Krankenstand in Schleswig-Holstein auf Rekordhoch
AOK-Gesundheitsbericht 2022: Atemwegserkrankungen verursachten sprunghaften Anstieg der Fehlzeiten
Kiel. Rekordhoch beim Krankenstand: In der schleswig-holsteinischen Wirtschaft gab es 2022 so viele Fehlzeiten wie noch nie zuvor. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK NordWest hervor. Danach ist der Krankenstand bei den rund 355.000 bei der AOK NordWest versicherten Arbeitnehmern im vergangenen Jahr sprunghaft auf 6,7 Prozent gestiegen, in 2021 betrug der Wert noch 5,3 Prozent. „Damit haben die Fehlzeiten in Schleswig-Holstein ein Rekordhoch erreicht. Ursache waren in erster Linie deutlich mehr Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten und Erkältungskrankheiten“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann bei der heutigen Vorstellung des Berichts in Kiel. Nach einem leichten Rückgang der Krankschreibungen in den ersten beiden Coronajahren sind durch den Wegfall der Abstands- und Hygieneregeln insbesondere die Infektionskrankheiten in 2022 rasant angestiegen. „Auch vor Corona gab es immer mal wieder starke Grippe- und Erkältungswellen. Doch diese außergewöhnlich hohen Krankenstände gab es noch nie“, so der AOK-Chef. Im Jahresverlauf 2022 wurde der höchste Krankenstand im Dezember mit 8,5 Prozent verzeichnet, in den Monaten Mai und August mit jeweils 6,0 Prozent der geringste.
Atemwegserkrankungen sprunghaft angestiegen
Der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen an allen AU-Fällen habe 2022 bei 25,2 Prozent und so mit weitem Abstand an erster Stelle gelegen. In 2021 hingegen lag deren Anteil bei nur 14,4 Prozent.
„Husten, Schnupfen, Bronchitis und andere Erkältungskrankheiten verursachten damit 75 Prozent mehr Arbeitsausfall als im Vorjahr“, so Ackermann. Danach folgten erst die Muskel- und Skeletterkrankungen (11,7 Prozent), Verletzungen (5,5 Prozent) und Verdauungserkrankungen mit einem Anteil von 5,2 Prozent an allen AU-Fällen.
Die erwerbstätigen Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner fehlten im letzten Jahr durchschnittlich an 24,6 Tagen im Job. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 26,8 Prozent. Im Jahresschnitt 2021 waren sie noch 19,4 Tage krankgeschrieben.
Arbeitsunfähigkeitsquote deutlich gestiegen
Nach der aktuellen AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Auswertung ist auch die Arbeitsunfähigkeitsquote in Schleswig-Holstein deutlich gestiegen. In 2022 waren 63,5 Prozent der bei der AOK NordWest versicherten Erwerbstätigen mindestens einen Tag im Jahr krankgeschrieben, 2021 waren es 47,5 Prozent. Die durchschnittliche Krankheitsdauer je Arbeitsunfähigkeit liegt nach der Definition des Gemeinsamen Bundesausschusses dann vor, wenn der Versicherte aufgrund… ist allerdings weiterhin rückläufig: von 13,8 Tage in 2021 auf 11,3 Tage im vergangenen Jahr.
Branchenvergleich: Gesundheits- und Sozialwesen an der Spitze
Im Branchenvergleich ist der höchste Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… bei den AOK-Mitgliedern in Schleswig-Holstein im Jahr 2022 mit 8,1 Prozent im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung Die Sozialversicherung in ihrer heutigen Form geht auf die "Kaiserliche Botschaft" von 1881 und die… zu beobachten. Der niedrigste Wert war in der Land- und Forstwirtschaft mit 4,4 Prozent und im Wirtschaftszweig Banken und Versicherungen mit 4,7 Prozent festzustellen.
Gesamt-AU-Tage: Muskel- und Skelett noch vor Atemwege
Bezogen auf die Anzahl der AU-Tage waren die vier häufigsten Krankheitsarten in 2022: Muskel- und Skeletterkrankungen mit 17,9 Prozent, Atemwegserkrankungen (15,1 Prozent), Psyche (11,7 Prozent) sowie Verletzungen (8,2 Prozent).
Unterschiede nach Alter und Geschlecht
Der AOK-Gesundheitsbericht wertet auch den Krankenstand nach Alter und Geschlecht aus. Danach lag bei den Männern in Schleswig-Holstein der höchste Krankenstand mit 11,2 Prozent in der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren, der niedrigste in der Altersgruppe von 25 bis 29 Jahren mit 4,8 Prozent. Bei den Frauen lag der höchste Krankenstand zwischen 60 und 64 Jahren bei 11,1 Prozent, der niedrigste im Alter von 30 bis 34 Jahren bei 5,0 Prozent.
Krankenstand im Norden auf Bundesniveau
Die Fehlzeiten in Schleswig-Holstein sind mit den der Beschäftigten bundesweit vergleichbar. Der Krankenstand im Norden lag mit 6,7 Prozent genau auf dem Bundesniveau mit ebenfalls 6,7 Prozent.
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