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Obst & Gemüse

Weintrauben: So gesund ist das süße Obst

Veröffentlicht am:08.01.2024

5 Minuten Lesedauer

Sie liefern wichtige Nährstoffe, enthalten aber eine Menge Fruchtzucker: Warum Sie Weintrauben nur in Maßen genießen sollten, wie sinnvoll das süße Obst bei einer kalorienarmen Ernährung ist und warum rote Trauben besonders gesund sind.

Junge Frau in einem Weinberg geht vor einer Weinrebe in die Hocke und probiert die roten Trauben.

© iStock / David-Prado

Was sind Weintrauben?

Weintrauben sind Beerenfrüchte und zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschen. Ihren Ursprung haben sie in Asien. Nach Europa schafften es die ersten Weinreben durch die Römer. In Deutschland gibt es insgesamt 13 Weinanbaugebiete. Aber nur rund zehn Prozent der angebauten Trauben landen auf den Tellern der Bevölkerung. Aus dem größten Teil der Traubenernte wird Wein gekeltert.

Die unterschiedlichen Sorten der Weintraube unterscheiden sich vor allem in der Farbe. Zu den weißen Sorten zählen grüne, gelbe und bernsteinfarbene Trauben. Dunkle Sorten sind Trauben mit roter, blauer oder schwarzblauer Färbung. Für ein vollmundiges Aroma müssen Weintrauben reif geerntet werden. Nach dem Pflücken reifen sie nicht mehr nach. Im Fruchtfleisch sitzen normalerweise kleine, etwas bitter schmeckende Kerne. Mittlerweile sind Tafeltrauben auch ohne Kerne im Handel erhältlich. Diese Sorten schmecken nicht mehr bitter. Sie gelten aber als weniger gesund, weil vor allem in den Kernen viele Antioxidantien enthalten sind. Deshalb werden beim Entsaften auch ganze Trauben mit Kernen verarbeitet. So bleiben mehr sekundäre Pflanzenstoffe im Saft erhalten.

Weintrauben – was steckt alles drin?

Je nach Sorte unterscheidet sich die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Mit rund 15 Gramm Kohlenhydraten pro 100 Gramm enthalten Weintrauben im Vergleich zu anderen Beerenobstsorten viel Zucker. Je nach Sorte und Reifegrad liefern Weintrauben etwa 70 Kilokalorien pro 100 Gramm. Im Fruchtfleisch sitzen wertvolle Vitamine, etwa Vitamin B1, B6 und Niacin. Dazu kommen die Mineralstoffe Kalium, Calcium und das Spurenelement Eisen. Nicht nur das süße Fruchtfleisch der Weintrauben ist gesund: Aus den Kernen der Weintrauben lässt sich Traubenkernöl herstellen. Dieses Öl enthält besonders viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie können die Zusammensetzung der Blutfette positiv beeinflussen.

Wie wirken Weintrauben auf den Körper?

Diese positiven Effekte von Weintrauben auf den Körper sind wissenschaftlich belegt:

  • Ballaststoffe in Weintrauben können die Verdauung ankurbeln. Eine hohe Konzentration an Natrium im Blut lässt den Blutdruck ansteigen. Das Kalium in Weintrauben kann sich positiv auf den Blutdruck auswirken, weil es den Körper unterstützt, Natrium auszuscheiden. Das Kalium regt auch die Arbeit der Nieren an, sodass überschüssige Flüssigkeit ausgeschieden wird.
  • Calcium spielt eine wichtige Rolle für gesunde Knochen und Zähne. Vor allem in Rosinen, also getrockneten Weintrauben, ist der Calciumanteil hoch. Sie haben aber auch einen höheren Zuckeranteil.
  • Eisen ist lebensnotwendig und an der optimalen Sauerstoffversorgung des Körpers beteiligt.
  • B-Vitamine in Weintrauben unterstützen den Stoffwechsel und die Blutbildung. Darüber hinaus helfen sie den Nerven und dem Immunsystem dabei, zu funktionieren.
  • Vor allen in roten Weintrauben sind sekundäre Pflanzenstoffe wie Resveratrol und Oligomere Proanthocyanidine (OPC) enthalten. Es gibt Hinweise, dass die Pflanzenstoffe das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und die Hautalterung bremsen können. Das ist aber noch nicht abschließend wissenschaftlich belegt.

Sind rote Trauben besonders gesund?

Als besonders gesund gelten rote Weintrauben oder blaue Weintrauben. Sie enthalten neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen besonders viele sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie Phenolsäuren und Flavonoide. Studien haben gezeigt: Phenolsäure kann vor bestimmten Krebsarten wie Magen-, Haut- und Lungenkrebs schützen.

Studien konnten für bestimmte Flavonoide positive Effekte nachweisen – etwa für die Anthocyane, die für die Farbe der Trauben verantwortlich sind. Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wirken hauptsächlich antioxidativ: Sie schützen die Zellen, indem sie schädliche Moleküle abfangen. Darüber hinaus können sie Entzündungen lindern und den Blutdruck positiv beeinflussen.

Grüne Weintrauben wachsen an einer Rebe.

© iStock / antares71

Weintrauben wachsen an einer Weinrebe. Man kann Trauben auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon anpflanzen.

Wie viele Weintrauben darf man täglich essen?

Wie viele Weintrauben pro Tag gesund sind, ist individuell unterschiedlich. Menschen mit Erkrankungen wie Diabetes mellitus sollten vorsichtig sein: Weintrauben können aufgrund des hohen Zuckergehaltes den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lassen. Empfehlenswert ist daher, Weintrauben in Maßen zu essen.

Unter den heimischen Obstsorten haben Weintrauben neben Äpfeln und Birnen den höchsten Fructosegehalt (Fruchtzucker). Menschen mit Fructoseintoleranz können Fructose zwar über den Darm aufnehmen, aber wegen eines Enzymdefekts nicht wieder abbauen. Deshalb reichert sich der Fruchtzucker in der Leber an, was lebensbedrohlich werden kann. Daher sollten sie besser auf Weintrauben verzichten.

Bei Personen mit Fructoseunverträglichkeit (Fructose-Malabsorbption) kann der Körper die in Nahrungsmitteln enthaltene Fructose nicht richtig aufnehmen und verwerten. Deshalb führt eine große Portion Weintrauben zu unangenehmen Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen oder Durchfall.

Ist es gesund, jeden Tag Weintrauben zu essen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, jeden Tag fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen (400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst). Dabei gilt: je bunter, desto besser. Aufgrund der vielen wertvollen Inhaltsstoffe spricht nichts dagegen, regelmäßig Weintrauben in einen abwechslungsreichen Speiseplan zu integrieren.

Weintrauben sind im Handel das ganze Jahr erhältlich. Im Sinne einer nachhaltigen und umweltschonenden Ernährung greifen Sie am besten auf heimische und saisonal erhältliche Lebensmittel zurück. In Deutschland haben die gesunden Weintrauben vor allem von August bis Oktober Hochkonjunktur. Dann schmecken sie besonders aromatisch.

Sind Weintrauben beim Abnehmen hilfreich?

Wie viele Obstsorten sind auch Weintrauben praktisch frei von Fett. Deshalb nutzen einige Menschen Weintrauben als gesundes Lebensmittel zum Abnehmen. Weintrauben schmecken süß und sind wegen ihres hohen Anteils an Kohlenhydraten kalorienreicher als viele andere Obstsorten. Daher können sie helfen, eine drohende Heißhungerattacke abzuwehren. Aber: Bei manchen Menschen steigert der Fruchtzucker in den Trauben den Appetit noch zusätzlich. Hilfreich beim Entschlacken und Entwässern des Körpers ist das in Trauben enthaltene Kalium. Es regt die Tätigkeit der Nieren an. Auch wegen der wertvollen Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe können Weintrauben ein idealer Begleiter für Menschen sein, die abnehmen wollen.

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Worauf sollte man beim Essen von Weintrauben achten?

Viele Menschen haben das Gefühl, dass rohes Obst und Gemüse ihr Wohlbefinden beeinträchtigt. Darmbakterien zerlegen Ballaststoffe aus Gemüse und Obst und produzieren als Nebenprodukt Gase. Bei einem übermäßigen Verzehr von Ballaststoffen, wie sie etwa in Weintrauben enthalten sind, können daher unangenehme Blähungen entstehen. In manchen Fällen ist es hilfreich, kleinere Portionen zu verzehren und diese gut zu kauen.

Es gibt auch Studien, die einen möglichen Zusammenhang zwischen der Schlafqualität und einer erhöhten Zuckerzufuhr sehen. Weil Weintrauben viel Zucker enthalten, kann ein Verzehr am späten Abend den Schlaf weniger erholsam machen. Wer das vermeiden möchte, sollte nach dem Obstgenuss ein paar Schritte spazieren gehen, bevor es ins Bett geht.

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