Verlässlich und empathisch

Teddy mit von Kinderhand gehaltenem Stethoskop auf der Brust, rechts daneben leicht verschwommenes Kindergesicht.

Die AOK Hessen ist für die gesundheitliche und pflegerische Versorgung ihrer Versicherten da. Dafür hat sie im Jahr 2021 insgesamt rund sechs Milliarden Euro ausgegeben. Für eine qualitätsorientierte und wirtschaftliche Versorgung der Patientinnen und Patienten gestaltet sie die Strukturen im Gesundheitswesen aktiv mit und setzt auf Innovation, Regionalität, Vernetzung und Dialog.

Die Leistungsausgaben sind im Jahr 2021 deutlich gestiegen. Pro Versicherten hat die AOK Hessen 3.562 Euro für Gesundheitsleistungen ausgegeben. Das waren 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die drei größten Einzelpositionen bilden weiterhin die Krankenhausausgaben, die Ausgaben für Arzneimittel und die Ausgaben für ärztliche Behandlung. Mit 5,4 Prozent ist der Anstieg bei den Arzneimitteln überdurchschnittlich. Dieser Entwicklung liegt eine allgemeine Preissteigerung für Arzneimittel bei einem gleichzeitigen leichten Rückgang der Abgabemenge zugrunde. Auch weiterhin tragen maßgeblich innovative onkologische Präparate zu dieser Ausgabendynamik bei. Zusätzliche Ausgabenbelastungen im Krankenhausbereich ergaben sich aus den Sonderregelungen zur Vergütung von frei gehaltenen Intensivbetten sowie für Coronatestungen in den Krankenhäusern. Die Dienstleistungsaufwendungen (Netto-Verwaltungskosten) der AOK Hessen sind um 1,6 Prozent je Versicherten zurückgegangen.

Hilfe für Familien

Die AOK Hessen hat im Jahr 2021 mehr als doppelt so viel Kinderkrankengeld ausgezahlt als im Jahr zuvor und damit vielen Familien finanziell geholfen. Ursache der deutlichen Ausweitung waren Regelungen, um die Auswirkungen der Coronamaßnahmen für Familien abzufedern. Es wurden sowohl der Zeitraum für den Bezug von Kinderkrankengeld verlängert als auch die Anspruchsvoraussetzungen erweitert. Die Fallzahlen stiegen bei der AOK Hessen auf über 40.000, was im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs um fast 60 Prozent entspricht. Die jährlichen Ausgaben haben sich mit fast sieben Millionen Euro mehr als verdoppelt. 

Transparenz schaffen

Einen guten Überblick über Angebote, Services und Leistungen der AOK Hessen bieten ihre Transparenzberichte. Mit diesen Berichten setzt die gesamte AOK-Gemeinschaft seit 2020 Standards in der GKV. Bei der Ausgestaltung wurde besonderer Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis von Informationsumfang und -tiefe gelegt. Zudem wurden Erkenntnisse aus Gesprächen mit Patienten- und Verbraucherorganisationen berücksichtigt. Die veröffentlichten Daten des Berichts beziehen sich auf das Jahr 2020. Es gingen bei der AOK Hessen rund 5,3 Millionen Anträge und Rechnungen ein. 96,3 Prozent davon wurden genehmigt. Zum Vergleich: 2019 waren es 5,7 Millionen Anträge. Insgesamt werden im Transparenzbericht zahlreiche Informationen zu Servicequalität, Bearbeitungsdauer und Leistungsgenehmigungen gegeben. 

Qualität durch Routine

Um die Gesundheitsversorgung und Pflege für ihre Patientinnen und Patienten zu gestalten, setzt die AOK Hessen auf innovative und qualitätsorientierte Verträge. Einige davon werden gesondert in diesem Kapitel vorgestellt. Ein wichtiges Instrument in diesem Zusammenhang ist die Qualitätssicherung mit Routinedaten, kurz QSR. In diesem Verfahren wird die Behandlungsqualität von Kliniken mithilfe statistischer Auswertungen von Daten gemessen, die ohnehin für die Abrechnung erhoben werden. In ähnlicher Form wird Qualitätssicherung auch in der ambulanten ärztlichen Versorgung umgesetzt. Bei QuATRo („Qualität in Arztnetzen – Transparenz mit Routinedaten“) werden ambulante Qualitätsindikatoren aus Routinedaten erhoben und vergleichbar gemacht. Die gewonnenen Erkenntnisse können vor Ort gemeinsam mit den Gesundheitspartnern umgesetzt werden. 2021 erhielten drei Arztnetze in Hessen das QuATRo- Siegel für herausragende Versorgungsqualität – das Gesundheitsnetz GNEF Frankfurt und die Arztnetze GNO Fulda und PriMa Marburg. 

Mindestmengen erhöht

Auch Mindestmengen sind ein wichtiger Faktor für medizinische Behandlungsqualität. Regelungen zu Mindestmengen bewirken, dass Kliniken bestimmte Eingriffe und Behandlungen nur dann vornehmen dürfen, wenn sie eine Mindestanzahl solcher Leistungen pro Jahr erbringen. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat Mitte Dezember 2021 neue Mindestmengenregelungen beschlossen. Krankenhäuser müssen beispielsweise künftig mindestens 100 Brustkrebsoperationen pro Jahr durchführen, um solche Eingriffe weiterhin mit den Krankenkassen abrechnen zu können. Für Operationen bei Lungenkrebs gilt künftig eine Mindestfallzahl von 75 pro Standort und Jahr. Die Vorgaben traten 2022 in Kraft, aufgrund von Übergangsregelungen müssen die Kliniken die Vorgaben aber erst ab dem Jahr 2025 in vollem Umfang erfüllen. 

Von Digitalisierung profitieren

Versorgungsangebote, Leistungen und Services – viele Bereiche des Gesundheitswesens profitieren von der Digitalisierung. So können seit Ende 2021 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von Ärztinnen und Ärzten elektronisch an die Krankenkassen übermittelt werden. Neu ist auch die Patientenakte 2.0 mit erweitertem Funktionsumfang. Die AOK Hessen bietet die Patientenakte mit ihrer App „AOK Mein Leben“ an.

Erfolgreiche Entwöhnung

 

Drei Frauen, zwei in Schutzkleidung an einem Krankenhausbett, dritte Frau im Bett.

Die Coronapandemie hat den Fokus der Berichterstattung immer wieder auf Patientinnen und Patienten gelenkt, die in Kliniken beatmet werden mussten. Aber auch andere schwere Erkrankungen führen dazu, dass Betroffene über längere Zeit künstlich beatmet werden müssen – manchmal auch zu Hause nach einer Krankenhausbehandlung. Eine direkt in die Luftröhre eingebrachte Trachealkanüle führt zu erheblichen Beeinträchtigungen für die Betroffenen. Der rund um die Uhr erforderliche Betreuungsaufwand im häuslichen Umfeld ist immens. Allein bei der AOK Hessen gibt es jedes Jahr 120 bis 150 neue Fälle, in denen längerfristig künstliche Beatmung nötig wird. Mit einem besonderen Versorgungsvertrag gelingt es seit etwa drei Jahren, deutliche Verbesserungen der Lebensqualität für die Patientinnen und Patienten zu erreichen. Diesen Vertrag hat die AOK Hessen mit Kliniken in Hofheim, Bad Arolsen, Immenhausen, Bad Wildungen und Gießen geschlossen. Die Vereinbarung stellt sicher, dass die Patientinnen und Patienten vor der Entlassung aus der klinischen Betreuung in sogenannten Therapiezentren für außerklinische Beatmung (TAB) vorgestellt werden. Dort wird geklärt, inwieweit eine dauerhafte Beatmung vermeidbar scheint und eine direkt anschließende Therapie in einem TAB empfohlen wird. Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten vor einer lebenslangen Beatmung beziehungsweise der Versorgung mit einer Trachealkanüle zu bewahren und sie stattdessen zu entwöhnen („Weaning“). Erfahrenes Pflegepersonal betreut sie und ihre Familien im TAB in persönlicher Atmosphäre bis zu sechs Monate. Täglich erhalten die Patientinnen und Patienten Physiotherapie, Atmungs-, Logo- und Ergotherapie, einzeln und in der Gruppe. Von den 117 zu Beginn des Jahres 2022 aus den TAB entlassenen Patientinnen und Patienten konnten 61 ohne weiteren Betreuungsbedarf durch einen Pflegedienst in ihre häusliche Umgebung zurückkehren. Mit jeder erfolgreich durchgeführten Entwöhnung wird auch der hohe Bedarf an Pflegefachkräften verringert, denn für jede Versorgung im häuslichen Umfeld werden durchschnittlich 5,5 examinierte und zusätzlich weitergebildete Pflegefachkräfte benötigt. Auch wenn die Versicherten wieder zu Hause sind, muss die Therapie nicht sofort enden. Bei medizinischer Notwendigkeit kann eine bis zu einjährige intensive Nachbetreuung durch das Weaning- Team mit ärztlicher Kooperation erfolgen.

gezeichnetes Porträt einer Frau mit langen Haaren

„Motivation und Kompetenzen der am Projekt beteiligten Menschen sind die Schlüssel für die bisher hohen Erfolgsquoten. Bei etwa 95 Prozent der Patientinnen und Patienten erfolgte eine Potenzialeinschätzung, bei der Hälfte war diese positiv, mehr als 50 Prozent konnten nach etwa zweieinhalb Monaten ohne weitere Beatmung entlassen werden.“

Dagmar Giese führt mit ihrem Team Projekte zur Erhöhung der Versorgungsqualität in der Intensiv- und Behandlungspflege sowie am Lebensende durch.

 

 

 

 

Behandlung strukturieren

Mit AOK-Curaplan bietet die AOK Hessen chronisch Erkrankten strukturierte Behandlungsprogramme, sogenannte Disease-Management-Programme (DMP). Sie richten sich an Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, koronarer Herzkrankheit, Brustkrebs, Asthma bronchiale und chronisch atemwegsverengenden Lungenerkrankungen. Wer an DMP teilnimmt, wird engmaschig ärztlich betreut und regelmäßig darüber informiert, wie durch persönliches Verhalten das Krankheitsbild positiv beeinflusst werden kann. Damit kann das Risiko für Komplikationen und Folgeschäden verringert werden. Ende 2021 waren rund 180.000 Versicherte der AOK Hessen in strukturierte Behandlungsprogramme eingeschrieben. 

Pflegesituation meistern

Die AOK Hessen betreute im Jahr 2021 etwa 140.000 pflegebedürftige Personen. Sie brachte über 1,5 Milliarden Euro für ambulante und stationäre Pflegeleistungen auf. Wenn unerwartet Pflegebedarf entsteht, sind viele Menschen überfordert. Hier möchte die AOK Hessen unterstützen. 30 Pflegeberaterinnen und -berater machen sich ein Bild von den Gegebenheiten in der Wohnung oder im Heim und beraten Betroffene und Angehörige zu geeigneten Lösungen und Leistungen. Allerdings war die Beratung vor Ort durch die Auswirkungen der Coronapandemie im ganzen Jahr stark beeinträchtigt. Dennoch konnte auch telefonisch in vielen Fällen Unterstützung geleistet werden.

Hilfe zur Selbsthilfe

Seit über 30 Jahren unterstützt die AOK Hessen die gesundheitsbezogene Selbsthilfe finanziell und organisatorisch. Im letzten Jahr hat die AOK Hessen der Selbsthilfe rund 2,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die infolge der Auswirkungen der Coronapandemie aber nicht komplett abgerufen worden sind. Rund 614.000 Euro standen für die Projektförderung und knapp 1,5 Millionen Euro für die kassenartenübergreifende Gemeinschaftsförderung zur Verfügung. Zur Veranstaltung „Selbsthilfe im Dialog“ wird im Kapitel „Kompetent und vernetzt“ berichtet. 

Bei Behandlungsfehlern unterstützen

Wenn Versicherte der AOK einen ärztlichen Behandlungsfehler vermuten, steht die AOK Hessen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Bei der hessischen Gesundheitskasse sind derzeit rund 1.100 solcher Fälle in Bearbeitung. Die Quote der durch den Medizinischen Dienst bestätigten Behandlungsfehler lag 2021 bei 25 Prozent. Über 1,8 Millionen Euro Behandlungskosten konnten durch die AOK Hessen zurückgefordert werden.

Fehlverhalten aufdecken

Bei der AOK Hessen klärt ein spezialisiertes Team mögliches Fehlverhalten im Gesundheitswesen auf. In den Jahren 2020 und 2021 stieg die Anzahl der aufgedeckten Fälle an. Anfang 2020 waren über 400 Fälle in Bearbeitung, bis Ende 2021 kamen 549 neue hinzu. Insgesamt konnten 538 Fälle abgeschlossen werden, was einem Anstieg um mehr als 80 Prozent entspricht. Die Summe der gesicherten Forderungen betrug über 2,8 Millionen Euro.

Fehlverhalten aufdecken

Bei der AOK Hessen klärt ein spezialisiertes Team mögliches Fehlverhalten im Gesundheitswesen auf. In den Jahren 2020 und 2021 stieg die Anzahl der aufgedeckten Fälle an. Anfang 2020 waren über 400 Fälle in Bearbeitung, bis Ende 2021 kamen 549 neue hinzu. Insgesamt konnten 538 Fälle abgeschlossen werden, was einem Anstieg um mehr als 80 Prozent entspricht. Die Summe der gesicherten Forderungen betrug über 2,8 Millionen Euro.

Gesundheitskurse flexibel ausrichten

Die Auswirkungen der Pandemie betreffen auch das Präventionsangebot der AOK Hessen. Im April 2021 begannen hessenweit 80 AOK-Gesundheitskurse in den Bereichen Ernährung, Entspannung und Bewegung im Online-Format. Präsenzkurse konnten in dieser Zeit wegen der bestehenden Kontaktbeschränkungen nicht stattfinden. Dank der steigenden Impfraten konnten im Herbst fast 150 Präsenzkurse unter Hygieneregeln durchgeführt werden. Hinzu kamen 110 Onlinekurse. Ob Präsenz oder Online: Die Bandbreite der AOK-Angebote ist groß. Mit „AOK Future Meal“ gibt es beispielsweise einen neuen Kurs zu gesunder und nachhaltiger Ernährung. Neu sind ebenfalls die Bewegungskurse „AOK – Mini Moves“ und „AOK – Faszien-Fit“. Aber auch die Kurs-Klassiker wie das „Sanfte Rückentraining“ werden weiterhin erfolgreich angeboten. 

Bewegung bringt Gesundheit

In Schulen und Kitas konnten zahlreiche Projekte und Bewegungsangebote fortgesetzt werden, die überwiegend im Freien stattfanden – etwa die „GemüseAckerdemie“ oder „WheelUp!“. Die Aufführungen des beliebten Henrietta-Theaterstückes und die Papilio-Tour mit der Augsburger Puppenkiste mussten hingegen weitgehend entfallen. Von Papilio konnten zehn Theatertage in Grundschulen durchgeführt werden und von Henrietta & Co. gab es an jedem Adventssonntag und in der Woche danach eines der drei Theaterstücke per Videostream zu sehen. Zudem gab es neue Inhalte wie „Schulranzen-Fit“ für die erste bis vierte Klasse und digitale Angebote wie „Henriettas bewegte Schule“ mit Tutorials zur Unterstützung im Homeschooling. Die jährliche Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ fand auch während der Coronapandemie statt, allerdings mit leichten Veränderungen. Die Kooperation „Näher dran“ mit der Sportjugend Hessen zur Förderung von Integration, Inklusion, Teilhabe und Partizipation bestand im vierten Jahr. Im Mai 2021 hat die AOK Hessen die Leitung der „Gemeinsamen Stelle für Prävention und Gesundheitsförderung in Hessen“ sowie des „Programmbüros des GKV-Bündnisses für Gesundheit“ übernommen. Hierbei geht es insbesondere um die kassenübergreifende Koordination und Unterstützung kommunaler Aktivitäten zur Prävention. 

Im Betrieb Gesundheit fördern

Die Kurse in der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) wurden ebenfalls vorwiegend online durchgeführt. Dabei wurde entweder auf die hauseigenen Kommunikationssysteme der Betriebe oder auf das Videokonferenzsystem der AOK Hessen zurückgegriffen. Beschäftigte wurden hier zum Beispiel zur Ergonomie am Heimarbeitsplatz, zu gesunder Pausenernährung und zu Entspannungstechniken geschult. Im Sommer konnten einige Maßnahmen, wie zum Beispiel die BGF-Gesundheitstage, auch wieder vor Ort in den Betrieben stattfinden. 2021 wurde erstmals ein AOK-Preis für erfolgreiche Betriebliche Gesundheitsförderung in der Pflege ausgelobt – für besonders engagierte Kliniken sowie ambulante und stationäre Altenpflegeeinrichtungen. Die drei hessischen Gewinner kamen aus Rodenbach, Bad Homburg und Leuna.

Gesundheitspartnerinnen und -partner (Januar 2022)

 

Stationäre Einrichtungen

 

Krankenhäuser

135

Stationäre Rehabilitationseinrichtungen

114

Vollstationäre Pflegeeinrichtungen

830

Teilstationäre Pflegeeinrichtungen

340

Kurzzeitpflegeeinrichtungen

778

 

 

Ambulante Vertragspartnerinnen und -partner

 

Vertragsärztinnen und -ärzte

11.004

Ärztliche Bereitschaftsdienste

70

Psychotherapeutinnen und -therapeuten

4.403

Vertragszahnärztinnen und -ärzte

4.700

Ambulante Pflegedienste

1.349

 

 

Apotheken

 

Öffentlich

1.251

Im Krankenhaus

51

 

 

Kundinnen und Kunden

 

Jahresdurchschnitt 2021

 

Versicherte

1.697.554

Mitglieder

1.262.281

Firmenkunden etwa

123.000

 

 

Innovative Versorgungsverträge

 

Zwei Frauen bei Blutdruckmessung.

Die AOK gestaltet die Versorgungslandschaft in Hessen aktiv mit. Sie setzt sich für eine qualitätsgesicherte, patientenorientierte und wirtschaftliche Gesundheitsversorgung ein. Unter dem Namen „AOK-Priomed“ fasst sie mehrere Versorgungsverträge zusammen. Der neueste ist der zur innovativen und verträglichen LAight®-Therapie bei Akne Inversa. Im Unterschied zur gewöhnlichen Akne geht diese im frühen Erwachsenenalter mit starken Beeinträchtigungen einher, führt zu großflächigen Entzündungen und kann starke Schmerzen verursachen. Der Leidensdruck der Betroffenen ist meist enorm, zumal die medikamentöse und chirurgische Therapie schwierig ist. Die LAight®-Therapie ist eine Methode zur ambulanten Behandlung, die von dauerhafter Linderung bis hin zur vollständigen Symptomfreiheit führen kann. Die AOK Hessen übernimmt als erste gesetzliche Krankenkasse die Kosten für diese neuartige Therapieform. 

Der Vertrag „AOK-Priomed Herzinsuffizienz“ fördert die Früherkennung, die bessere Vernetzung von Haus- mit Facharztpraxen und die Stärkung des nichtärztlichen Personals. Wer teilnimmt, steht in regelmäßigem ärztlichen Kontakt, führt ein Gesundheitstagebuch und achtet genauer auf körperliche Veränderungen. Rund die Hälfte der Hospitalisierungen bei Herzinsuffizienz ist vermeidbar, wenn ein abgestimmtes, verzahntes Management der Patientinnen und Patienten im ambulanten Sektor erfolgt. Am Vertrag können Arztnetze teilnehmen, die im vergangenen Jahr mindestens 400 Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz betreut haben. 

Auch Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen müssen oft mit häufigen und längeren Klinikaufenthalten rechnen. Dabei könnte die Versorgung oft besser organisiert werden. Ein weiterer „AOK-Priomed“-Vertrag der AOK Hessen geht deshalb einen praktikableren Weg: Die Betroffenen bleiben in ihrem sozialen Umfeld und werden intensiver ambulant betreut. Zunächst gilt dies für Patientinnen und Patienten aus dem Raum Nord- und Mittelhessen – eine Ausweitung des Vertrags auf weitere hessische Regionen ist geplant.

gezeichnete Porträts rechts und links.

"Mit den AOK-Priomed-Verträgen verfolgen wir unterschiedliche innovative Ansätze. Wichtig ist, dass die Patientinnen und Patienten einen Nutzen haben. Die Versorgungsqualität steht im Mittelpunkt. Dabei kann es um eine neuartige wirksamere Therapie gehen, um eine bessere Vernetzung der Akteure oder um regionale Kooperationen."

Yvonne Kothe aus dem stationären Versorgungsbereich und Jasmin Makic vom integrierten Versorgungsmanagement betreuen unter anderem AOK-Priomed-Verträge.

 

 

 

Ein junger Mann mit gepflegtem Bart in Jeans und kariertem Hemd, gebeugt ein kleiner Junge mit bunt gestreiftem Pulli auf seinem Rücken. Daneben eine junge Frau mit schulterlangen Haaren in Jeans und hellem Twinset, ein Mädchen mit gelbem Pulli auf ihrem Rücken.

2021 – ein besonderes Jahr

Im Frühjahr 2022 geht der Blick auf zwei Jahre Pandemie zurück – mit Einschnitten in das öffentliche, gesellschaftliche und persönliche Leben sowie in die Wirtschaft, wie sie bis dahin undenkbar waren. Allein im Jahr 2021 gab es in Deutschland rund 5,5 Millionen Corona-Neuinfektionen. Ende 2020 begann die Impfkampagne, Zweit- und Auffrischungsimpfungen folgten und unterschiedliche Modelle für eine Impfpflicht wurden diskutiert. Dies alles vollzog sich unter neuen politischen Vorzeichen nach dem Regierungswechsel im September 2021.

Menschen in einer Beratungssituation an einem Tisch. Rechts eine junge Frau, blättert in einer Broschüre. Daneben ein Junger Mann. Ein weiterer Mann in Rückenansicht, nur der Schulterbereich.

Persönlich und nah

Auch in Zeiten von Corona ist die AOK Hessen nah an den Menschen und ihren Bedürfnissen. Trotz zahlreicher Einschränkungen hatte die Gesundheitskasse über vielfältige Kanäle intensiven Kontakt zu ihren Versicherten. Sie hilft persönlich, partnerschaftlich und unbürokratisch. Dabei hat sie neue Kontaktmöglichkeiten und Kommunikationskanäle etabliert, die schon vor der Pandemie vorhanden oder in Entwicklung waren, durch die besondere Situation aber beschleunigt ausgebaut wurden.

fünf Menschen in einem Seminarraum im Gespräch, drei Frauen, zwei Männer, teils sitzend, teils stehend.

Engagiert und verantwortungsvoll

Die Coronapandemie beschleunigte eine Entwicklung, die die AOK Hessen schon zuvor angestoßen hatte: den Weg in moderne und hybride Formen der Zusammenarbeit. In kurzer Zeit konnte vieles ermöglicht und ausprobiert werden, Erfahrungen und Impulse aus der Praxis flossen ein. Dabei wurden vor allem die Potenziale der Digitalisierung genutzt. Flexible Modelle zu Arbeitsort und -zeit spielten eine besondere Rolle.

ältere und jüngere Frau in Umarmung, davor ein kleiner Junge, ebenfalls umarmt.

Kompetent und vernetzt

Das Jahr 2021 war gesundheitspolitisch ein herausforderndes Jahr. Es war das erste Jahr, das komplett im Zeichen der Coronapandemie stand. Und es war das Jahr der Bundestagswahl, aus der eine neue Regierungskoalition hervorging. Zudem schloss die GKV das Jahr mit einem Defizit in noch nie gekannter Höhe ab. Die Stabilisierung der GKV-Finanzen ist und bleibt die vordringlichste Aufgabe der Gesundheitspolitik.

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