HPV-Infektion und HPV-Impfung: Das sollten Sie wissen
HPV – die Abkürzung steht für humane Papillomviren, eine Gruppe von weitverbreiteten Krankheitserregern. Sie sind meist harmlos, können aber auch Krebs auslösen. Mediziner raten zur HPV-Impfung bereits im Kindesalter. Die AOK übernimmt die Kosten.

Welche Folgen eine HPV-Infektion haben kann
Humane Papillomviren sind sehr verbreitet. Viele Menschen tragen einen oder mehrere der über 200 verschiedenen Typen in sich – oft ohne davon etwas zu bemerken. Das Immunsystem sorgt in der Regel dafür, dass eine Infektion ohne Beschwerden ausheilt. Das ist jedoch nicht immer Fall. Dann kann sie – je nach Virustyp – unterschiedliche Folgen haben:
- Feigwarzen (Kondylome) sind kleine, stecknadelkopfartige Hautwucherungen. Sie treten meist im Intim- und Analbereich auf. Die Wucherungen sind gutartig, können aber schmerzhaft sein.
- Krebsformen: HPV können zu Zellveränderungen führen, die als Vorstufen zum Krebs (Karzinom) gelten. Bei Frauen können sich diese Vorstufen vor allem zu Gebärmutterhalskrebs (Zervix) entwickeln. In selteneren Fällen können die Viren auch andere Krebsformen auslösen, die auch Männer treffen können. Diese HPV-Typen bezeichnet man als Hochrisikotypen.
Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 4.600 Frauen neu, 1.600 sterben daran. Ursache ist in der Regel eine HPV-Infektion. In Deutschland entwickeln etwa 30 bis 40 Prozent aller jungen Menschen bis zu einem Alter von 25 Jahren zu irgendeinem Zeitpunkt eine HPV-Infektion. Allerdings erkrankt nur ein kleiner Teil davon an Krebs.
Wie Sie sich vor einer HPV-Infektion schützen
Papillomviren werden durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen, vor allem beim Sex, selten auch durch eine Schmierinfektion. Um sich anzustecken, genügen bereits kleine Mengen Körperflüssigkeit. Auch Feigwarzen sind bei Berührung ansteckend.
Den besten Schutz bietet die rechtzeitige Impfung. Kondome können das Infektionsrisiko verringern, schützen aber nur die Schleimhaut- oder Hautbereiche, die sie abdecken.
Wer sich gegen HPV impfen lassen sollte
Experten sind sich einig, dass bereits im Kindesalter gegen HPV geimpft werden sollte. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt, Kinder zwischen 9 und 14 Jahren impfen zu lassen, damit das Impfschema vor dem ersten Geschlechtsverkehr möglichst abgeschlossen ist. Denn nur dann besteht ein sicherer Schutz. Die AOK übernimmt die Kosten.
Warum die HPV-Impfung für Jungen empfohlen wird
Die STIKO empfiehlt seit einiger Zeit, auch Jungen gegen HPV impfen zu lassen. Auch wenn Männer nicht an Gebärmutterhalskrebs erkranken, können sie dennoch die für die Entstehung verantwortlichen Viren übertragen.
Die Hochrisikotypen des Papillomvirus stellen aber auch für die Gesundheit von Männern eine Gefahr dar, auch wenn schwere Erkrankungen vergleichsweise selten sind. So treten in Deutschland pro Jahr bei Männern etwa
- 600 Analkarzinome
- mindestens 250 Peniskarzinome sowie
- mindestens 750 Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum auf, die in Zusammenhang mit einer HPV-Infektion stehen.
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