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Die schönsten Fernwanderwege in Hessen
Veröffentlicht am:17.10.2025
6 Minuten Lesedauer
Wer Hessen zu Fuß erkundet, kommt aus dem Staunen nicht heraus: Märchenhafte Wälder, glitzernde Seen, liebliche Flusstäler und weite Höhenzüge warten auf alle Wanderlustigen. Wir stellen die fünf schönsten Fernwanderwege in Hessen vor.

© gettyimages / Westend61
Inhalte im Überblick
- Ab nach draußen: Wandern in Hessen tut einfach gut
- Vulkanring Vogelsberg: der Abwechslungsreiche
- Lahnwanderweg: der Romantische
- Kellerwaldsteig: der Ursprüngliche
- Bonifatius-Route: der Spirituelle
- Burgwaldpfad: der Märchenhafte
- So weit die Füße tragen: Was den Reiz beim Fernwandern ausmacht
- Hauptsache Bewegung: Hessen zu Fuß oder mit dem Rad entdecken
Ab nach draußen: Wandern in Hessen tut einfach gut
Hessens Natur ist perfekt für eine Entdeckungsreise in Wanderschuhen: Tiefe Wälder wechseln sich mit sanften Mittelgebirgen ab, Flüsse ziehen breite Schleifen und imposante Burgen thronen am Horizont. Sogar einen erloschenen Vulkan gibt es zu entdecken! Du genießt die herrliche Umgebung und tust dir dabei etwas Gutes: Wandern schont die Gelenke, bringt den Kreislauf in Schwung, stärkt das Immunsystem und lässt sich auf jedes Fitnesslevel zuschneiden.
Besonders verbunden mit der Natur fühlst du dich beim Fernwandern, auch Weitwandern genannt: Dabei bist du mehrere Tage oder sogar Wochen auf Tour und schläfst jede Nacht an einem neuen Ort – einer Pension, einem Hotel oder auf einer Berghütte. So legst du große Strecken zurück, erfahrene Fernwandernde durchqueren sogar ganze Länder. Du erlebst die Landschaft dabei intensiv, weil du sie Schritt für Schritt in deinem eigenen Tempo durchquerst. Im Kopf sind keine unnötigen Gedanken, sondern nur: gehen, ankommen, rasten – Entschleunigung pur! Du findest in Hessen insgesamt elf Fernwanderwege, die alle ihren eigenen Charme haben. Wir stellen die fünf schönsten vor:
Vulkanring Vogelsberg: der Abwechslungsreiche
Länge: 118 km, empfohlen sind 6 Etappen
Schwierigkeitsgrad: mittel-fordernd
Einmal rund um Europas größtes erloschenes Vulkangebiet im Naturpark Hoher Vogelsberg im Herzen Hessens: Der Vogelsberger Vulkanring führt dich durch lichtdurchflutete Buchenwälder, vorbei an markanten Kuppen aus erstarrter Lava und stillen Mooren. Sanfte Wegeverläufe im Tal wechseln sich mit anspruchsvollen Steigungen ab – insgesamt sind 2.200 Höhenmeter zu bewältigen. Die grandiose Aussicht, etwa vom Bismarckturm, entschädigt aber alle Mühen. Für Abkühlung sorgt das Wasser, das dich auf dem Weg begleitet: als glitzerndes Rinnsal, rauschender Bergbach oder stiller See. Dazwischen laden verwinkelte Fachwerkdörfer zum Verweilen und Pausemachen ein. Mehr landschaftliche Vielfalt auf einer einzigen Rundtour bietet kaum ein anderer Fernwanderweg.
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Lahnwanderweg: der Romantische
Start: Lahnquelle, Ziel: Lahnmündung
Länge: 290 km, empfohlen sind 19 Etappen
Schwierigkeitsgrad: mittel-fordernd
Du folgst dem Flusslauf der Lahn von der Quelle in Nordrhein-Westfalen bis zur Mündung in Rheinland-Pfalz. Dazwischen schlängelt sich der Lahnwanderweg durch das malerische Lahntal in Mittel- und Westhessen. Dabei begegnest du der Lahn in all ihren Facetten: vom reißenden Fluss bis zum ruhigen Nebenbach. Hoch über dem Wasser verlaufen die Pfade oft auf den Höhenzügen, führen aber immer wieder hinunter ans Ufer. Insgesamt legst du 4.000 Höhenmeter zurück, die sich aber auf 19 Etappen gut verteilen. Dabei erfreust du dich an Ausblicken auf Weinberge, mittelalterliche Brücken und imposante Burgen wie Runkel oder die Burg Nassau. In den historischen Altstädten von Marburg, Wetzlar oder Limburg erlebst du hessische Geschichte und Gastfreundschaft und kannst dich für die nächste Etappe stärken.
Kellerwaldsteig: der Ursprüngliche
Start: Frankenau, Ziel: Frankenau
Länge: 156 km, empfohlen sind 12 Etappen
Schwierigkeitsgrad: mittel
In Nordhessen tauchst du tief in den Urwald ein: Der Kellerwaldsteig durchquert den Nationalpark Kellerwald-Edersee, der zum UNESCO-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Deutschlands“ gehört. Hier wachsen Baumriesen, deren knorrige Kronen seit Generationen dem Wind trotzen. Zwischendurch blitzt immer wieder der Edersee zwischen den Bäumen hervor. Der Kellerwaldsteig führt nicht nur durch Buchenwälder: Du läufst an malerischen Bachläufen entlang, wanderst durch Wiesen und Felder und überquerst Bergrücken mit herrlicher Aussicht. Der höchste Aussichtspunkt ist der Wüstegarten mit seinem Kellerwaldturm, von dem der Blick ins Edertal und an klaren Tagen bis in den Taunus reicht. Wer sich für Geschichte interessiert, freut sich über spätmittelalterliche Burgen und Schlösser und die ehemalige Zisterzienser-Abtei Kloster Haina.
Bonifatius-Route: der Spirituelle
Start: Mainz, Ziel: Fulda
Länge: 180 km, empfohlen sind 9 Etappen
Schwierigkeitsgrad: leicht-mittel
Auf den Spuren des heiligen Bonifatius: Die Route zwischen den beiden Domstädten folgt der letzten Reise des Mönchs im Jahr 754 von Mainz bis zum Dom in Fulda. Unterwegs genießt du sonnige Weinberge am Rhein, sanft gewellte Felder, Streuobstwiesen und schmucke Dörfer mit liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern. Höhepunkte sind der Mainzer Domplatz, die stillen Alleen bei Hünfeld und der barocke Dom von Fulda, wo Bonifatius seine letzte Ruhestätte fand. Zwischen Kirchen und Kapellen säumen liebevoll gestaltete steinerne Andachtsmale den Weg. Das Spannende an diesem Weitwanderweg ist der Wechsel zwischen stillen Naturpassagen und lebendigen Städten – unterwegs gibt es sogar einen Ausblick auf die Skyline von Frankfurt.

© gettyimages / Patrick Straesser
Burgwaldpfad: der Märchenhafte
Start: Marburg, Ziel: Frankenberg
Länge: 51 km, empfohlen sind 3 Etappen
Schwierigkeitsgrad: leicht
Ein zauberhafter Weg durch das grüne Herz Nordhessens: Der Burgwaldpfad verbindet das mittelalterlich geprägte Marburg mit Frankenberg und führt mitten durch den Burgwald. Auch einige Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm handeln hier. Es schlängeln sich schmale Pfade unter hohen Baumwipfeln, vorbei an stillen Mooren, klaren Bächen und verborgenen Lichtungen. Immer wieder öffnet sich der Wald zu kleinen Fachwerksiedlungen oder Aussichtspunkten wie dem Christenberg mit seiner alten Kirche und den Resten einer mittelalterlichen Befestigung. Mit nur rund 680 Höhenmetern ist der Weg auch für wenig geübte Wandernde gut machbar und lässt dich für ein langes Wochenende in eine fast unberührte Natur eintauchen.
So weit die Füße tragen: Was den Reiz beim Fernwandern ausmacht
Lichtstimmungen, Wolkenbilder, Gerüche und Geräusche: Jeden Tag breitet sich ein neuer Landstrich mit all seinen Eigenheiten vor dir aus – und du kannst ihn ganz ohne Zeitdruck genießen. Deine einzigen Termine sind der Sonnenauf- und -untergang und deine Brotzeiten. Diese Entschleunigung lässt den Kopf zur Ruhe kommen und die Gedanken klarer werden. Gleichzeitig erlebst du viele kleine Abenteuer – denn Wetterumschwünge, unerwartete Wegführungen oder zufällige Begegnungen lassen sich nicht planen. Du trägst beim Fernwandern nur das Nötigste bei dir und bekommst ein Gespür dafür, was du wirklich brauchst und welchen Ballast du getrost abwerfen kannst. Und du tankst jede Menge Selbstbewusstsein: Jede Etappe, die du aus eigener Kraft bewältigst, stärkt nicht nur deine Muskeln, sondern auch das Vertrauen in dich selbst. Und auf der letzten Etappe gibt es eigentlich nur eine Frage: Wohin soll die nächste Weitwanderung gehen?
Los geht’s: Deine Checkliste für die erste Fernwanderung
- Frühzeitig buchen: Reserviere deine Unterkünfte (Wanderhotel, Pension, Hütte) mindestens sechs Monate im Voraus, vor allem für beliebte Touren.
- Etappen realistisch planen: Schau dir nicht nur die Kilometerzahl deiner Route an, sondern berücksichtige auch die Höhenmeter – versuche, dein eigenes Leistungsniveau realistisch einzuschätzen.
- Wegführung kennen: Du kannst dir merken: Hauptwege = weißes „R“ auf rotem Grund, Zuwege = rotes „R“ auf weißem Grund.
- Die richtige Ausrüstung: Pack dir leichte, wetterfeste Kleidung ein, wähle einen Rucksack mit etwa 50 bis 80 l Fassungsvermögen, 2 l Trinkwasser pro Tag einplanen (vor Ort auffüllen), Snacks für abgelegene Etappen mitnehmen, Trekkingstöcke sind sinnvoll und eine Notfallapotheke mit Blasenpflastern, Schmerzmitteln etc. gehört in jeden Rucksack.
- Navigation: Lade dir Wanderkarten vor der Etappe herunter – nicht überall gibt es Handyempfang.
- Flexibel bleiben: Bei einem Wetterumschwung oder wenn du erschöpft bist – passe die Pläne unbedingt an. Sicherheit geht immer vor.
Hauptsache Bewegung: Hessen zu Fuß oder mit dem Rad entdecken
Auch wenn eine Fernwanderung gerade nicht in deinen Alltag passt: In Hessen gibt es jede Menge Möglichkeiten, die Natur zu erkunden: Lass dir bei einer Radtour den Wind um die Nase wehen oder tauche in märchenhafte Wälder ein. Für Kinder, die ein bisschen Action beim Spazierengehen brauchen, ist ein Barfußpfad ein tolles Ausflugsziel – oder eine von Hessens schönsten Schluchten. Und bei Nieselregen und unwirtlichen Temperaturen buchst du einfach einen unserer Gesundheitskurse, um in Bewegung zu bleiben.
Deine AOK wünscht dir viele schöne Outdoor-Momente!
Autorin: Ineke Haug