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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Gibt es Unterschiede zwischen Männerhaut und Frauenhaut?

Veröffentlicht am:14.07.2023

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 02.08.2023

Unterschiedliche Pflegeprodukte für Männer und Frauen – alles nur ein Marketinggag? Oder unterscheiden sich Männer- und Frauenhaut wirklich voneinander? Welche Ansprüche beide Hauttypen haben, lesen Sie hier.

Ein junges Pärchen steht im Bad vorm Spiegel, sie cremt sich ein und er trägt Rasierschaum auf.

© iStock / Antonio_Diaz

Sichtbare Unterschiede bei der Haut von Männern und Frauen

Männerhaut: dicker, glatter, unreiner

Männerhaut unterscheidet sich in ihrem Aufbau und in ihrer Struktur deutlich von Frauenhaut. Sie ist im Schnitt 20 Prozent dicker. Dadurch wirkt sie fester und robuster. Die männlichen Geschlechtshormone, die Androgene, die beim Mann den Bartwuchs anregen, sorgen auch für eine 30 Prozent höhere Talgproduktion. Dadurch wirkt Männerhaut gleichzeitig straffer und ebener, aber auch unreiner. Der Talg ist ein körpereigenes Fett, das sich wie ein Schutzfilm über die Haut legt. Dieser verteidigt die Haut gegen Erreger und bewahrt sie vor Feuchtigkeitsverlust. Gleichzeitig neigt die fettigere Männerhaut auch häufiger zu Unreinheiten und ist deutlich großporiger. Dadurch leiden Männer in jungen Jahren auch vermehrt an Akne.

Frauenhaut: dünner, zarter, empfindlicher

Die weibliche Gesichtshaut ist sehr viel feiner und dünner. Das macht sie auch empfindlicher. Gleichzeitig tendiert Frauenhaut eher zu Trockenheit. Während die Androgene die Talgproduktion beim Mann fördern, bewirkt das weibliche Sexualhormon – das Östrogen –, dass die Frauenhaut die Talgproduktion mit zunehmendem Alter eher zurückfährt. Frauen müssen ihrer Haut daher häufiger mit fetthaltigen Cremes auf die Sprünge helfen. Besonders in den Wechseljahren wird die Frauenhaut dünner und speichert weniger Feuchtigkeit. So trocknet sie schneller aus und verliert ihre Spannkraft – insbesondere im Gesicht, am Hals und an den Händen.

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Die richtige Pflege für Männerhaut und Frauenhaut

Die Gesichtshaut von vielen Männern ist fast täglich einer besonderen Belastung ausgesetzt: der Rasur. Rasieren reizt und strapaziert die Gesichtshaut. Daher sollten Männer je nach Hauttyp spezielle Rasierprodukte anwenden – und der Haut zum Schluss mit einem Aftershave zusätzlich etwas Gutes tun.

Für die tägliche Pflege sollten Männer nicht zu irgendeiner Creme, etwa die der Partnerin, greifen. Pflegeprodukte für Frauen sind in der Regel anders als für Männer formuliert. Nämlich fetthaltiger, wodurch die Poren verstopfen und Pickel verursacht werden. Der Grund: Ab der Pubertät zeigen sich durch den Einfluss von Hormonen und dem unterschiedlichen Aufbau wie verschieden männliche und weibliche Haut ist. Männerhaut benötigt in erster Linie eine Feuchtigkeitspflege, die schnell einzieht und idealerweise einen mattierenden Effekt hat. Konzentrierte alkoholische Lösungsmittel sind hingegen ein absolutes No-Go. Sie entfetten die Haut, zerstören ihren natürlichen Schutzschild und können sie so austrocknen. Absolute „Crememuffel“ sollten wenigstens im Sommer ihre Haut mit einer Portion Sonnencreme versorgen, um sie vor Sonnenschäden zu schützen und gleichzeitig etwas zu pflegen.

Frauen, die zu trockener Haut neigen, sollten ihre Haut besonders großzügig mit Feuchtigkeit und Fetten pflegen, um sie vor dem Austrocknen zu bewahren. Regelmäßige Peelings und Gesichtsmasken können zu einem ebenen Hautbild und zu einem geschmeidigen Hautgefühl beitragen. Das gilt je nach Hauttyp für Männer und Frauen gleichermaßen.

Querschnitt der 3 menschlichen Hautschichten von oben nach unten: Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut mit Fettgewebe, auch die Muskelschicht ist eingezeichet. Zu den Schichten zählen bzw. in den Abschnitten befinden sich: Hornhaut, Schweiß- und Talgdrüse, Nervenfaser, Haarwurzel, Fettzellen, Blut- und Lymphgefäße.
Hätten Sie's gewusst? In der Oberhaut befinden sich wichtige Immunzellen, in der Lederhaut sitzen wichtige Nervenfasern für die Sinneswahrnehmungen und die Unterhaut kann Energie speichern.

Wer ist stärker von Falten betroffen – Männer oder Frauen?

Kollagen ist ein hautstraffendes Eiweiß und ein wichtiger Feuchtigkeitsspeicher, der der Haut Spannkraft und Elastizität verleiht. Männerhaut verfügt über mehr Kollagenfasern, die zudem auch besonders gut vernetzt sind. Daher erfreuen sich viele Männer bis zum Alter von 30 Jahren einer faltenfreien Haut, während viele Frauen schon mit 20 erste Fältchen bekämpfen. Ab einem Alter von Mitte 20 beginnt der menschliche Körper, Kollagenfasern abzubauen. Die Haut verliert an Elastizität und erste Falten bilden sich. Faktoren wie Stress, Rauchen, wenig Schlaf, zu viel Alkohol oder ungeschützte Sonnenbäder können diesen Effekt noch beschleunigen. Ab Mitte 30 leiden auch Männer verstärkt an Falten. Diese sind häufig tiefer als bei Frauen. Das liegt daran, dass die Haut weniger neue Zellen produziert, weniger Feuchtigkeit bindet und das Bindegewebe gleichzeitig weniger elastisch wird.

Ein älteres Ehepaar sitzt in Badebekleidung am Strand, er trägt auf ihrem Rücken Sonnencreme auf.

© iStock / Aja Koska

Sonnenschutzmittel können nicht nur das Auftreten eines Sonnenbrandes hinauszögern, es gibt Hinweise, dass sie auch vorzeitige Hautalterung verhindern können.

Für Männer- und Frauenhaut: Sonnenschutz ist Pflicht

Sowohl für Männer als auch für Frauen gilt: Ein Sonnenschutz gegen die schädliche UV-Strahlung ist wichtig, um Hautkrebs vorzubeugen und gleichzeitig vorzeitige Hautalterung zu vermeiden. Die obere Schicht der Männerhaut enthält zwar etwas mehr Melanin, das dafür sorgt, dass Männer leichter einen dunkleren Teint bekommen als Frauen. Auf einen Sonnenschutz sollten sie dennoch nicht verzichten.

Zu einer guten Hautpflege gehört auch die regelmäßige Kontrolle von Muttermalen und auffälligen Hautstellen – durch Selbstuntersuchungen und ärztliche Kontrollen. Ab 35 haben Versicherte alle zwei Jahre Anrecht auf ein kostenfreies Screening, bei dem die Haut von Kopf bis Fuß gründlich untersucht wird.

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