Das kommt häufiger vor als gedacht: Insbesondere Patientinnen und Patienten, die mehr als fünf Medikamente gleichzeitig einnehmen, leiden unter unerwünschten Wechselwirkungen zwischen Medikamenten. Pro Jahr gibt es in Deutschland rund 250.000 Krankenhauseinweisungen, weil Patientinnen und Patienten unpassende Medikamente oder Kombinationen eingenommen haben.
Hier setzt die Software RpDoc an. Sie ist die Grundlage der nun prämierten Versorgungsprogramme „Anwendung für digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management“, kurz AdAM (BARMER) und eLiSa (AOK Nordost). Willigt der Patient ein, kann die Hausärztin mit Hilfe der Software alle Medikamente einsehen, die in den vergangenen drei Jahren auch von anderen Fachärzten verordnet worden sind. Wenn zwei Medikamente zu gefährlichen Wechselwirkungen führen, signalisiert die Software das der Ärztin oder dem Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… . Diese können dann sofort darauf reagieren.
Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER: „Wir freuen uns sehr über den MSD-Gesundheitspreis für das Innovationsfondsprojekt AdAM. Das Projekt erhöht nachweislich die Arzneimitteltherapiesicherheit bei Patientinnen und Patienten mit Polypharmazie wie eine unabhängige Evaluation ergeben hat. Mit Hilfe von AdAM bekommen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte unter anderem einen Gesamtüberblick über die Medikation und werden vor unerwünschten Wechselwirkungen gewarnt. Bei einem flächendeckenden Einsatz könnten so jährlich 65.000 bis 70.000 Todesfälle verhindert werden. AdAM sollte daher rasch in die Regelversorgung überführt werden. Das Projekt zeigt einmal mehr das große Potenzial der Digitalisierung für das Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… auf, die konsequent vorangetrieben werden muss.“
Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost – Die Gesundheitskasse: „Dieser Preis gibt uns Rückenwind für unser weitere Arbeit bei unserem Engagement, die Versorgung mit digitalen Lösungen zu verbessern. Den „electronic Life Saver“ (eLiSa) haben wir bereits 600 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und 13.000 Patientinnen und Patienten zur Verfügung gestellt. Unsere Auswertungen zeigen, wie gut eLiSa funktioniert: Wenn Ärztinnen oder Ärzten die Medikationsübersicht digital auf Knopfdruck zur Verfügung steht, tauschen sie schlecht verträgliche Medikamente aus oder setzen diese ab. Manchmal reicht es schon, die Dosierungen anzupassen. Nun ist die Bundesregierung am Zug. Sie muss im Digitalgesetz für das Gesundheitswesen, das derzeit beraten wird, einen verpflichtenden Medikations-Check für alle Versicherten einführen. Gemeinsam mit der BARMER werden wir bei diesem Thema weiter am Ball bleiben – zum Wohle aller Versicherten.“