kosten dieser Untersuchung übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen. Und das aus gutem Grund: Die Früherkennungsuntersuchung bei Männern ab 65 Jahren verringert nachweislich die Gefahr, dass ein Bauchschlagaderaneurysma reißt und zum Tode führt.

Wie wird ein Bauchaortenaneurysma behandelt?

Entdeckt die Ärztin oder der Arzt ein Bauchaortenaneurysma, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder das Aneurysma wird operiert oder es wird abgewartet und kontrolliert. Ob eine Operation angezeigt ist, hängt in erster Linie vom Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten ab sowie von der Größe des Aneurysmas. Große Bauchaortenaneurysmen werden vorsorglich behandelt, um zu verhindern, dass sie reißen. Kleinere Aneurysmen werden meist regelmäßig kontrolliert.

Diese Behandlungsmethoden bei Aneurysmen der Bauchschlagader gibt es:

Bauchaortaoperation

Wird aufgrund der Größe zu einer Operation geraten, gibt es zwei Methoden:

  • Bei einer offenen Operation macht die Ärztin oder der Arzt einen Bauchschnitt, öffnet das Aneurysma und legt in den Abschnitt der Schlagader ein künstliches Gefäßstück.
  • Bei einem sogenannten endovaskulären Eingriff führt die Ärztin oder der Arzt über einen kleinen Schnitt in der Leiste ein Röhrchen, eine sogenannte Stent-Prothese, über die Beinarterie ein und schiebt den Stent dann bis in das Aneurysma vor – so wird das Gefäß von innen gestützt.
Ein Mann mittleren Alters wird von einem Arzt dazu beraten, wie er ein Bauchaortenaneurysma vorbeugen kann.

© iStock / andresr

Lassen Sie sich bei den regelmäßigen Checkups von Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin zu Maßnahmen beraten, um einem Bauchaortenaneurysma entgegenzuwirken.

Andere Maßnahmen

Wenn ein Aneurysma nicht operiert werden muss, ist das Ziel, die Begleiterkrankungen optimal zu behandeln. Dazu gehört, den bestehenden Bluthochdruck oder die erhöhten Cholesterinwerte mit Medikamenten einzustellen. Auch auf das Rauchen sollte verzichtet werden – eben auf all das, was die Gefäße schwächen und ein Bauchaortenaneurysma verschlechtern könnte.

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?