Pressemitteilung

Alltagsgefahren für Kinder werden häufig unterschätzt (Landkreis Ludwigsburg)

17.03.2023 AOK Baden-Württemberg, Ludwigsburg-Rems-Murr 4 Min. Lesedauer

Zum Tag des Vergiftungsschutzes für Kinder im Haushalt am 20. März veröffentlicht die AOK Zahlen aus der Region

Putzmittel
Nicht nur Medikamente, auch Reinigungsmittel sollten für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.

LudwigsburgPutz- und Reinigungsmittel, Zigarettenkippen oder Medikamente – Kinder, die neugierig ihre Umwelt erkunden, begegnen mitunter vielen potenziellen Gefahren. Während für Kinder im Alter von bis zu sechs Monaten Sturz- und Transportunfälle sowie Ersticken als häufigste Gründe für Unfälle angesehen werden können, sind es im Alter von sieben Monaten bis vier Jahren das Verschlucken von Gegenständen, Vergiftungen und Verätzungen – unter anderem mit Reinigungsmitteln, ätherischen Ölen und Lampenölen, Medikamenten sowie Giftpflanzen. Im Landkreis Ludwigsburg befanden sich 2021 rund 200 AOK-versicherte Kinder unter 14 Jahren in ärztlicher Behandlung, 2020 waren es sogar 300 Kinder dieser Altersgruppe.

„Von einer Vergiftung spricht man, wenn chemische, tierische, pflanzliche, bakterielle oder sonstige Stoffe die Gesundheit schädigen. Diese können über den Verdauungstrakt, die Atemwege, die Haut, über Wunden oder auch über eine Injektion in den Körper gelangen. Wie schwer die Gesundheit dadurch geschädigt wird, ist abhängig von der aufgenommenen Menge, also der Dosis“, sagt Dr. med. Ralph Bier, Mediziner bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg. „Ein nicht zu unterschätzendes Risiko für Vergiftungen stellt Nikotin dar. Da schon geringe Mengen Vergiftungsbeschwerden hervorrufen können, sollten Zigaretten für Kinder unerreichbar sein. Besonders gefährlich ist die Aufnahme von Nikotin-Sud, also Zigarettenkippen in Bier oder anderen Flüssigkeiten, wie sie bei Partys häufig achtlos beiseitegestellt werden. Mit zunehmender Verbreitung von E-Zigaretten häufen sich auch die Anrufe, weil Kinder nikotinhaltige Liquids für den Gebrauch in E-Zigaretten verschluckt haben. Auch Alkohol kann zu schweren Vergiftungen führen. Neben alkoholhaltigen Getränken enthalten auch Parfums, bestimmte Kosmetika und Hustensäfte zum Teil gefährliche Mengen von Alkohol.

„Kinder vergiften sich hauptsächlich durch Unwissenheit und aus Neugier. Deshalb sollten sie altersgerecht und wiederholt auf entsprechende Gefahren hingewiesen werden“, so Dr. Bier. Eltern und Großeltern unterschätzten häufig die Neugier und den Unternehmungsgeist von Kindern. „Vergiftungen können auch mit Zeitverzug auftreten. Manche Giftpflanzen verursachen erst nach mehr als 24 Stunden erste Symptome“, warnt der AOK-Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… .

Anzeichen für eine Vergiftung können Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Müdigkeit, Unwohlsein bis hin zu Bewusstlosigkeit und auch ein Herz-Kreislauf-Stillstand sein. Besteht bei einem Kind der Verdacht einer Vergiftung, sollte man den Rettungsdienst unter 112 alarmieren und danach die Vergiftungs-Informationszentrale Freiburg unter 0761 19240 anrufen. Auf keinen Fall dürfe Erbrechen ausgelöst werden und das Kind solle nicht mehr als ein Glas Wasser ohne Kohlensäure zu trinken bekommen. „Falls das Kind bewusstlos ist, wird es in die stabile Seitenlage gebracht und zugedeckt. Wenn es nicht atmet, muss sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden“, so Dr. Bier.

Die Risiken für eine Vergiftung bei Kindern lassen sich senken, wenn einige Regeln im direkten Umfeld des Kindes eingehalten werden. So wird empfohlen, Putz- und Reinigungsmittel sowie andere giftige Stoffe wie zum Beispiel Lampenöle kindersicher in Oberschränken aufzubewahren. Arzneimittel Nach der Definition des Arzneimittelgesetzes (AMG) sind Arzneimittel insbesondere Stoffe und… werden am besten in einer abschließbaren Hausapotheke in einer Höhe von mindestens 1,60 Meter gelagert. In der Wohnung, auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten sollten sich keine nikotinhaltigen Produkte wie zum Beispiel Zigaretten oder Liquids für E-Zigaretten befinden. Ein weiterer Rat lautet, auch keine vollen Aschenbecher oder Gefäße mit Zigarettenkippen und Flüssigkeiten herumstehen zu lassen. Giftpflanzen in Haus und Garten sollten durch ungiftige Zier- oder Nutzpflanzen ersetzt werden.

Der AOK-Experte empfiehlt bei einem eingetretenen Notfall In Notfällen gewährleistet der Rettungsdienst lebensrettende Maßnahmen und den Transport kranker und… , noch vorhandene Giftreste oder die Verpackung sicherzustellen. Sie können den Rettungskräften und Ärzten wichtige Hinweise für die Behandlung geben.

Ihr Ansprechpartner und Pressekontakt

Joachim Härle
Pressesprecher

Joachim Härle