Pressemitteilung

Norovirus-Infektionen in Nordrhein-Westfalen weiter gestiegen

19.02.2024 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Nach Einbruch in Corona-Jahren wieder deutlich steigende Fallzahlen

Foto zeigt eine Frau, die seitlich gekrümmt auf einem Sofa oder Bett liegt und sich den Bauch hält.
Norovirus-Infektionen sind in Nordrhein-Westfalen aktuell wieder auf dem Vormarsch. Jetzt unbedingt Hygieneregeln beachten.

Dortmund. Die Norovirus-Infektionen in Nordrhein-Westfalen steigen weiter an. Das teilte heute die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… ) in Berlin mit. Danach wurden im Jahr 2023 in NRW insgesamt 10.880 Fälle gemeldet, davon 5.879 Fälle in Westfalen-Lippe. Im Vorjahr waren es 9.320 Fälle in NRW, davon 5.220 Fälle in Westfalen-Lippe. Die steigende Tendenz setzt sich auch in 2024 fort: So wurden allein in den ersten fünf Wochen in NRW 2.330 Fälle gemeldet, davon 1.193 Fälle in Westfalen-Lippe. Im Vergleichszeitraum 2023 waren es 1.331 Fälle, davon 779 in Westfalen-Lippe. „Die Corona-Pandemie hatte spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens hat sich die Situation deutlich verändert mit der Folge wieder steigender Fallzahlen“, sagt AOK-Chef Tom Ackermann.

„Die Corona-Pandemie hatte spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen.“

Tom Ackermann

AOK-Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

​​​​​​​Einbruch in Corona-Jahren

Die Schutzmaßnahmen sowie die strengen Hygieneregeln in der Hochphase der Corona-Pandemie hatten einen positiven Nebeneffekt: Sie ließen die Infektionszahlen deutlich purzeln. So wurden in 2021 in NRW nur 5.894 Norovirus-Fälle gemeldet, davon 2.905 Fälle in Westfalen-Lippe. Im Vorjahr 2020 waren es 5.658 Fälle in NRW und 3.283 Fälle in Westfalen-Lippe. Vor der Pandemie im Jahr 2019 wurden hingegen über 15.600 Fälle in gesamt NRW registriert, davon fast 8.000 Fälle in Westfalen-Lippe.

Hochansteckende Magen-Darm-Erkrankung

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle, sind hochansteckend und verbreiten sich rasend schnell. Besonders dort, wo viele Menschen zusammen sind, wie beispielsweise in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. „Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, so Ackermann.

Die Grafik zeigt die Norovirus-Infektionsfälle in Nordrhein-Westfalen von 2019 bis 2023.
In Nordrhein-Westfalen steigen die Norovirus-Fälle wieder rasant an.

Symptome der Norovirus-Infektion

Noroviren sind für einen Großteil der nicht-bakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Die Infektion verläuft meist kurz und heftig: Sie beginnt plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder starkem Durchfall. Betroffene fühlen sich schwach und matt, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber. Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Damit ist die Infektion nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden. Kinder und Senioren können bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen, weil sie über geringere Flüssigkeitsreserven verfügen.

Rasche Verbreitung

Über Stuhl und Erbrochenem scheiden die Erkrankten die Viren aus, die dann hauptsächlich über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch oder verunreinigte Gegenstände übertragen werden. Im Rahmen eines schwallartigen Erbrechens können die Erreger auch über die Luft durch kleine Tröpfchen übertragen werden. 

Hygieneregeln beachten

Um niemanden anzustecken, sollten die Betroffenen deshalb bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome möglichst abgeschirmt bleiben. Das heißt, Kontakte mit anderen Menschen auf ein Minimum reduzieren, eigene Handtücher und Hygieneartikel nutzen, wenn möglich auch eine eigene Toilette. Und: Kein Essen für andere zubereiten, weil die Erreger auch an Lebensmitteln haften bleiben können. Auch auf Türklinken, Toilettensitzen, Treppengeländern, Handtüchern, Wasserhähnen und sogar Kleidungsstücken bleiben sie viele Tage lang infektiös. Eine grundlegende Hygienemaßnahme ist, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und eventuell ein wirksames Desinfektionsmittel gegen Noroviren zu verwenden. Das RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“, die auch vor Corona-Viren schützen.

Weitere Hinweise zur Hygiene

Obst und Salat gründlich waschen, säubern und schälen. Bereits zubereitete warme Gerichte vor dem Verzehr gut erhitzen oder einmal aufkochen lassen. Benutztes Besteck und Geschirr mit heißem Wasser und Spülmittel abschrubben oder ein entsprechendes Programm für die Geschirrspülmaschine auswählen. Räume regelmäßig lüften und bei der Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… eines Erkrankten sowie bei Reinigungsarbeiten Einmalhandschuhe und Einmaltücher verwenden. Benutzte Wäsche bei mindestens 60 Grad waschen.

Die Hygieneregeln sind auch dann noch zu beachten, wenn die Symptome bereits abgeklungen sind. Denn die Viren werden in der Regel noch bis zu 14 Tage nach einer akuten Erkrankung mit dem Stuhl ausgeschieden.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest