AOK-Klinikvergleich für Schleswig-Holstein: Deutliche Qualitätsunterschiede zwischen Krankenhäusern
Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks gehört zu den häufigsten Operationen
Kiel. Die AOK NordWest hat heute den aktuellen Klinikvergleich für Schleswig-Holstein veröffentlicht. Danach gibt es zwischen den Krankenhäusern deutliche Qualitätsunterschiede. Dies wird vor allem auch bei Operationen zum Kniegelenkersatz wegen Gelenkverschleiß deutlich. Das Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks wegen Arthrose gehört zu den häufigsten Operationen. In den Jahren 2019 bis 2021 gab es 3.763 Erstimplantationen von Kniegelenken in Schleswig-Holstein. Im Gesundheitsnavigator der AOK unter www.aok.de/gesundheitsnavigator sind Informationen zur Behandlungsqualität an insgesamt 25 Krankenhausstandorten abrufbar, die von 2019 bis 2021 künstliche Kniegelenke bei mindestens 30 AOK-Versicherten eingesetzt haben. Die Daten zeigen deutliche Unterschiede bei der Häufigkeit von Komplikationen und ungeplanten Folge-OPs. „Alle Patientinnen und Patienten können sich über die Krankenhaussuche darüber informieren, welche Kliniken in ihrer Nähe im Hinblick auf Komplikationen besonders gut abschneiden. Damit bieten wir nicht nur bei einem Kniegelenkersatz wertvolle Informationen an, die bei der Wahl der passenden Klinik eine gute Orientierung nach Qualitäts-Gesichtspunkten bieten”, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest. Informationen zur Behandlungsqualität gibt es außerdem für zwölf weitere Indikationen.
Vor der Klinikwahl informieren
Was bei vielen planbaren Operationen gilt, bestätigt sich auch beim Kniegelenkersatz: Es gibt deutliche Unterschiede bei den Behandlungsergebnissen der einzelnen Krankhäuser. Denn bei dem Eingriff kann es zu Komplikationen wie Infektionen, Verletzungen der Blutgefäße und Lockerung des künstlichen Gelenks bis hin zu ungeplanten Folge-Operationen kommen. „Daher ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich vor planbaren Eingriffen über die Qualitätsergebnisse und Fallzahlen der Kliniken in der Umgebung zu informieren und sich erst dann für ein Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… zu entscheiden“, sagt Ackermann. Je nach der Gesamtqualität der Behandlung kann ein Krankenhaus ein, zwei oder drei Lebensbaumsymbole für unterdurchschnittliche, durchschnittliche oder überdurchschnittliche Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… im AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Gesundheitsnavigator erhalten.
Routine und Erfahrung zahlt sich aus
Das Kniegelenk gehört zu den am stärksten beanspruchten Gelenken. Mit zunehmendem Alter kommt es nicht selten zu einer Abnutzung der Knorpelschicht dieses Gelenks (Arthrose). Da die Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… nicht heilbar ist, können oft schmerzhafte Beschwerden nur durch eine Operation verringert werden. Dabei wird das verschlissene Gelenk durch ein künstliches, eine Endoprothese ersetzt. Diese Prothese kann abhängig von ihrer Beanspruchung zehn Jahre oder länger funktionsfähig bleiben.
Laut Studien gibt es beim Kniegelenkersatz einen Zusammenhang zwischen der Routine der operierenden Klinik und dem Behandlungsergebnis. Daher gilt seit dem Jahr 2015 eine vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossene Mindestmenge von 50 Kniegelenk-Totalendoprothesen pro Jahr und Krankenhaus-Standort. „Eine Zusatzauswertung zeigt, dass Kliniken mit hohen Fallzahlen – von Ausnahmen abgesehen – auch im QSR-Verfahren meist besser abschneiden als Krankenhäuser mit relativ wenigen Fällen pro Jahr“, betont Ackermann. Die AOK begrüße es, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit der geplanten Krankenhausreform die qualitätsorientierte Konzentration von Klinikleistungen voranbringen wolle. „Diese Konzentration ist im Sinne der Patientensicherheit und der Versorgungsqualität dringend geboten“, so Ackermann. Die auf bestimmte Eingriffe und Operationen bezogene und laienverständliche Qualitätstransparenz des QSR-Verfahrens könne aus Sicht der AOK auch Vorbild für entsprechende Informationen im geplanten „Transparenzverzeichnis“ sein, das nächstes Jahr mit dem Krankenhaustransparenzgesetz eingeführt werden soll.
Transparenz bei planbaren Operationen
Neben den Qualitätsinformationen zum Kniegelenkersatz wegen Arthrose gibt es im Gesundheitsnavigator Informationen zur Behandlungsqualität aus dem QSR-Verfahren aktuell zu zwölf weiteren Indikationen: Knieprothesenwechsel, Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes bei Arthrose, Operation nach hüftgelenksnahen Oberschenkelbruch, Hüftprothesenwechsel, Gallenblasenentfernung bei Gallensteinen, Blinddarmentfernung, Leistenbruch-OP, Aortenklappen-Implantation (TAVI), Operation bei gutartiger Prostatavergrößerung und zur Prostataentfernung bei Prostatakrebs sowie therapeutischer Herzkatheter (PCI) bei Patienten ohne Herzinfarkt sowie bei Mandelentfernungen. „Wir wollen unseren Versicherten mit leicht verständlichen Informationen helfen, das richtige Krankenhaus für sich auszuwählen. Die Daten im AOK-Navigator geben eine gute Transparenz und wichtige Orientierung“, so Ackermann.
„Wir wollen unseren Versicherten mit leicht verständlichen Informationen helfen, das richtige Krankenhaus für sich auszuwählen.“
Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Qualitätssicherung mit Routinedaten
Die Daten wurden nach dem so genannten QSR-Verfahren ermittelt. Die Abkürzung QSR steht für „Qualitätssicherung mit Routinedaten“. Sie misst die Qualität der Behandlung durch die langfristige Analyse von Daten. Basis sind die Abrechnungsdaten der Krankenhäuser zu Behandlungen bei Versicherten der AOK NordWest. Das Besondere an QSR ist, dass die Qualität einer Behandlung langfristig, das heißt über den Tag der Entlassung hinaus, gemessen wird. Die notwendige Datenauswertung übernimmt das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ).
Gute Ergebnisqualität in Kliniken in Schleswig-Holstein:
Blinddarmentfernung
Überdurchschnittliche Qualität: 7 von 27 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 1.948
Gallenblasenentfernung
Überdurchschnittliche Qualität: 5 von 28 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 3.605
Verschluss eines Leistenbruchs
Überdurchschnittliche Qualität: 1 von 32 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 2.793
Mandelentfernung
Überdurchschnittliche Qualität: 2 von 8 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 814
Therapeutischer Herzkatheter
Überdurchschnittliche Qualität: 4 von 24 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 4.444
Aortenklappen-Implantation (TAVI)
Überdurchschnittliche Qualität: 0 von 3 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 553
Künstliches Hüftgelenk (Arthrose)
Überdurchschnittliche Qualität: 7 von 27 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 3.439
Hüftprothesenwechsel (nicht bei Knochenbruch oder Infektion)
Überdurchschnittliche Qualität: 1 von 5 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 231
Oberschenkelfraktur
Überdurchschnittliche Qualität: 3 von 28 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 3.341
Gelenkersatz Knie (Arthrose)
Überdurchschnittliche Qualität: 8 von 25 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 3.763
Knieprothesenwechsel (nicht bei Knochenbruch oder Infektion)
Überdurchschnittliche Qualität: 4 von 9 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 525
Gutartige Prostatavergrößerung
Überdurchschnittliche Qualität: 2 von 12 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 697
Prostataentfernung wegen Prostatakrebs
Überdurchschnittliche Qualität: 0 von 2 Krankenhausstandorten,
ausgewertete Fälle: 52
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AOK Klinikvergleich für Schleswig-Holstein
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