Pressemitteilung

Nur wenig Frauen und Männer gehen in Westfalen-Lippe zur Krebsfrüherkennung

05.07.2023 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Leichter Anstieg auf geringem Niveau

Auf einem Kalenderblatt ist ein Termin zur Vorsorgeuntersuchung notiert.
Nicht lange aufschieben: Am besten sofort einen Termin zur Krebsfrüherkennung vereinbaren.

Dortmund. Immer noch viel zu wenig Menschen in Westfalen-Lippe nutzen die Angebote zur Krebs-Früherkennung. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOKNordWest hervor, die heute in Dortmund vorgestellt wurde. Dass Männer große Vorsorgemuffel sind, ist hinlänglich bekannt. In Westfalen-Lippe war im vergangenen Jahr gerade einmal jeder fünfte Mann über 45 Jahren (20,9 Prozent) bei der Krebsvorsorge. Die Inanspruchnahme ist zwar in den vergangenen zwei Jahren leicht angestiegen, liegt aber immer noch auf dem niedrigen Niveau. In 2021 betrug der Wert 20,5 Prozent, in 2020 sogar nur 19,7 Prozent. Bei den Frauen im Alter ab 20 Jahren ist die Inanspruchnahme in 2022 wieder leicht angestiegen auf 36,6 Prozent, im Vorjahr lag der Wert bei 35,7 Prozent. In 2016 betrug der Anteil aber noch 40,0 Prozent. „Wir appellieren dringend an Frauen und Männer gleichermaßen, die kostenfreien Früherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen besser zu nutzen. Früherkennung verschafft wertvolle Zeit. Je früher ein Tumor oder seine Vorstufen erkannt und behandelt werden, desto größer sind die Heilungschancen”, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.

Hohe Zahl an Krebs-Neuerkrankungen

Krebs ist bei Männern und Frauen in Westfalen-Lippe nach den Herz-Kreislauferkrankungen unverändert die häufigste Todesursache. Umso verwunderlicher ist es, dass die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen so wenig genutzt werden. „Durch die Krebsvorsorge ist es möglich, bereits Frühstadien von Krebs zu erkennen. Deshalb sollte die Chance der frühen Diagnostik unbedingt genutzt werden“, so Ackermann. Nach den derzeit aktuellsten Zahlen des Krebsregisters NRW wurden im Jahr 2019 insgesamt 149.222 Krebs-Neuerkrankungen erfasst. Gestorben wegen Krebs sind in 2021 laut IT.NRW insgesamt 50.867 Menschen. Die hohe Zahl der Neuerkrankungen zeigt, wie wichtig es ist, auf Warnzeichen des Körpers zu achten und Risiken nicht zu ignorieren. Finanzielle Gründe für das geringe Interesse an der Krebsvorsorge scheiden jedenfalls aus. „Die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… vollständig bezahlt”, sagt Ackermann.

„Durch die Krebsvorsorge ist es möglich, bereits Frühstadien von Krebs zu erkennen“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Vorsorge wird oft aufgeschoben

Eine bevölkerungsrepräsentative Forsa-Befragung im Auftrag des AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Bundesverbandes aus dem Oktober 2022 zeigt eine hohe Akzeptanz für die Krebsvorsorge: 94 Prozent der rund 1.500 Befragten gaben an, dass sie die Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… sinnvoll finden. Allerdings erklärten die Hälfte der Befragten, dass sie das Ausmachen von Terminen zur Gesundheits-vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… zumindest ab und zu aufschieben würden. „Das wichtige Thema Krebsvorsorge sollte nicht vor sich hergeschoben werden. Mit unseren Aufklärungsmaßnahmen wollen wir mit dazu beitragen, dass sich die Menschen mit diesem oftmals unangenehmen und mitunter auch schambesetzten Thema mehr beschäftigen“, so Ackermann. Dazu hat die AOK mit dem ‚Vorsorg-O-Mat‘ ein Online-Angebot entwickelt, das die wichtigsten Fragen zur Krebsvorsorge beantwortet und aufzeigt, wann die nächsten Krebs-Früherkennungsuntersuchungen anstehen.

Untersuchung für Männer ab 45 Jahren

Männer haben ab dem Alter von 45 Jahren einmal im Jahr Anspruch auf Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen. Dazu gehören die Untersuchung der Prostata, der äußeren Geschlechtsorgane sowie das Abtasten der regionären Lymphknoten.

Krebs-Früherkennung für Frauen ab 20 Jahren

Frauen haben ab dem Alter von 20 Jahren haben einmal jährlich Anspruch auf Krebs-Früherkennung. Dazu gehören Untersuchungen der Geschlechtsorgane und ein Abstrich vom Muttermund sowie aus dem Gebärmutterhals. Ab dem 35. Lebensjahr wird der Abstrich alle drei Jahre durchgeführt, zusätzlich erfolgt ein Test auf humane Papillomviren (HPV). Ab dem 31. Lebensjahr ist ein Abtasten der Brust und der Achselhöhlen vorgesehen.

Die Grafik zeigt die Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Westfalen-Lippe.
Die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Westfalen-Lippe werden leider immer noch viel zu selten genutzt. Die Zahlen der Inanspruchnahme bleiben weiterhin auf einem geringen Niveau.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest