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Motivation

Klaus Müller: ein ganzes Leben im Rettungsdienst

Veröffentlicht am:17.11.2022

4 Minuten Lesedauer

Ob im Alltag bei der AOK Bayern oder im Ehrenamt beim Bayerischen Roten Kreuz: Klaus Müller verbringt jeden Tag damit, anderen Menschen zu helfen – und das seit 45 Jahren. Wenn er gebraucht wird, ist ihm kein Weg zu weit und keine Stunde zu lang.

Klaus Müller ist für einen Einsatz mit dem Bayerischen Roten Kreuz in der Stadt Straubing unterwegs.

© Andreas Pfnür

Aus Liebe zum Menschen beim Bayerischen Roten Kreuz

Klaus Müller hat im Grunde sein ganzes Leben einer großen Sache gewidmet: der Liebe zum Menschen. Bereits seit 45 Jahren ist er beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) im Rettungsdienst tätig. Angefangen hat er hier mit einer Sanitätsausbildung im Alter von 15 Jahren. Es folgten zahlreiche Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Sanitätsdienst und Rettungsdienst, Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold. Inzwischen ist Klaus Müller Einsatzleiter im Rettungsdienst und organisatorischer Einsatzleiter für das Landratsamt und die Stadt Straubing. Er hat die höchste Führungsausbildung beim BRK zum Verbandsführer sowie erst kürzlich die staatliche Prüfung zum Notfallsanitäter absolviert. Im Führungsbereich erlebte er zwei Schneekatastrophen mit, drei Hochwasserkatastrophen, unzählige Ausnahmesituationen. Heute sagt Klaus Müller: „Es gibt wahrscheinlich nichts, das ich noch nicht gesehen habe.“ Trotzdem möchte er keine Minute missen – keine gute, keine schlechte.

Vom OP-Tisch zur AOK Bayern

Obwohl all diese Tätigkeiten einen großen Teil in seinem Leben einnehmen, hat Klaus Müller sie stets ehrenamtlich in seiner Freizeit ausgeführt. Sein eigentlicher Hauptberuf war 25 Jahre lang Fachkrankenpfleger im Anästhesie- und Intensivbereich, einige Zeit davon als Stationsleiter. Es war ihm immer ein Anliegen, mit Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen, für sie da zu sein. Doch die jahrelangen 24-Stunden-Bereitschaftsdienste und kiloschwere Rundumbleischürzen, die er zum Schutz vor Röntgenstrahlung unter anderem im Operationssaal tragen musste, forderten ihren Tribut: Klaus Müller erlitt drei Bandscheibenvorfälle.

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„Ich brauchte eine Ausweichmöglichkeit und wusste: Ich kann nicht länger in diesem Job arbeiten. Den Rettungsdienst beizubehalten, war mir aber immer ein Herzenswunsch – den habe ich auch während dieser Zeit nicht aufgegeben“, erzählt Klaus Müller. Um seine Gesundheit nicht weiter aufs Spiel zu setzen, kündigte er 2009 seinen Job im Krankenhaus und wechselte zur AOK Bayern. Hier ist er seitdem als Pflegefachkraft tätig. Das bedeutet, er berät Sachbearbeiter und Sachbearbeiterinnen in fachlichen Fragen. Er steht in Kontakt mit Ärzten und Ärztinnen, Pflegediensten sowie Versicherten und führt Hausbesuche bei schwerkranken Intensivpatienten und -patientinnen durch. „Im Grunde kümmern wir Pflegefachkräfte uns um das ganze Paket der häuslichen Krankenpflege, sodass für alle Beteiligten gute Lösungen gefunden werden“, erklärt er. Wie sich dieser Vollzeitjob mit seinem Ehrenamt vereinen lässt? Klaus Müller lacht. „Tatsächlich ziemlich gut. Für Sondereinsätze wie beispielsweise im Katastrophenschutz kann ich freigestellt werden, der Rest passiert in der Freizeit.“ Für den Rettungsdienst hat er etwa vier feste Schichten im Monat, die er an Wochenenden und Abenden übernimmt; Einsatzleiterdienste stimmt er im Voraus bei der Arbeit ab. Wenn etwas Akutes passiert und Klaus Müller augenblicklich zu einem Notfall gerufen wird, stempelt er sich aus und arbeitet die fehlende Zeit später nach. In diesen Situationen zählt jede Sekunde. Deshalb hat er als bestellter organisatorischer Einsatzleiter eine Blaulichtberechtigung der Regierung. Das Blaulicht setzt er auf sein Privatauto auf und fährt ohne Umwege zum Einsatzort.

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Ohne die Familie wäre das Ehrenamt nicht möglich

Klaus Müller vom Bayerischen Roten Kreuz steht mit einer Warnweste bei einem Einsatz auf der Landstraße.
Als Einsatzleiter im Rettungsdienst wird Klaus Müller auch regelmäßig zu Autounfällen gerufen.

© Thomas Kirnberger

Klaus Müller ist immer wieder mit schrecklichen Fällen konfrontiert, die emotional sehr belasten. Wie er diese verarbeiten kann? „Meine Strategie war immer, Gespräche zu suchen – mit Kollegen und Kolleginnen, Freunden und der Familie. Es ist wichtig, Emotionen und Gedanken frei zu äußern. Ansonsten würde es einem den Boden unter den Füßen wegziehen.“ Trotzdem überwiegen für den 60-Jährigen die positiven Aspekte seines Ehrenamtes: die Dankbarkeit, die ihm entgegenkommt, und die Erfolge, wenn er Menschen helfen konnte. Das ist sein Antrieb. „Anders kann man das Ehrenamt in dieser Form auch nicht ausüben“, ergänzt Klaus Müller. Wenn er im Einsatz ist, ist ihm keine Stunde zu lang und nichts anderes wichtig – bis auf seine Familie. Seine Frau und seine drei mittlerweile erwachsenen Kinder sind für Klaus Müller gedanklich immer dabei, er ist sich zu jedem Zeitpunkt seiner Verantwortung bewusst: „Es ist eine Gradwanderung und manchmal schwierig, Situationen einzuschätzen. Trotzdem gilt stets: safety first.“

Damit er all seinen Tätigkeiten gerecht werden und abschalten kann, nimmt Klaus Müller sich regelmäßig bewusste Auszeiten – vom Job und vom Ehrenamt. Diese Zeit ist für die Familie. Für seinen Beruf und das Ehrenamt muss die Familie viel Verständnis aufbringen. Anders würde all das nicht funktionieren. „Ich bin jetzt seit 35 Jahren verheiratet – und meine Frau hat mir immer den Rücken freigehalten.“

„Bewegung ist Fortschritt, Stillstand ist Rückschritt.“

Klaus Müller
AOK Bayern

Klaus Müller hat ein zentrales Motto, nach dem er schon immer handelt: „Bewegung ist Fortschritt, Stillstand ist Rückschritt." Daraus entsprang auch seine Motivation für die verschiedenen Führungsausbildungen. Er bleibt immer in Bewegung, stets am Puls der Zeit. „Man kennt den Spruch: ‚Der Weg ist das Ziel.‘ Aber der Weg wird nie enden und es gibt immer wieder neue Ziele, die es zu erreichen gilt.“

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