EU-Kommission empfiehlt mehr Impfungen gegen Krebs
Mit deutlich mehr Impfungen will die Europäische Kommission vermeidbare Krebserkrankungen innerhalb Europas eindämmen. Im Fokus einer heute vorgelegten Empfehlung zur Krebsbekämpfung an die EU-Mitgliedstaaten stehen dabei Humane Papillomaviren (HPV) und Hepatitis-B-Viren (HBV). Auch das Monitoring der Deckungsraten für Impfungen soll verbessert werden.
„Vorbeugen ist immer besser als heilen“, unterstrich die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides. „Mit sicheren und effektiven Impfungen haben wir die historische Chance, Gebärmutterhalskrebs und andere durch solche Viren hervorgerufene Krebsarten zu eliminieren.“
Schätzungen zufolge könnten rund 40 Prozent aller Krebsfälle vermieden werden. Gleichwohl sind beispielsweise im Jahr 2021 nur etwa fünf Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben der Europäischen Union (EU) für die Prävention aufgewendet worden, wie aus dem heute vorgestellten Krebsbekämpfungsbericht hervorgeht. Zur Vermeidung von Gebärmutterhalskrebs sowie bestimmten Kopf- und Halstumoren soll die Impfrate gegen HPV deshalb bis zum Jahr 2030 für Mädchen auf 90 Prozent ausgeweitet und für Jungen ebenfalls deutlich erhöht werden. Zudem soll zur Leberkrebsprävention verstärkt gegen HBV geimpft werden. Es sei allerdings noch ein weiter Weg bis dahin, erklärte die Kommission. In vielen Mitgliedstaaten liege die HPV-Durchimpfungsrate bei den Mädchen noch deutlich unter 50 Prozent. Für die Impfrate bei Jungen und jungen Erwachsenen sei die Datenlage begrenzt und für HBV-Impfungen unzureichend.
Im Einzelnen empfiehlt die Kommission kostenfreie Impfungen beziehungsweise eine vollständige Erstattung der Impfkosten, einen leichten Zugang zu Impfungen vor allem für vulnerable Gruppen, die Integration der Maßnahmen in die nationalen Krebspläne, Informationskampagnen zur Aufklärung von Eltern, jungen Menschen und weiteren Zielgruppen sowie die Bekämpfung von Fehl- und Desinformation. Darüber hinaus sollten das Monitoring und die Berichterstattung der Impf-Deckungsraten verbessert und ein konkretes Ziel für HPV-Impfungen für Jungen gesetzt werden. Bei HBV-Impfungen sollen die Mitgliedstaaten der Kommission zufolge ihre Anstrengungen verstärken, die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einer 95-prozentigen Deckungsrate verschiedener Gruppen bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Ferner sollten leistungsfähige elektronische Impfregister eingerichtet werden. (ter)
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