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Social Media verzerrt dein Selbstbild #AllesOK

Unsere Umfrage zum Thema zeigt: Social Media kann dich an dir zweifeln lassen. Damit du dich selbst wieder gut findest, haben wir Tipps und den AOK-liveonline-Vortrag „Like dich selbst – wie du in Social Media ein gesundes Selbstbild bewahrst“. Mach gerne mit – auch wenn du kein AOK-Mitglied bist.

Like dich selbst!

Soziale Medien haben viele positive Seiten, gerade für Jugendliche. Neue Impulse außerhalb der eigenen Lebenswelten, Zuspruch und die Zugehörigkeit zu einer Community geben Sicherheit, um sich selbst auszuprobieren. Doch es gibt auch Schattenseiten. Die Netzwerke können dem eigenen Selbstwert und der mentalen Gesundheit schaden. Der ständige Vergleich mit anderen kann Druck aufbauen und für Neid sorgen. Aber #AllesOK. Solange du weißt, wie du den Content richtig einordnen kannst. Und genau dabei wollen wir dir helfen.

Du bist mehr als dein Feed

Wir wollten herausfinden, wie es um die Nutzung von Social Media und die Körperwahrnehmung von jungen Menschen zwischen 14 und 30 Jahren steht. Eine von uns in Auftrag gegebene Umfrage von YouGov gibt uns jetzt Einblicke. Die Ergebnisse und ein Interview zum Thema findest du jetzt hier bei uns.

40 % der jungen Erwachsenen verspüren in Social Media den Druck, schöner aussehen zu müssen

Was wir in den sozialen Medien sehen, ist nicht immer real – aber es kann eine reale Bedrohung für die mentale Gesundheit sein. Die Flut schöner Menschen und perfekter Körper kann das eigene Körperbild verzerren. 

38 % der jungen Erwachsenen verspüren in sozialen Medien Neid auf andere

Influencer:innen sind die modernen Popstars. Perfekte Figur, perfektes Leben an perfekten Orten. Viele Social-Media-Nutzende eifern dem nach und präsentieren online nur die beste Version von sich selbst. 

Statusupdate zur Social-Media-Nutzung

Social Media gehört einfach in dein Leben? Kein Problem! Solange dein Leben nicht Social Media gehört. Für viele ist es aber gar nicht so leicht, das Handy wegzulegen. Das zeigen die folgenden Ergebnisse.  

Wenn die Realität nicht mehr genug ist

Fast alle jungen Menschen bearbeiten Fotos von sich selbst

Authentizität ist wichtig für die mentale Gesundheit junger Menschen. Aber was, wenn nicht mehr zu unterschieden ist, was echt ist und was nicht? Egal, ob neues Profilbild oder Selfie in der WhatsApp-Gruppe: Fast jedes Foto wird bearbeitet. Es folgt die Belohnung in Form von Likes, das fühlt sich gut an – also wird auch das nächste Bild mit Filtern und dergleichen aufgehübscht. Ein Kreislauf, bei dem die Echtheit auf der Strecke bleibt. 

Ganz schön geschönt

Die meisten Bilder in den sozialen Medien sind bearbeitet

FaceApp statt Gesichtscreme

Für fast ein Drittel gehört Bildbearbeitung zur Beauty-Routine

Nichts bleibt, wie es ist

So gut wie jede Körperpartie wird bearbeitet

Verzerrte Selbsteinschätzung, verzerrtes Selbstbild

Trotz Normalgewicht: Mädchen fühlen sich zu dick, Jungs zu schmächtig

Trend-Hashtags wie #bodypositivity oder #allbodiesarebeautiful suggerieren, dass soziale Medien frei von überhöhten Körperbildern sind. Diese virtuelle Blase gibt es zwar – aber es gibt auch die, in denen es um Kleidergröße XS, Trainingspläne und Muskelaufbau geht. Die ständige Konfrontation mit schlanken und durchtrainierten Körpern kann dazu führen, dass der eigene Körper als minderwertig empfunden wird.

Im Interview: Dr. Jürgen Theissing

"Du bist mehr als dein Feed!"

Unser Psychologe Dr. Jürgen Theissing hat sich mit dem Thema beschäftigt und Antworten auf die wichtigsten Fragen gefunden.

  • Was halten Sie im Umgang mit sozialen Medien für den wichtigsten Hinweis?

    Für einen Großteil der Jugendlichen, besonders um die Volljährigkeit herum, hat Social Media ein ernst zu nehmendes Suchtpotenzial.

    Das gilt sowohl für Professionelle, bei denen ja sogar noch zusätzlich ein kommerzielles Interesse dahinter steht, als auch für Normalos. Das Leben wird in Social Media gefiltert. Nicht nur ungeliebte Körperteile oder ungeschminkte Gesichter werden versteckt, sondern auch Emotionen wie Angst, Traurigkeit oder Langweile. Der Algorithmus belohnt nur das Besondere, nicht das Gewöhnliche mit all seinen zum Teil widersprüchlichen Facetten. Die wichtigste Botschaft, die Heranwachsende hier mitnehmen sollten, ist: „Du bist mehr als dein Instagram-Profil!“ Dieses Bewusstsein ist das wichtigste für einen gesunden Umgang mit Social Media.

  • Viele Jugendliche bearbeiten Fotos von sich. Und das in einem Alter, in dem sich die eigene Persönlichkeit gerade erst so richtig festigt. Welche Auswirkungen kann das auf das Selbstbild haben?

    Häufig geht es um den nächsten Kick. Und die digitale Welt ist die Kick-Maschine schlechthin. Das alles funktioniert nach dem Konditionierungs-Prinzip mittels Belohnung. Ein Like, ein Herzchen-Emoji oder ein anerkennender Kommentar – das alle schüttet kurzzeitig Dopamin aus. Man fühlt sich gut. Im Kopf entsteht aber auch die Logik „Wenn ich ein Like bekomme, bin ich gut. Aber nur bestimmte Dinge bekommen ein Like. Also sind auch nur die gut an mir.“ Also wird nachgelegt. Aber nur das, was gut ankommt, was vermeintlich liebenswert ist. Es wird wortwörtlich performt.

    Wenn zusätzlich Bilder mit Filtern perfektioniert und damit auch verfremdet werden, kann das zu einer Abwertung der eigenen Person führen. Das Mädchen mit den dünnen Beinen oder der Junge mit der makellosen Haut ist gut – nicht ich.

  • Warum ist das so problematisch?

    Der Mensch strebt nach Anerkennung. Wenn jemand diese aber primär für die geschönte Version seiner selbst bekommt, kann das zu einem großen inneren Konflikt führen. Innen- und Außenschau sind für die Identitätsbildung enorm wichtig und sollten möglichst stimmig sein. Wenn nicht, kommt es im schlimmsten Fall zur Selbstentfremdung.

  • Und wie wirkt sich das auf den für die mentale Gesundheit so wichtigen Selbstwert aus?

    Jugendliche befinden sich in einer wichtigen psychosozialen Entwicklungsphase, sind also besonders verwundbar. Wenn dann Wunschbild und „scheinbare“ Realität auseinanderklaffen, kann das die Entwicklung eines gesunden und differenzierten Selbstbildes und einem für die eigene Identität wichtigen Selbstwertgefühl erschweren. 

  • Wie wichtig sind Authentizität und Echtheit für die psychische Entwicklung von Jugendlichen?

    Authentizität und Echtheit sind wichtig für die psychische Entwicklung, sie gelten als zentral in der Identitätsbildung von Jugendlichen. Sie drückt sich aus in einem subjektiv stimmigen Gefühl von Kontinuität und einer positiven Sicht des eigenen Urteils und Handeln sowie in der Möglichkeit, „Positives von sich darzustellen“. In all diesem ist man auf die Anerkennung durch andere angewiesen, denn Identität ist ein Prozess, der eine Innen- und eine Außenperspektive miteinander verknüpft.

  • Welche Rolle spielen hierbei Social Media und Influencer:innen?

    Problematisch hierbei ist, dass Jugendliche nur teilweise wahrnehmen, dass jene Influencer:innen, die sie als virtuelle Freunde sehen, zugleich oftmals auch kommerziell ausgerichtete Werbefiguren sind und hierfür gezielt sowohl ihre Psyche als auch ihren Körper in Szene setzen. Der Schlüssel, um hier nicht Trugbildern nachzueifern, ist das Bewusstsein, dass dies eben nicht das echte Leben in all seinen Facetten ist. Das finde ich persönlich am wichtigsten bei dem Thema: das Bewusstsein, wie Social Media funktioniert.

Viele Fragen – noch mehr Antworten

Das vollständige Interview mit Dr. Jürgen Theissing findest du hier

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Alle Fakten auf einen Blick

Noch mehr Zahlen und Fakten gibt’s hier

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Immer an deiner Seite

Du fühlst dich in deinen sozialen Netzwerken manchmal überfordert und das belastet dich? Mach dir keine Sorgen, wir sind da für dich. Werde gleich Mitglied und profitiere von unserem breiten Angebot an Leistungen, die dir dabei helfen, dich wieder so richtig gut zu fühlen. 

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Dein Mental-Health-Trainingsbuddy: moodgym. Das interaktive Trainingsprogramm zur Vorbeugung und Verringerung von depressiven Symptomen.

Die Filme zur Kampagne

In der Werbekampagne zu unserem Leistungsangebot, zeigen wir, wie es sich anfühlen kann, wenn das Körperbild verzerrt ist: Du siehst nur noch deine vermeintlichen Makel und blendest aus, wie perfekt du eigentlich bist. Genau dann ist es an der Zeit, etwas zu verändern. Und dabei wollen wir dir helfen.

Film Nase

Film Arme

Quellenangabe

Umfrage „Social Media x Körperwahrnehmung“ von YouGov im Auftrag des AOK-Bundesverbandes. Befragt wurden 1500 Social Media nutzende Personen im Alter von 14 bis 30 Jahren in Deutschland. Erhebung: 14. bis 25. Februar 2023.

160 Jugendlichen im Alter von 14 und 15 Jahren wurde bei der Beantwortung der Fragen von den Eltern assistiert.