Gesundheit neu denken. Wandel nachhaltig gestalten.

Geschäftsbericht der AOK Nordost für 2020/2021.

Liebe Leser:innen,

wenn dieser neue Geschäftsbericht der AOK Nordost online geht, ist die Bundestagswahl entschieden und SPD, Grüne und FDP sind dabei, Koalitionsgespräche zu führen.

Eines ist unstrittig: Die Politik darf keine Zeit verlieren, um sich den Aufgaben der neuen Legislaturperiode zu stellen. Neben den globalen Herausforderungen wie dem Klimaschutz oder der Bekämpfung der Corona-Pandemie geht es in den verbleibenden Monaten des Jahres 2021 auch ganz konkret um die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme in unserem Land.

Das Gesundheitswesen steht dabei mehr denn je im Fokus: Demografischer Wandel und Fachkräftemangel erschweren in ländlichen Regionen immer stärker die medizinische Versorgung. Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens liegt Deutschland immer noch zurück. Und teure Gesetzesvorhaben der vergangenen Legislaturperiode haben die Kosten weiter nach oben getrieben – nicht immer zugunsten der Versicherten.

Bei der AOK Nordost arbeiten wir deshalb weiter mit großer Leidenschaft daran, dass Versorgung wirklich bei den Patient:innen ankommt. Mehr als je zuvor müssen wir dafür die vorhandenen Ressourcen besser nutzen und den Strukturwandel hin zu mehr Versorgungseffektivität endlich ernsthaft angehen. Dazu braucht es auch den politischen Willen. Denn die dreifache Knappheit an Geld, Gesundheit und Gesundheitsberufen zwingt alle Beteiligten zum Handeln, wenn die gesetzliche Krankenversicherung ihr Leistungsversprechen auch in Zukunft noch einlösen soll. Wir brauchen im Gesundheitswesen einen echten Paradigmen-Wechsel. Als AOK Nordost haben wir bereits weit vor den Wahlen unsere Vorschläge in einem Positionspapier zusammengefasst.

Mit welchen Projekten und Initiativen wir Gesundheit in diesem Sinne bereits heute neu denken, zeigen wir Ihnen in diesem Online-Geschäftsbericht. Diese Expertise und unsere Erfahrungen werden wir bei der Gestaltung eines zukunftsfähigen Gesundheitssystems weiter einbringen – unabhängig davon, wie die Koalitionsgespräche enden.

So lassen sich Corona-Hotspots früher aufspüren

Während der Hochphasen der Pandemie kamen die Gesundheitsämter mit der Kontaktverfolgung nicht mehr hinterher. Ein Hotspot-Frühwarnsystem könnte künftig helfen, Ausbrüche rascher einzudämmen. Einen Prototyp dafür hat Geodatenanalyst Dr. Boris Kauhl von der AOK Nordost entwickelt.

So kann Spitzenmedizin bezahlbar bleiben

Am Tumorzentrum der Charité werden Behandlungsmethoden erforscht, die die Lebenserwartung von Krebspatienten deutlich verlängern können. Das Netzwerk „Hauptstadt Urologie“ macht diese Spitzenmedizin breit verfügbar. Das Pilotprojekt könnte Vorbild-Charakter für die gesamte Krebsbehandlung haben.

So betreuen wir unsere Kund:innen online rund um die Uhr

Viele Menschen kommen oft erst abends dazu, sich um „Orga-Kram“ zu kümmern. Mit der „Meine AOK“-App lassen sich viele Krankenkassen-Angelegenheiten schnell und bequem auf dem Sofa erledigen - mit Smartphone-Fotos und ein paar Klicks.

So bringt die ePA die Kommunikation in den Arztpraxen voran

Die elektronische Patientenakte hatte einen holprigen Start, doch nach und nach schließen sich immer mehr Arztpraxen an das System an. Der Berliner Neurologe Dr. Oliver Fasold ist überzeugt: Wenn Patient:innen die ePA nutzen, haben sie langfristig große Vorteile.

So wird die ländliche Versorgung zukunftsfähig

Land-Krankenhäuser geraten wirtschaftlich immer stärker unter Druck, unter anderem weil die Bevölkerung im Einzugsbereich schrumpft. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen sie sich „ambulantisieren“ und besser vernetzen. Ein maßgeblich von der AOK Nordost mitgestaltetes Modellprojekt in Templin zeigt ganz konkret, wie das gelingen kann.

Zahlen und Fakten

Alle Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2020/21 zum Download.

Platz 10

Für Zahnersatz haben wir 93,6 Mio. Euro ausgegeben. Das entspricht 54 Euro pro Versichertem.

Platz 9

Für zahnärztliche Behandlungen haben wir 238,8 Mio. Euro ausgegeben. Das entspricht 138 Euro pro Versichertem.

Platz 8

Wenn unsere Versicherten sich arbeitsunfähig melden müssen, zahlen wir Ihnen das Krankengeld. 241,5 Mio. Euro erstatteten wir dafür im vergangenen Jahr, pro Versichertem 139 Euro.

Platz 7

Mit Heilmitteln sind nichtärztliche Behandlungen gemeint, also zum Beispiel Physiotherapie oder Ergotherapie. Für diese Leistungen erstatteten wir unseren Versicherten 253,4 Millionen Euro. Pro Versichertem im Schnitt 146 Euro.

Platz 6

Rollstühle, Hörgeräte oder Brillen - für Hilfsmittel wie diese gaben wir 292,5 Millionen Euro aus. Pro Versichertem macht das im Schnitt 169 Euro.

Platz 5

Für Fahrtkosten unserer Versicherten zu Behandlungen fielen 308,8 Millionen Euro an - pro Versichertem im Schnitt 178 Euro.

Platz 4

Für die Behandlungspflege und Häusliche Krankenpflege gaben wir 425,7 Millionen Euro aus. Umgerechnet pro Versichertem 245 Euro.

Platz 3

Für Behandlungen bei Haus- und Fachärzt:innen unserer Versicherten gaben wir 1,079 Milliarden Euro aus. Pro Versichertem waren es 622 Euro.

Platz 2

Die Ausgaben für Arzneimittel betrugen 1,331 Milliarden Euro. Pro Versichertem ergibt das im Schnitt 767 Euro.

Platz 1

Für Krankenhausbehandlungen gaben wir mit 2,771 Milliarden Euro mit Abstand am meisten Geld aus. Pro Versichertem waren es im Schnitt 1563 Euro.