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Konflikte vermeiden oder lösen: Die 7 besten Notfalltipps bei Streit

Veröffentlicht am:30.12.2020

8 Minuten Lesedauer

Feiertage stellen Familien vor große Bewährungsproben. Und Einschränkungen durch SARS-CoV-2 machen die Sache noch schwieriger. Jetzt nicht an die Decke gehen: Diese Maßnahmen können bei Streit helfen.

Um Probleme und Konflikte anzusprechen, sollten Sie eine angenehme Gesprächssituation schaffen.

© AOK

In Zeiten der Corona-Pandemie sind Homeoffice oder gar häusliche Quarantäne zum Normalfall geworden. Selbst ohne solche Einschränkungen werden Weihnachten und der Jahreswechsel zur Herausforderung: Plötzlich sind Familien oder Partner 24 Stunden am Stück zusammen. Untersuchungen zeigen: Sie streiten sich besonders häufig darüber, wo die Festtage verbracht werden (31 Prozent ).

Aber auch bei strittigen Fragen zur Weihnachtsdekoration (17 Prozent), zur Arbeitsteilung (13 Prozent) oder zum Hausputz (10 Prozent) können die Fetzen fliegen. Streit in Familien ist Psychologen zufolge normal; genaue Zahlen gibt es nicht. Und in manchen Fällen lassen sich Konflikte vermeiden. Einige Strategien für die Feiertage im Überblick:

Streit-Tipp 1: Bleiben Sie aktiv

Die Corona-Pandemie schränkt alle Menschen stark ein. Möglichkeiten, sich zu bewegen, gibt es dennoch: Gehen Sie ins Freie, in den Park, auf den Spielplatz. Machen Sie einen Spaziergang oder eine kleine Wanderung. Das tut Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gut. 

Den ganzen Tag wird man kaum draußen verbringen. Doch Kinder lieben Routinen. Planen Sie verschiedene Aktivitäten für die Feiertage. Auch Computer, Smartphone oder Tablet können in Maßen zum Programm gehören.

Streit-Tipp 2: Halten Sie Kontakt zu Freunden

Durch die gesetzlichen Auflagen sind Besuche im Verwandten- und Freundeskreis kaum noch möglich. Doch es gibt Wege, um die Durststrecke zu überbrücken: Telefon, Video-Telefonie, Chats, E-Mails oder Social Media lassen den Kontakt nicht abreißen.

Ein Austausch mit anderen Menschen tut gut und hilft, die eigene Corona-Isolation besser zu ertragen. 

Streit-Tipp 3: Nutzen Sie Freiräume und Auszeiten

Selbst in sehr harmonischen Familien oder Partnerschaften gilt: Menschen brauchen Luft für sich – vielleicht bei einem Spaziergang oder einfach mit einem guten Buch. Solche Freiräume baut man am besten in die Planung der Feiertage mit ein.

Wichtig ist, auch klar zu kommunizieren, dass man eine Pause braucht. Permanente Nähe kann zu Stress führen. Plötzlich reicht eine Lappalie aus, und es kommt zum Streit. 

Junges paar im Streit.

© AOK

Auszeiten und Freiräume sind wichtig, um Energie zu tanken und bei Streit gelassener reagieren zu können.

Streit-Tipp 4: Bauen Sie Achtsamkeit in Ihren Alltag ein

Achtsamkeit hilft durch stressige Zeiten. Darunter versteht man, seine Umgebung aufmerksam wahrzunehmen, immer auf den Moment bezogen und ohne Wertung. So kann achtsame Kommunikation aussehen: 

  • Achten Sie beim Austausch mit Familienmitgliedern darauf, sich genügend Zeit für eine angenehme Gesprächssituation zu nehmen.
  • Hören Sie Ihrem Gesprächspartner aufmerksam zu. Was banal klingt, ist besonders für Kinder wichtig. Nehmen Sie aktiv an dem Gespräch teil, zeigen Sie Neugier und vermeiden Sie es, das Gesagte direkt zu bewerten.
  • Haben Sie Schulkinder in Ihrem Haushalt, können diese bei den Hausaufgaben womöglich Ihre Unterstützung gebrauchen. Besprechen Sie die Aufgaben in Ruhe und schauen Sie danach regelmäßig, wie Ihre Kinder zurechtkommen.
  • Sprechen Sie offen über das Thema Corona. So räumen Sie eventuelle Bedenken aus der Welt und können ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen vermitteln.

Streit-Tipp 5: Bleiben Sie ruhig, selbst wenn die Kinder ausrasten

Reagieren Eltern trotz nachvollziehbarer Gründe emotional, ist das wenig hilfreich. Konflikte werden schwerer kontrollierbar. Besser ist, die Nerven zu behalten – selbst, wenn es in der Situation schwerfällt. Jeder Mensch ist anders.

Manchen Eltern hilft es schon, ruhig durchzuatmen und dann selbstbewusst mit dem Kind zu kommunizieren. Gelingt das nicht, ist es besser, eine Pause einzulegen und nicht gleich zu reagieren. Hat man sich beruhigt, wird der Konflikt wieder aufgegriffen. 

Streit-Tipp 6: So verstärken Sie gute Gefühle

Je nach Alter grübeln Kinder mehr oder minder viel. Das kann schnell zu Ängsten führen. Eltern sollten durch Gespräche herausfinden, was ihre Kinder bewegt – und gemeinsam Gedanken kanalisieren. Die Überlegung „Was passiert, wenn im neuen Jahr nach den Ferien meine Schule schließt“, bringt wenig. Besser ist, sich gemeinsam zu überlegen, wie der Kontakt zu Schulfreunden digital erhalten bleibt oder wie sich Lerninhalte zu Hause vermitteln lassen. 

Gleichzeitig wissen Eltern, was bei Kindern gute Gefühle erzeugen kann: gemeinsames Basteln, Kochen, Spielen oder – soweit möglich – Sport. Diese Aktivitäten sind in das Feiertagsprogramm zu integrieren. 

Streit-Tipp 7: Bleiben Sie optimistisch

Vermitteln Sie Ihren Kindern das Gefühl, dass Sie in der Familiengemeinschaft diese schwierige Zeit gut überstehen werden. Das gemeinsame Erledigen von alltäglichen Aufgaben kann dabei helfen. Für Eltern ist es nicht immer leicht, eigene Sorgen und Ängste für sich zu behalten.

Kinder nehmen diese Schwingungen auf, ein diffuses Gefühl von Unsicherheit kann die Folge sein. Sprechen Sie Ihre Kinder also am besten regelmäßig darauf an, wie sie die Situation gerade wahrnehmen. Nehmen Sie Ängste und Nöte der Heranwachsenden ernst und versuchen Sie, den Alltag gemeinsam mit ihnen zu gestalten. 

Werden Konflikte zu intensiv, können selbst langjährige Freundschaften zerbrechen. So gehen Sie damit um:

Die Tipps zeigen: Viel Nähe kann in einer Familie oder in einer Paarbeziehung zu Streit führen. Und Einschränkungen durch SARS-CoV-2 machen die Sache nicht besser. Wer sich aber für Weihnachten und Silvester beziehungsweise Neujahr einige Maßnahmen zurechtlegt und Aktivitäten plant, wird gut durch die Feiertage kommen.

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