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Obst & Gemüse

Die Wirkung von Hagebuttenpulver und wie Sie es selbst herstellen

Veröffentlicht am:24.04.2024

4 Minuten Lesedauer

Hagebuttenpulver steckt voller gesunder Inhaltsstoffe. Wie lässt es sich zubereiten und verarbeiten – und wie hilfreich ist es tatsächlich in Hinblick auf die Linderung von Arthrose- und Gelenkschmerzen?

Eine große Schale aus rustikalem Holz mit getrockneten Hagebutten steht neben einem Holzmöser und einer kleinen Schale zu einem gelblichen Pulver gemahlener Hagebutten.

© iStock / Andreas Steidlinger

Was ist Hagebuttenpulver und welche Wirkung hat es?

Hagebuttenpulver wird aus der Schale der Hagebutte hergestellt. Hagebutten sind die Früchte, die an wilden Rosensträuchern an Hecken, dem Waldrand und in Gärten wachsen. Die bis zu zwei Zentimeter großen, leuchtend roten Beeren schmecken herb bis säuerlich und werden traditionell zu Saft, Mus, Marmelade oder auch Chutney verarbeitet. Im Innern der Hagebutte sind kleine Samen, die nicht zum Verzehr geeignet sind und deren Härchen Juckreiz verursachen.

Hagebutten punkten vor allem mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt. Mit 1.250 Milligramm Vitamin C auf 100 Gramm liegen sie damit weit vor der Zitrone (53 Milligramm pro 100 Gramm), die als Platzhirsch gilt, was Vitamin C angeht. Doch nicht nur das: Auch mit Mineralstoffen, Provitamin A, Vitamin E und K, Fruchtsäuren sowie Ballast- und Gerbstoffen kann die Hagebutte punkten.

Für Hagebuttenpulver werden die Beeren halbiert, ausgehöhlt, die feinen Härchen und Kerzen sorgfältig herausgeschabt, getrocknet und schließlich zu Pulver gemahlen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie weiter unten.

Dank ihres hohen, sehr konzentrierten Vitamin-C-Gehalts stärkt die Hagebutte das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Aus diesem Grund wurden Erzeugnisse der Beere schon im Mittelalter bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Heute weiß man, dass die Hagebutte außerdem einen breiteren Wirkungsbereich als synthetische Schmerzmittel hat. Dafür sind unter anderem die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren verantwortlich, deren Gehalt in Pulverform besonders hoch ist. Hagebuttenpulver ist einfach herzustellen, in einigen Ländern auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich.

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Hagebuttenpulver bei Arthrose, Arthritis und Rückenschmerzen

Aufgrund der antientzündlichen Wirkung wird Hagebuttenpulver häufig bei Gelenkproblemen eingesetzt. Ergebnisse von Studien, die die Wirksamkeit des Pulvers untersuchten, deuten darauf hin, dass das Erzeugnis Schmerzen tatsächlich lindern kann und entzündungshemmend wirkt. So hat dänisches Hagebuttenpulver aus Schalen und Samen beispielsweise in mehreren Studien seine potenzielle Wirksamkeit gegen Arthrosebeschwerden, Arthritis und Rückenschmerzen gezeigt. Andere Untersuchungen ergaben unter anderem tendenzielle Verbesserungen bei Menschen mit Knie- und Hüftbeschwerden sowie bei Schmerzen der unteren Wirbelsäule und positive Effekte auf Arthritis-bedingte Beschwerden. Allerdings müssen weitere Studien durchgeführt werden, um die Effektivität zu belegen. Zudem gibt es auch Untersuchungen, die weniger eindeutige Ergebnisse erzielen beziehungsweise in denen weder eine entzündungshemmende Wirkung noch eine Verbesserung der Symptomatik nachgewiesen werden konnte.

Welche Nebenwirkungen hat Hagebuttenpulver?

Bei Hagebutten kommt es nur selten zu Nebenwirkungen.

Es kann jedoch zu allergischen Reaktionen wie Hautausschlag oder Magen-Darm-Beschwerden kommen.

Hagebuttenpulver selber machen

Hagebuttenpulver ist ein wertvoller Nährstoff-Lieferant, der sich einfach in die Ernährung integrieren lässt. Wer Hagebuttenpulver selber machen möchte, sollte sich spätestens Ende Oktober auf die Suche nach Sträuchern begeben und die Beeren ernten. Anschließend schneiden Sie die Enden der Früchte sorgfältig ab und halbieren die Hagebutten der Länge nach. Verteilen Sie die Hälften auf Backpapier und lassen Sie sie für drei bis vier Tage trocknen. Anschließend geben Sie das Backpapier mit den Beeren auf ein Backblech und lassen es für fünf bis sechs Stunden bei 50 Grad im Backofen.

Achten Sie dabei darauf, die Backofentür einen Spalt offen zu lassen. Verarbeiten Sie die getrockneten Hagebutten dann am besten mit einem Hochleistungsmixer zu einem feinen Pulver. Alternativ können Sie auch einen Mörser verwenden. Zu guter Letzt wird das Pulver in saubere, luftdicht verschließbare Gläser gefüllt und aufbewahrt.

In folgenden gesunden Rezepten macht sich Hagebuttenpulver besonders gut:

Rote Bete-Bananen-Smoothie mit Hagebuttenpulver

Zutaten

1 Portion
  • 1Apfel
  • 1Orange
  • 1Banane
  • 80gRote Bete
  • 1EsslöffelHagebuttenpulver

Zubereitung

  1. Banane schälen. Apfel und Rote Bete waschen.

  2. Den Apfel halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Die fasrigen Enden der Roten Bete abschneiden und den Rest mit Schale vierteln.

  3. Die Orange auspressen und mit allen Zutaten in einen Mixer geben.

  4. Auf höchster Stufe für etwa 1 Minute pürieren.

Haferbrei mit Hagebuttenpulver

Eine kleine braune Keramikschale, appetitlich gefüllt mit Haferbrei, in Scheiben geschnittenen Bananen und ein paar Blaubeeren steht auf einem gefalteten weiß-blauen Küchenhandtuch, das auf einem hellen Holztisch liegt. Ein paar Blaubeeren und Haferflocken liegen verstreut auf dem Tisch, im Hintergrund ist eine Banane zu sehen.

© iStock / Synergee

Leckerer, gesunder Haferbrei wird mit etwas Hagebuttenpulver nicht nur reicher an Vitamin C, sondern bekommt auch eine schöne orange Farbe.

Zutaten

2 Portionen
  • 300mlMilch (1,5 % Fett) oder Milchalternative
  • 100gHaferflocken
  • 1PriseSalz
  • 1Banane
  • 60gBlaubeeren
  • 2EsslöffelHagebuttenpulver

Zubereitung

  1. Milch mit Haferflocken und Salz in einem Topf verrühren und aufkochen lassen. Dabei ständig umrühren.

  2. Von der Herdplatte nehmen und etwa 5 Minuten ziehen lassen.

  3. Die Banane schälen und in Scheiben schneiden. Blaubeeren waschen.

  4. Hagebuttenpulver in den Haferbrei geben und unterrühren.

  5. In zwei Schüsseln aufteilen. Bananen und Beeren darauf verteilen.

Bananen-Aufstrich mit Hagebuttenpulver

 Bei diesem Rezept ist der Vitamin-C-Gehalt besonders hoch, da auch Sanddorn zu dem Vitamin C-reichen Obstsorten gehört.

Zutaten

2 Portionen
  • 0.5Banane
  • 2TeelöffelSanddornsaft
  • 2TeelöffelMandelmus
  • 1TeelöffelHagebuttenpulver

Zubereitung

  1. Die Banne mit einer Gabel zu einem feinen Brei zerdrücken und direkt mit den anderen Zutaten vermischen.

  2. Sollte die Creme noch zu fest sein, etwas Wasser dazugeben.

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