Pressemitteilung

Deutlich weniger Krätze-Fälle in Schleswig-Holstein

10.10.2023 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Erneuter Rückgang der Fallzahlen

Foto: Eine Frau kratzt sich mit der linken Hand oberhalb der Brust.
Krätze auf dem Rückzug: Die ansteckende Hautkrankheit Skabies ist im letzten Jahr in Schleswig-Holstein weiter zurückgegangen. Skabies wird durch Parasiten, so genannte Krätzmilben, verursacht.

Kiel. Der Rückgang bei den Krätze-Fällen in Schleswig-Holstein geht weiter. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest bei ihren Versicherten hervor. Danach wurden im nördlichsten Bundesland in 2022 insgesamt 6.136 Fälle verzeichnet, 17 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor (7.417 Fälle) und sogar fast 55 Prozent weniger als vor der Pandemie in 2019 (13.400 Fälle). „Wir gehen davon aus, dass auch die Corona-Pandemie mit den Kontaktbeschränkungen Ursache für den Rückgang war, denn die Infektion mit der ansteckenden Hautkrankheit geschieht meist durch engen Hautkontakt mit Erkrankten“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Folgerichtig sank damit auch die Anzahl der Verordnungen für Medikamente wie Salben und Tabletten, die üblicherweise bei der Behandlung von Krätze eingesetzt werden, bei den AOK-Versicherten in Schleswig-Holstein in 2022 gegenüber dem Vorjahr um 17,5 Prozent. Die Gesamtausgaben für die Medikamente lagen 2022 bei über 650.000 Euro.

Krätzmilben verantwortlich für Hautkrankheit

Krätze (Skabies) ist eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Parasiten, so genannte Krätzmilben, ausgelöst wird. Typische Symptome sind starker Juckreiz und eine schuppig-krustige Haut mit kleinen Knötchen. Durch den starken Juckreiz ist die Haut oft mit blutigen Kratzspuren übersät. Die Symptome entstehen vor allem durch eine Hautentzündung. Denn wenn Krätzmilben die Haut besiedeln, wird die Haut geschädigt. Dadurch reagiert das Immunsystem und es kommt zu entzündlichen Prozessen mit den typischen Hautveränderungen. Die Übertragung einer einzigen Milbe reicht schon aus, um Krätze zu verursachen. Daher kann eine Ansteckung mit Krätze jeden treffen und hat nicht unbedingt etwas mit mangelnder Hygiene zu tun.

Gefahr Ansteckung

Das Risiko einer Ansteckung ist umso höher, je mehr Krätzmilben sich auf der Hautfläche befinden. Direkt von Mensch zu Mensch ist die gewöhnliche Krätze nur dann ansteckend, wenn ein enger, großflächiger Haut-zu-Haut-Kontakt über einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Minuten besteht. Dementsprechend sind Handschütteln, Umarmungen oder eine Untersuchung der Haut von Patienten mit gewöhnlicher Skabies ohne Risiko. Auch eine indirekte Übertragung über Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche ist möglich. So kann es auch in Kindergärten, Gemeinschaftseinrichtungen oder in Alten- und Pflegeheimen zur Ansteckung kommen.

Krätze behandeln

Um Krätze schnell wieder los zu werden, ist im Erkrankungsfall eine Behandlung mit Salben und gegebenenfalls auch mit Tabletten notwendig. Diese zielen vor allem darauf ab, die Milben mitsamt Larve und Eiern abzutöten. „Hygiene und ein gestärktes Immunsystem spielen für den Verlauf eine große Rolle“, so Ackermann. Häufiges Duschen oder Baden und ein guter Immunstatus erschweren die Vermehrung der Milben. Sinnvoll ist es, Kleidung, Handtücher und Bettwäsche täglich zu wechseln und bei 60 Grad zu waschen. Geht dies bei bestimmter Kleidung nicht, dann kann diese für mindestens zwei Stunden im Gefrierschrank bei mindestens Minus 25 Grad aufbewahrt werden. Nicht waschbares Spielzeug sollte zwei Wochen lang luftdicht verpackt werden. Außerdem sollten Polstermöbel und Matratzen täglich abgesaugt werden.

Weitere Informationen zum Thema im Internet unter aok.de im Gesundheitsmagazin.

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  • Foto: Krätzmilben verantwortlich für Hautkrankheit

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest