Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Gesunde Ernährung

Weihnachtsbäckerei: Backtrend Low-Carb-Plätzchen

Veröffentlicht am:16.12.2020

7 Minuten Lesedauer

Dass Weihnachtsplätzchen mit weniger Kohlenhydraten nicht schmecken, ist ganz klar ein Irrtum. Mittlerweile gibt es für nahezu jede bekannte Plätzchensorte eine Low Carb-Alternative. Wir stellen Ihnen einen Klassiker der Weihnachtsbäckerei in der Low-Carb-Variante vor.

Low-Carb-Plätzchen haben weniger Zucker und Kohlenhydrate bei vollem Geschmack.

© iStock / Sanja Radin

Low Carb – wie geht das?

Damit Sie atmen, denken und laufen können, damit Ihr Herz schlagen und ihr Darm verdauen kann, braucht Ihr Körper Energie.  So wie ein Auto Kraftstoff braucht, braucht der Mensch Energie in Form von Nahrung. Beinahe jedes Lebensmittel beinhaltet mindestens einen der drei Träger dieser Energie-Kalorien: Eiweiß, Fett oder Kohlenhydrate (Stärke und Zucker).

Wer sich nach dem Low-Carb-Prinzip ernähren möchte, reduziert den Kohlenhydratanteil im Speiseplan, denn Low Carb ist die Kurzform für den englischen Begriff „low carbohydrates“, was „wenig Kohlenhydrate“ bedeutet. Low-Carb-Rezepte enthalten deshalb in der Regel weder Weizenmehl noch raffinierten Zucker. 

Die Anhänger einer Ernährungsweise mit wenig Kohlenhydraten sehen darin folgende Vorteile:

  • Sie verzehren mehr Gemüse, Nüsse sowie eiweißhaltige Lebensmittel und steigern so ihre Vitamin-, Mineralstoff- und Ballaststoffaufnahme.
  • Sie halten Ihren Blutzucker auf einem niedrigen Level und verhindern somit Heißhungerattacken.
  • Sie reduzieren das Risiko für Typ-2-Diabetes.
  • Sie nehmen in der Regel weniger Kilokalorien pro Tag auf und können so Körpergewicht reduzieren, ohne den Jo-Jo-Effekt fürchten zu müssen.

Jedoch sollte der Kohlenhydratanteil der Ernährung dauerhaft nicht zu niedrig liegen: Amerikanische Forscher fanden 2018 in einer Kohortenstudie heraus, dass sich sowohl zu viele als auch zu wenige Kohlenhydrate über einen längeren Zeitraum negativ auf die Gesundheit auswirken und das Sterblichkeitsrisiko erhöhen können. 

Die Low-Carb-Varianten stehen den altbekannten Keks-Klassikern in nichts nach.

© iStock / SrdjanPav

Auf den ersten Blick scheidet Low Carb für viele Menschen deshalb aus, weil sie vermuten, auf Brot und Backwaren wie Plätzchen und Kekse verzichten zu müssen. Es braucht jedoch nur ein paar neue Zutaten und im Handumdrehen verwandelt sich Gewohntes in die Low-Carb-Variante. Zum Süßen eignen sich Alternativen aus der Natur.

Zum Beispiel Erythrit, was in natürlicher Form in Käse oder reifen Früchten vorkommt. Erythrit ist ein kalorienarmer Zuckeraustauschstoff, der den Blutzuckerspiegel kaum beeinflusst.

Diese Zutaten kommen beim Low-Carb-Backen häufig zum Einsatz:

  • Johannisbrotkernmehl

    Die zermahlenen Samen der Früchte des Johannisbrotbaums können das 80- bis 100-fache ihres Eigengewichts an Wasser binden. Das prädestiniert sie für die Rolle als bindender Stärkeersatz.

  • Flohsamenschalen

    Auch Flohsamenschalen können sehr viel Wasser binden. Das macht sie zum perfekten Kleber und Stärkeersatz: Denn auch ein Low-Carb-Teig braucht Zutaten, dieHalt geben und Bindung erzeugen. Schließlich fehlen die bindenden Eiweiße und die Stärke, wie sie etwa in Weizen oder Dinkel enthalten sind. Ganz nebenbei sind Flohsamenschalen wahre Ballaststoffwunder.

  • Geschrotete Leinsamen

    Ganze Leinsamen bringen den Darm in Bewegung und sorgen für einen langen Sättigungseffekt. Der Nachteil dabei: Die ganzen Leinsamen quellen zwar in Magen und Darm kräftig auf, sie werden jedoch unverdaut wieder ausgeschieden. An die hochwertigen Schleimstoffe, das Leinöl und Eiweiß kommt Ihr Körper nur heran, wenn Sie den Samen schroten. Den Schrot immer im Kühlschrank aufbewahren, er wird sonst schnell ranzig.

  • Mandelmehl

    Mandelmehl aus fein gemahlenen, gepressten und entölten Mandeln ist eine wichtige Zutat für das Low-Carb-Backen. Es ist sehr viel feiner gemahlen als die Mandeln aus dem Backregal des Supermarktes. Dazu ist es fettärmer, eiweißreicher und bindet viel Flüssigkeit im Teig. Da ihm aber im Gegensatz zu Weizen- oder Dinkelmehl das Klebereiweiß Gluten fehlt, hat es völlig andere Backeigenschaften.

    Darum können Sie normale Mehle auch nicht zu 100 Prozent durch Mandelmehl ersetzen. Um ein tolles Backergebnis zu erzielen, sind eine Mischung aus verschiedenen Ersatzmehlen, die Zugabe von Bindemitteln sowie neue Zubereitungsarten nötig.

  • Sojamehl

    Sojamehl funktioniert wunderbar als Bindemittel. Allerdings sollten Sie nie mehr als 20 bis 30 Prozent des herkömmlichen Mehls durch Sojamehl ersetzen, da es recht gehaltvoll ist.

Und schmecken Low-Carb-Plätzchen?

Die Low-Carb-Varianten stehen den altbekannten Klassikern geschmacklich in nichts nach. Dabei gilt: Je natürlicher, desto besser. In vielen Rezepten wird mit Zuckeraustauschstoffen gearbeitet, die hervorragend süßen und gesundheitlich unbedenklich sind. Bei übermäßigem Verzehr können sie allerdings abführend wirken. Weniger ist also mehr, auch bei Low-Carb-Keksen. Mandelmehl sorgt im Gebäck zudem für einen Geschmack, der leicht in Richtung Marzipan geht. So schmeckt das Gebäck besonders fein.

Das könnte Sie auch interessieren:


Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?