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Bürgerrat fordert besseres Essen in Kliniken und Heimen

15.01.2024 2 Min. Lesedauer

Die Empfehlungen des Bürgerrates „Ernährung im Wandel“, die am Wochenende an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas überreicht wurden, betreffen unter anderem das Essen in Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen. Der Ernährungsrat fordert gesunde Mahlzeiten und mehr Transparenz bei den Ausgaben der Einrichtungen für das Essen.

In der sechsten Empfehlung heißt es:  „Wir empfehlen die Sicherstellung des Zugangs zu gesunder und ausgewogener Ernährung in Krankenhäusern, Reha-, Senioren- und sonstigen Pflegeeinrichtungen.“ Eine gesunde Ernährung helfe dabei, so der Bürgerrat, den Gesundheitszustand zu erhalten und zu verbessern. Die Qualität der Ernährung „genüge diesen Anforderungen im Moment häufig nicht“. Pflegeeinrichtungen sollen demnach verpflichtet werden, sich „mindestens an die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)“ zu halten.

Wo dies möglich sei, solle die Einhaltung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen kontrolliert werden. Zur Finanzierung wird auf den Bund verwiesen: „Der Bund soll die notwendigen gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen sicherstellen.“ Zudem solle in allen Pflegeeinrichtungen „der Anteil der Pflegesätze transparent gemacht werden“, mit dem die Verpflegung finanziert werde, schlägt der Bürgerrat vor. Bei der Budgetierung in Krankenhäusern soll die „Ernährung unter Gesundheitskosten und nicht unter sonstigen Kosten“ berücksichtigt werden.

Die Empfehlungen, die der Bundestag ab 20. Februar diskutiert, wurden in neun Präsenz- und Onlinesitzungen abgestimmt, die 160 Mitglieder des Bürgerrats zuvor ausgelost. Ein wissenschaftlicher Beirat, für den alle Fraktionen des Bundestags Experten benannt haben, kommentierte die Empfehlungen und wird im Februar eine Evaluation vorlegen. So wurde etwa die Forderung nach Transparenz bei den Einrichtungskosten von Ernährungsmediziner Hans Konrad Biesalski als "ganz zentral" bewertet.

Weitere Empfehlungen lauten: Kostenfreies Mittagessen für Kinder, verpflichtendes staatliches Label für gesunde Lebensmittel, verpflichtende Weitergabe von genießbaren Lebensmitteln durch Geschäfte, Lebensbedingungen von Tieren transparent darstellen, gesunde Lebensmittel steuerlich begünstigen, Verbrauchsabgabe zur Förderung des Tierwohls, eine Altersgrenze von 16 Jahren für Energydrinks, mehr Personal für Lebensmittelkontrollen und höhere Transparenz der Ergebnisse für die Öffentlichkeit. Keine Mehrheit fand der Vorschlag einer gestaffelten Herstellerabgabe auf zuckerhaltige Getränke. (sg)

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