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Haut & Allergie

Besenreiser: Harmlos oder gefährlich?

Veröffentlicht am:13.05.2024

4 Minuten Lesedauer

Besenreiser empfinden die meisten Betroffenen als unschön und störend. Aber sind die kleinen, bläulich-roten Äderchen nur ein kosmetisches Problem oder können sie auch die Gesundheit gefährden?

Eine junge Frau in Sportkleidung sitzt auf einer roten Yogamatte und reibt sich den Fußknöchel.

© iStock / AJ_Watt

Was sind Besenreiser?

Bei Besenreisern handelt es sich um gut sichtbare, bläulich-rot durch die Haut schimmernde erweiterte Venen. Sie treten häufig an den Beinen auf – zum Beispiel an der Außenseite der Oberschenkel, in der Kniebeuge, den Unterschenkelinnenseiten und den Fußknöcheln. Medizinisch gehören sie zu den Krampfadern. Charakteristisch ist, dass man sie mit dem Finger wegdrücken kann. Anschließend füllen sie sich jedoch schnell wieder mit Blut und sind sofort wieder zu sehen.

Zwar sind Besenreiser in den meisten Fällen harmlos, jedoch können sie manchmal auf tieferliegende Venenerkrankungen hinweisen. Sie treten bei Frauen und Männern gleichermaßen auf.

Wie entstehen Besenreiser?

Die Hauptursachen von Besenreisern sind eine Bindegewebsschwäche oder hormonelle Veränderungen – zum Beispiel während einer Schwangerschaft. Jedoch spielt auch die erbliche Veranlagung eine Rolle. Kinder, bei denen ein Elternteil oder sogar beide Besenreiser haben, haben ein höheres Risiko, ebenfalls Besenreiser zu entwickeln. Dies muss allerdings nicht zwangsläufig geschehen.

Da die feinen Hautvenen im Laufe der Jahre an Elastizität verlieren, kommen Besenreiser häufiger im fortgeschrittenen Alter vor. Weitere Risikofaktoren, die das Auftreten dieser Form von Krampfadern begünstigen oder auch verschlimmern können, sind:

  • Bewegungsmangel
  • eine überwiegend stehende oder sitzende Tätigkeit im Arbeitsalltag
  • Rauchen und Alkoholkonsum
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Hormonpräparate, zum Beispiel die Antibabypille
  • hormonelle Umstellungen wie eine Schwangerschaft oder die Wechseljahre

Sind Besenreiser gefährlich?

Generell leiden Menschen mit Besenreisern nicht unter Beschwerden. Selten treten sie großflächig auf. In diesem Fall kann es zu leichten Schmerzen und einem Wärmegefühl kommen.

Für die meisten Betroffenen sind Besenreiser jedoch ein rein kosmetisches Problem. Nur in seltenen Fällen können gleichzeitig weitere Probleme an größeren Venen vorkommen, wie etwa Krampfadern und Beschwerden in den Beinen. Prinzipiell sind Besenreiser also ungefährlich. Wer sich unsicher ist, sollte vorsichtshalber einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

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Sollte man Besenreiser entfernen lassen?

Im Gegensatz zu anderen Formen von Krampfadern gelten Besenreiser als unbedenklich. Sie müssen daher nicht unbedingt entfernt werden. Wer jedoch stark unten den bläulichen Äderchen leidet, kann sich bei einem Venenspezialisten oder einer Venenspezialistin entsprechend behandeln lassen.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Um Besenreiser gezielt zu entfernen, stehen zwei Methoden zur Verfügung – die Sklerosierungstherapie und die Lasertherapie. Welche davon zur Anwendung kommt, hängt von der Größe der zu behandelnden Besenreiser ab. Grundsätzlich lassen sich alle Formen von Besenreisern entfernen. Auch kleinste Äderchen im Gesicht. Vorab sollte immer ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Arzt oder der Ärztin geführt werden.

Im Beratungsgespräch lassen sich zudem eventuelle Fragen oder Bedenken klären. Hierfür ist es ratsam, dass sich Patienten und Patientinnen im Vorfeld mit dem Eingriff vertraut machen und sich entsprechende Fragen notieren. Auch die Kosten gilt es, im Auge zu behalten. Da Besenreiser vor allem ein kosmetisches Problem darstellen, gehört die Behandlung nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Anschluss an das Gespräch folgt eine genaue Untersuchung der betroffenen Körperregionen, um die passende Behandlungsmethode zu wählen.

Sklerosierungstherapie: Bei dieser Methode werden die Besenreiser mit einer feinen Nadel punktiert und ein sogenanntes Sklerosierungsmittel injiziert – entweder in flüssiger oder in Schaumform. Letzteres ist besonders wirksam und eignet sich für stark geweitete Besenreiser. Die Injektion führt zu einer gewollten Entzündung. Warum? Durch die Entzündung verkleben die Gefäßwände der Besenreiser miteinander. Das Blut nimmt dann einen anderen Weg, das Venengewebe wird in Bindegewebe umwandelt und ist nach und nach nicht mehr als rotes Äderchen sichtbar. Um eventuelle Unverträglichkeiten in Bezug auf das injizierte Mittel auszuschließen, empfiehlt sich vor der Sklerosierungstherapie ein Allergietest.

Lasertherapie: Diese Methode verwendet man bei kleineren Besenreisern bis zu einem Durchmesser von zwei Millimetern. Die Besenreiser werden durch Wärmeeinwirkung verschlossen – durch einen Laser, eine Blitzlampe, Strom oder durch eine Hochfrequenz-Radiochirurgiebehandlung, die starke Hitze erzeugt. Dabei gerinnt das Blut in den betroffenen Arealen und wird anschließend vom Körper zersetzt und abgebaut. Sobald die Gefäßwand zerfallen und mit der Gegenseite verklebt ist, sind die Äderchen nicht mehr sichtbar.

Das Entfernen der Besenreiser erfolgt ambulant unter örtlicher Betäubung. Ein stationärer Aufenthalt ist somit nicht notwendig. Je nach angewandter Methode und Größe der betroffenen Körperpartien beträgt die Behandlungsdauer zwischen 15 Minuten und maximal anderthalb Stunden. Die Lasertherapie erfordert eventuell mehrere Sitzungen.

Eine Frau fährt Fahrrad auf einem Radweg in der Stadt.

© iStock / kate_sept2004

Die einfachste Maßnahme zur Vorbeugung von Besenreisern und Krampfadern ist Bewegung.

Worauf Sie nach der Entfernung von Besenreisern achten sollten

Nach der Entfernung von Besenreisern an den Beinen sollte man Tag und Nacht Kompressionsstrümpfe tragen – mindestens eine Woche lang. Zudem sorgt regelmäßiges Hochlegen der Beine für zusätzliche Entlastung. Bereits nach einer Woche kann mit venenschonenden sportlichen Aktivitäten begonnen werden. Dazu zählen unter anderem Schwimmen, Radfahren oder Joggen. Auf Saunagänge oder Solariumsbesuche sowie Massagen der behandelten Körperstellen sollte man verzichten.

Wie kann man Besenreisern vorbeugen?

Komplett verhindern lassen sich die kleinen unschönen Äderchen im Laufe des Lebens nicht. Ein venengesunder Lebensstil kann jedoch dazu beitragen, dass sich Besenreiser nicht vergrößern und sich nicht weiter ausbreiten. Mit folgenden Tipps können Sie das Fortschreiten verlangsamen:

  • Tragen Sie keine zu enge Kleidung.
  • Vermeiden Sie Übergewicht.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung.
  • Ziehen Sie überwiegend flache Schuhe an.
  • Wenn Sie einer sitzenden oder stehenden Tätigkeit nachgehen, ist es wichtig, dass Sie sich zum Ausgleich in Ihrer Freizeit viel bewegen und Sport treiben.
  • Legen Sie öfter mal Ihre Beine hoch.
  • Tragen Sie eventuell Stützstrümpfe.
  • Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck regelmäßig und lassen Sie ihn gegebenenfalls behandeln.

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