Für mehr Gesundheitskompetenz
Am vergangenen Samstag ging es bei „Selbsthilfe im Dialog“ im InterCity-Hotel in Darmstadt um die Bedeutung von Gesundheitskompetenz im Alltag. Auf der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung legte Marie-Luise Dierks, Professorin an der Medizinischen Hochschule Hannover, den Finger in die Wunde: Was benötigt man, um gute Entscheidungen für seine Gesundheit zu treffen? Und was passiert, wenn die notwendigen Kompetenzen unterentwickelt sind?
Lesen können, Texte verstehen
Vorrangig Vertreterinnen und Vertreter von Selbsthilfegruppen Viele Kranke und ihre Angehörigen engagieren sich in Selbsthilfegruppen, um Unterstützung bei der… waren anwesend, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der Region. Der Raum war mit 90 Personen voll besetzt. Drei parallele Workshops rundeten das ganztägige Programm ab.
Das Impulsreferat vom Gründungsmitglied des Deutschen Netzwerkes Gesundheitskompetenz setzte den entscheidenden Grundton: Prof. Dierks problematisierte zunächst die Lesefähigkeit der Erwachsenen in Deutschland.
Bei 12 Prozent ist die so genannte Literalität gering ausgeprägt, weitere 20,5 Prozent können nur langsam oder fehlerhaft lesen und schreiben. Hinzu kommen weitere Einflussfaktoren, die zu folgendem Ergebnis führen: Deutschland ist nicht gesundheitskompetent genug.
Wissen auffrischen
Die Gefahren seien hoch: Man wisse wenig über die eigene Erkrankung oder über präventives Verhalten, es gäbe mehr Notfallsituationen, Klinikaufenthalte und Medikationsfehler. Informationen werden fehlerhaft beurteilt oder gar nicht erst gelesen.
Im Anschluss zeigte Dierks auf, wie die Selbsthilfe, Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… und andere Akteure diesem Problem begegnen können und nannte einige Beispiele aus den vergangenen Jahren. Sie stellte auch fest, dass das Wissensniveau in Selbsthilfegruppen immer wieder abgesichert werden, auf den neuesten Stand gebracht werden müsse.
Ansonsten könnten veraltete Annahmen dazu führen, dass sich die meist chronischen Erkrankung im Einzelfall verschlimmere.