CRP-Schnelltest – Mehr Sicherheit bei der Antibiotikaverordnung
Viren oder Bakterien? Der CRP-Schnelltest gibt dem Arzt einen zusätzlichen Hinweis, ob die Verordnung von Antibiotika sinnvoll ist. Denn deren Wirkung wird zunehmend durch Resistenzen bedroht. Für die Versicherten der AOK Sachsen-Anhalt gibt es jetzt bei der Verordnung von Antibiotika mehr Sicherheit.
Erst testen, dann verordnen
CRP-Schnelltests können unnötige Antibiotikaverordnungen verhindern. Bei bakteriellen Infekten steigen sogenannte Entzündungsparameter im Blut schneller und stärker an als bei viralen Infekten. Zu diesen Entzündungsparametern zählt auch das sogenannte „C-reaktive Protein“ (CRP). Dies kann sich der Arzt in unklaren Fällen zu Nutze machen und einen CRP-Schnelltest durchführen. Zur Durchführung des Tests werden einige Tropfen Blut (zum Beispiel aus der Fingerkuppe) entnommen und auf die Konzentration des C-reaktiven Proteins (CRP) analysiert. Das Ergebnis liegt innerhalb von 5 Minuten vor. Zeigt der Test einen niedrigen CRP-Wert, bedeutet dies, dass keine Entzündung vorliegt und somit auf Antibiotika verzichtet werden kann.
Resistenzen nehmen zu
Antibiotika gehören heute zum Standard in der Behandlung bakterieller Infektionen. Sie bekämpfen Bakterien, indem sie deren Strukturen angreifen und die Verbreitung der Erreger hemmen oder sie abtöten. Jedoch breiten sich Bakterien, die gegen ein oder mehrere gängige Antibiotika resistent sind, immer stärker aus.
Eine Antibiotikaresistenz sorgt dafür, dass das Medikament bei einem Befall von Krankheitserregern keine Wirkung zeigt. Schätzungen zufolge sterben schon jetzt weltweit rund 700.000 Menschen pro Jahr an Krankheiten, die bislang mit Antibiotika gut behandelbar waren.
Häufige Ursachen für die Resistenzbildung liegen in folgenden Punkten:
• Antibiotika werden zu häufig (unnötig) verschrieben und angewendet
• Die Antibiotikatherapie wird frühzeitig beendet oder abgebrochen
• Antibiotika werden eingesetzt, obwohl sie nicht wirken – beispielsweise bei viralen
Infektionen
AOK übernimmt Kosten für CRP-Schnelltest
Die AOK übernimmt ab sofort im Rahmen des AOK-Hausarzt-/ Kinderarztvertrages die Kosten für die Durchführung eines CRP-Schnelltests. Schon nach 5 Minuten erhält der Haus- bzw. Kinderarzt in unklaren Fällen einen zusätzlichen Hinweis, ob eine virale bzw. bakterielle Erkrankung wahrscheinlich ist. Unnötige Antibiotikaverordnungen mit all ihren Neben- und Wechselwirkungen lassen sich so vermeiden.
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