92,8 % der Beschäftigten wünschen sich, dass sie für ihre Tätigkeit ihr Wissen und ihre Fähig- keiten einsetzen können. Bei lediglich 82,9 Prozent trifft dies zu. Quelle: Fehlzeiten-Report des WIdO, 2018 ) 4 1 - 6 . S ( a p g b / a i i l o t o f : n o c I ; t e r o c e d s , i o d u t S a k i r f A / k c o t s r e t t u h S ; 1 6 d n e t s e W , r e l t t ü K n a i r o F / e n l i l n o 1 F ) e g a l l o C ( : s o t o F Darüber hinaus zeigt die Führungskraft eine wertschät- zende Haltung, wenn sie ein ehrliches Interesse daran hat, welche Werte den Mitarbeitern besonders wichtig sind, etwa Freude bei der Arbeit, Sinnhaftigkeit, An- erkennung, Kollegialität und Gerechtigkeit. Daraus kann die Führungskraft wiederum entsprechende Maß- nahmen für die individuelle Arbeitssituation oder ein individuelles Lob ableiten. Sie kann beispielsweise den Mitarbeiter, der besonders viel Wert auf Kollegialität legt, das nächste Teamevent planen lassen. STUFENMODELL DER WERTSCHÄTZUNG. Um näher zu ergründen, wie Wertschätzung von Mitarbei- tern im beruflichen Alltag durch Führungskräfte zum Ausdruck kommt, entwickelten der Psychologische Psychotherapeut Dr. Mirco Zwack und der Wissen- schaftler des Wittener Instituts für Familienunter- nehmen (WIFU) Dr. Audris Alexander Muraitis ein Stufenmodell (siehe Kasten). 3-Stufen-Modell Mit jeder Stufe erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen: 1) Die erste Stufe betrifft das reine Wahrnehmen der Anwesenheit und Freundlichkeit, etwa in Form des höflichen Begrüßens auf dem Flur: „Guten Tag, Herr Meier“, „Schönen Feierabend, Thomas“, „Danke, Marianne“. 2) Auf der zweiten Stufe wird der Mitarbeiter in seiner Funktion ange- sprochen und ernst genommen. Hier wird der Wert seiner Arbeitsleistungen geschätzt und sowohl durch Lob als auch durch Kritik zum Ausdruck gebracht. Es geht darum, den Mitarbeiter darin zu bestärken, für das Unternehmen einen wertvollen Beitrag zu leisten. Entsprechende Kommentare könnten sein: „Gute Arbeit“, „Danke, dass Sie sich darum gekümmert haben“, „Schön, dass Sie das so schnell erledigt haben“, „Ich schätze deine Leistung, aber an dieser Stelle weiß ich, dass du das besser kannst“. p 3) Auf der dritten Stufe wird der Mitarbeiter als Mensch hinter der Funk- tion wahrgenommen und angesprochen. Die Führungskraft weiß, was dem Mit- arbeiter persönlich wichtig ist, wonach er strebt, und nimmt darauf Rücksicht, etwa durch Angebote wie: „Damit du deine Familie häufiger sehen kannst, bieten wir dir flexible Arbeitszeiten und einen Tag pro Woche im Homeoffice an“, „Wenn Sie diese Position hier anstreben, unterstützen wir Sie mit einer Weiterqualifizierung“. gu 4 · 2020 7