Pressemitteilung

Krankenhaus-Fallzahlen in Schleswig-Holstein weiter rückläufig

06.03.2023 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Krankheitsbedingte Personalausfälle in Kliniken sorgten 2022 für viele leere Betten

Ein leeres Bett steht auf einem Krankenhausflur.
Die Zahl der Krankenhaus-Behandlungen in Schleswig-Holstein ist auch im dritten Corona-Jahr 2022 weiter rückläufig. Krankheitsbedingte Personalausfälle in Kliniken sorgten für viele leere Betten.

Kiel. Die Zahl der Krankenhausbehandlungen in Schleswig-Holstein ist auch im dritten Corona-Jahr 2022 weiter rückläufig. Das zeigt eine aktuelle Analyse der AOK NordWest. Danach sind die Fallzahlen bei somatischen Erkrankun-gen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 4,6 Prozent auf 139.622 Fälle gesunken. Gegenüber 2019 vor der Corona-Pandemie betrug das Minus sogar 16 Prozent. Bei den psychiatrischen Krankenhausaufenthalten war 2022 gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von sieben Prozent festzustellen, im Vergleich zu 2019 sogar um 14,2 Prozent. „Auch im dritten Pandemiejahr hat-te Corona die Kliniken im Norden fest im Griff. Die Fallzahl-Rückgänge im vergangenen Jahr waren jedoch nicht mehr durch die Freihaltung von Kapazitäten für schwer erkrankte Corona-Patienten zurückzuführen. Ursache für die enormen Personalausfälle waren die starken Infektionswellen, die durch die Omikron-Variante verursacht wurden“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.

Starke Einbrüche bei ambulant-sensitiven Diagnosen

Die Aufschlüsselung der Zahlen nach Behandlungsanlässen bis Oktober 2022 zeigt: Die stärksten Einbrüche gab es erneut bei den sogenannten ambulant-sensitiven Diagnosen, die sowohl im Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… als auch von entsprechend qualifizierten niedergelassenen Ärzten adäquat behandelt werden können. So waren bei Bluthochdruck (minus 37 Prozent) sowie der chronischen Lungenerkrankung COPD (minus 27 Prozent) die größten Rückgänge gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 zu verzeichnen, gefolgt von Rückenschmerzen (minus 25 Prozent) und Diabetes (minus 22 Prozent). „Schon in den ersten beiden Jahren der Pandemie gab es Rückgänge in vergleichbarer Größenordnung. Corona wirkt sich hier offensichtlich beschleunigend im Sinne der dringend gebotenen stärkeren Ambulantisierung aus. Bei einzelnen Diagnosen dürfte angesichts der großen und anhaltenden Einbrüche auch der Abbau von Überversorgung In der vertrags(zahn)ärztlichen Versorgung erstellen die Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen im… eine Rolle spielen“, so Ackermann.

Rückgang der Fallzahlen bei Herzinfarkt und Schlaganfall

Auffällig ist auch der anhaltende Rückgang der Fallzahlen bei den Herzinfarkten und Schlaganfällen, der bis Oktober 2022 zu sehen ist: Die Herzinfarkt-Behandlungen sind gegenüber dem Vergleichszeitraum in 2019 um fünf Prozent zurückgegangen. Bei Schlaganfall-Behandlungen lag das Minus bei 18 Prozent. „Die Einbrüche bei Notfallbehandlungen aufgrund eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts geben Anlass zur Sorge. Es gilt weiterhin der Appell, bei Notfällen unbedingt und ohne Zögern den Rettungsdienst In Notfällen gewährleistet der Rettungsdienst lebensrettende Maßnahmen und den Transport kranker und… zu alarmieren“, sagt Ackermann.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest